Christine Raymond ist Redakteurin und Managerin von spirituality.com. Bevor sie in den Bereich der Web-Entwicklung überwechselte, war sie mehrere Jahre in der Werbebranche tätig und war auch Inhaberin eines Einzelhandelsgeschäfts. Raymond sprach darüber, wie sie in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift nach Antworten gesucht hat und wie ihr bewusst wurde, dass Mary Baker Eddy als Mentorin wertvolle Hilfe im Geschäftsleben leisten kann.
Können Sie uns erzählen, wie Sie sich im Geschäftsleben nach einem Mentor umgeschaut haben?
Als ich in der Werbung zu arbeiten anfing, waren die Firmeninhaber, die Geschäftsleitung und auch die Kunden vornehmlich Männer. Daher sah ich die männlichen Manager als Mentoren an. Ich hatte aber auch eine ziemlich feste Vorstellung von den weiblichen Eigenschaften, die ich für wichtig hielt. Während ich also bei meiner Arbeit von Männern lernte, wie die Werbeindustrie und die Geschäftswelt läuft, passte ich das Gelernte an das an, was ich als Frau für richtig fand.
Wissenschaft und Gesundheit ist für mich das beste Handbuch gewesen. Es wurde zum Leitfaden für meine Arbeit. Mitte der neunziger Jahre, als ich mit der Entwicklung von Websites anfing, arbeiteten nur sehr wenig Leute in diesem Bereich. Während der Zeit las ich in Wissenschaft und Gesundheit und mir wurde bald klar, dass ich doch einen Mentor hatte: Mary Baker Eddy. Ich fasste Mut und konnte die Leute, die sagten, dass wir so etwas noch nie gemacht hatten, beruhigen.
Welche Eigenschaften bewunderten Sie in Mary Baker Eddy als Geschäftsfrau?
Ihre Zuversicht. Sie wusste: Wenn Gott zu ihr sprach, war das die einzige Stimme, der sie lauschen musste. Letzten Endes muss jeder Unternehmer davon überzeugt sein, dass er sich auf dem richtigen Weg befindet. Die geistige Intuition muss einem sagen, dass man eine Kurskorrektur vornehmen oder etwas ändern soll.
Das hat auch M. B. Eddy getan. Sie war zuversichtlich, demütig und flexibel genug, ihre Richtung zu ändern, wenn sie von Gott geführt wurde. Sie legte Mut an den Tag, ganz gleich, was man ihr sagte, selbst wenn es von sehr erfahrenen Geschäftsleuten kam. Sie gab dabei ihre weiblichen Eigenschaften nicht auf. Sie war stark, gewiss, aber ihre Stärke war von Mitgefühl und Liebe geprägt.
Wie hat sich M. B. Eddys Lebenserfahrung auf Ihre Arbeit in der Werbung ausgewirkt?
Die Werbeindustrie wird gewöhnlich als ein Geschäftszweig für junge Leute angesehen und ich war an einem Punkt, von dem viele Leute sagen, dass es von da an bergab geht. Aber als M. B. Eddy Wissenschaft und Gesundheit schrieb, hatte sie noch vier Jahrzehnte großartiger Leistungen vor sich. Alles, was sie der Welt gab, geschah in der zweiten Hälfte ihres Lebens, und die Welt veränderte sich dadurch.
Es gab noch so viel mehr, was ich lernen und woran ich mitwirken konnte. Dies war nur der Anfang.
Erinnern Sie sich an bestimmte Stellen in Wissenschaft und Gesundheit, die Ihnen geholfen haben?
Ja. Eine meiner Lieblingsstellen ist: „Lasst uns die göttliche Energie des Geistes fühlen, die uns zu neuem Leben führt und weder einer sterblichen noch einer materiellen Kraft die Fähigkeit zu zerstören zuerkennt.” Und der Satz davor: „Lasst, Mann und Weib’ der Schöpfung Gottes erscheinen” (S. 249).
Ich dachte mir, dass ich diese göttliche Energie und dieses Bild von „Mann und Weib”, verstehen und ausdrücken musste. Damals gab es so viel zu tun. Ich fühlte mich dem Ganzen kaum gewachsen. Die Stellen aus Wissenschaft und Gesundheit nahmen mir eine Last von den Schultern und ließen mich alles in Gottes Hände legen.
Als Sie sich mit M. B. Eddys Leben befassten, sind Sie da auf Beispiele aus dem Geschäftsleben gestoßen?
Ja. Als sie Wissenschaft und Gesundheit schrieb und ihre ersten Schüler unterrichtete, war sie fast mittellos. Sie besaß etwas Geld, das sie sich als Schriftstellerin verdient hatte, doch es reichte nicht aus.
Ich hatte einmal eine Idee, die ungeheuer viel Kapital erforderte. M. B. Eddys Erfahrung hat mich gelehrt, dass Lösungen nicht einfach aus dem Nichts erscheinen. Was sie tat — Wissenschaft und Gesundheit veröffentlichen und vertreiben, Unterricht erteilen, Vorträge halten — geschah nicht einfach von selbst.
Ich wusste, dass ich nicht eines Morgens mit einer Truhe Geld aufwachen würde. Ich lernte auf Gott zu vertrauen, und dass Er mich dahin führen würde, wo ich gebraucht wurde.
Meine Aufgabe war, eine erfolgreiche Website einzurichten. Mir wurde aber auch bewusst, dass ich vielleicht noch auf etwas Anderes vorbereitet wurde. Und so lernte ich, meine Pläne aufzugeben. M. B. Eddy selber hat das bereitwillig getan und in Wissenschaft und Gesundheit zeigt sie uns, wie das zu machen ist.
Würden sie anderen Frauen Mary Baker Eddy als einen Mentor empfehlen?
Auf jeden Fall. Was das Geschäftliche betrifft, hatte sie die Details im Griff. Geschäftsfrauen werden das verstehen. Sie bewies, dass man die Vision im Auge behalten, jedoch mit beiden Beinen im Leben stehen kann.
M. B. Eddy zeigt uns die Stärken von Mann und Frau. Liebe und Mitgefühl, das Fürsorgliche, das haben sowohl Männer als auch Frauen. Diese Eigenschaften gehören zusammen. Liebe und Mitgefühl muss man im Geschäftsleben nicht aufgeben.
Was ist Ihnen am Leben von M. B. Eddy besonders wichtig?
Alles, was sie tat, hatte das Ziel, Leiden in der Welt zu lindern. Sie war eine Frau, die ihr eigenes Geschäft aufbaute und dabei klar dem Guten folgte, das in der Bibel und anderen heiligen Schriften enthalten ist. Gutsein und Gutestun wird in jeder Geschäftsbranche belohnt.
Andere zu lieben und Gutes zu tun sollte unser höchstes Ideal sein. Ich arbeite gern in der Geschäftswelt, sie kann wertvolle Beiträge für die Menschheit leisten.
Als Kundendienstberaterin hatte ich einmal einen Kunden, bei dem ich Wissenschaft und Gesundheit als Beratungsbuch benutzte. Damals wurde mir klar, dass dieses Buch das beste Geschäftsbuch ist, das es je gegeben hat. Da steht alles drin: wie man ein Geschäft führt, wie man Geschäfte tätigt, wie man seine Geschäftsbeziehungen pflegt.
M. B. Eddy ist nicht nur eine interessante historische Persönlichkeit. Die Gedanken in Wissenschaft und Gesundheit sind zeitlos. Alles, was sie für die Menschheit getan hat, ist für die Ewigkeit.