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STERNSCHNUPPEN

Aus der Mai 2002-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In Jonathans Kindergartengruppe plauderten einige Kinder mit der Kindergärtnerin über Sternschnuppen. Dabei erzählte sie, dass diese am nächtlichen Sternenhimmel ganz selten zu sehen seien und wie große Funken aussähen. Viel wichtiger für die Kinder war jedoch zu erfahren, dass man sich bei Sternschnuppen etwas wünschen dürfte. Sofort fingen sie an, ihre Wünsche aufzuzählen — Hubschrauber, Rennautos und andere Spielsachen. Die Kindergärtnerin versuchte zu erklären, dass Sternschnuppenwünsche nur solche wie Frieden, Freundschaft und anderes Gutes sein könnten. Wünsche eben, die nicht in einer vorgefertigten Form ins Haus kommen, sondern die man selbst gestalten kann, indem man sie lebt.

Zu Hause erzählte Jonathan mir von diesem Gespräch. Er hoffte, nein wünschte, dass er im Urlaub viele, viele Sternschnuppen sehen würde, um seine Schätze an Spielsachen zu vergrößern. Das war immer noch wichtiger als die andere Art von Wünschen! „Stop!” sagte ich, „Sternschnuppenwünsche sind keine Weihnachtswunschzettel!” Wir sprachen über solche Wünsche wie Freude, Zufriedenheit, Sicherheit und dass diese Wünsche viel langlebiger als Autos sind, die kaputt oder verloren gehen können. Sie kommen direkt von Gott und können einem nicht wieder genommen werden.

Im Urlaub dann sah Jonathan unter dem südländischen nächtlich klaren Sternenhimmel zum ersten Mal eine Sternschnuppe! Es ging jedoch so schnell, dass er sich gar nichts wünschen konnte. Darüber war er ein bisschen enttäuscht (er dachte immer noch an den Wunschzettel).

Am nächsten Tag las ich die Christian Science Wochenlektion. Das ist eine Zusammenstellung von Zitaten aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Diese Lektion wird in allen Christian Science Kirchen sonntags als Predigt verlesen und kann die Woche über von jedem studiert werden, da sie im Christian Science Vierteljahresheft steht.

Jedenfalls kam da die Geschichte in der Bibel vor, in der sich der König Salomo etwas von Gott wünschen durfte (1. Kön 3). Nun, er wünschte sich nicht noch mehr Soldaten, Geld, Paläste, sondern bat Gott: „So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten?” Salomo fühlte, dass dies die Hilfe sei, ein guter und weiser König zu sein, richtige Urteile und Entscheidungen zu fällen — Dinge, die letztlich einen wahrhaft guten König ausmachen und Land zu Stärke und Stabilität verhelfen. Und er wusste, dass diese Weisheit und diese Einsicht nur von Gott kommen. Er dachte nicht an sich, sondern bat um charakterliche Qualitäten, mit denen er seinem Volk dienen konnte. Das gefiel Gott und so gab er Salomo ein „weises und verständiges Herz ... Und dazu gebe ich dir, worum du nicht gebeten hast, nämlich Reichtum und Ehre ...”

Ich erzählte Jonathan diese Geschichte und er fühlte sich ein wenig dadurch getröstet, dass Salomo tatsächlich keine Wunschzettelwünsche nannte, sondern Gott um Weisheit bat und als „Belohnung” auch noch Reichtum und Ehre (für Jonathan bedeutete das damals eben Spielsachen) bekam. Um Jonathan noch ein Stückchen weiterzuhelfen, diese Wünsche noch besser zu verstehen, studierte ich in oben erwähntem Lehrbuch weiter, wo es z. B. heißt: „Keine Weisheit ist weise als Seine Weisheit; keine Wahrheit ist wahr, keine Leibe ist lieblich, kein Leben ist Leben als das göttliche; nichts Gutes gibt es außer dem, das Gott verleiht” (S. 275).

Und in einem anderen Buch schreibt Mary Baker Eddy: „Weisheit von Gott erbitten ist der Weisheit Anfang” (Vermischte Schriften, S. 359). Genau das zeigte sich bei Salomo. Es ist also wichtig, darüber nachzudenken, weshalb es sich doch lohnt, auf das zu achten, was Gott „gefällt”. Die Bibel ist voll davon. Da heißt es z. B. in einem von Davids Psalmen (das war der Vater von Salomo): „Wer untadelig lebt und tut, was recht ist, und die Wahrheit redet von Herzen, ... wer seinem Nächsten nichts Arges tut und seinen Nachbarn nicht schmäht; ... wer seinen Eid hält, auch wenn es ihm schadet; ... Wer das tut, wird nimmermehr wanken” (Ps 15:2-5). Da sind die Zehn Gebote Gottes angesprochen, mit deren Einhaltung man stets gut gewappnet ist.

Mary Baker Eddy schreibt außerdem in Wissenschaft und Gesundheit: „Nimm Reichtum, Ruhm und gesellschaftliche Einrichtungen weg, die nicht ein Jota in der Waagschale Gottes wiegen, und wir gewinnen klarere Anschauungen von Prinzip. Zerstöre die Cliquen, wiege Reichtum durch Ehrlichkeit auf, beurteile den Wert entsprechend der Weisheit und wir gewinnen bessere Anschauungen über die Menschheit” (S. 239). Ehrlichkeit, Bescheidenheit, Offenheit, sich nicht von Äußerlichkeiten beeinflussen lassen — was für schöne „Sternschnuppenwünsche”!

Wir sprachen noch mal darüber und uns wurde klar, dass wir natürlich nicht erst auf Sternschnuppen zu warten brauchen — die sind ja doch eher selten in unseren Breitengraden! —, um Geduld, Freundlichkeit, Weisheit zu bekommen. Als Gottes Kinder besitzen wir diese Fähigkeiten bereits und können damit zu Frieden, Freude und viel Gutem beitragen.

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