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Bibel notizen

Der Herold veröffentlicht jeden Monat verschiedene Anmerkungen und Kommentare zu Bibelzitaten, um die vielseitigen Möglichkeiten um die Bibel zu erforschen aufzuzeigen. Die Zitate sind der Lutherbibel (revidierte Ausgabe 1984) entnommen.

Aus der März 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Weg des Faulen ist wie eine Dornenhecke; aber der Weg des Rechtschaffenen ist wohlgebahnt. (Spr 15:19)

„Wir werden daran erinnert, dass die israelitischen Weisen nicht, wie etwa die ägyptischen, den Schreiberstand als erstrebenswert ansehen oder sich nur an gehobene Stände wenden. Sie sprechen auch die Menschen an, die sich durch emsige Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen. ...

Die Dornenhecke versteht man gewöhnlich im übertragenen Sinn: als die erfundenen oder wirklich vorhandenen Hindernisse, die der Faule als Ausrede für seine Untätigkeit benutzt. Vergleicht man aber 24,30ff, so ist ein wörtliches Verständnis möglich. Als die Dornen klein waren, war der Faule zu faul, sich zu bücken und sie auszujäten. Nun sind sie groß und zu stachelig, sie anzufassen. Die Dornen überwuchern den Weg und beschweren das Gehen ungemein. Für den Faulen ein Grund, zu Haus zu bleiben.

Der Pfad der Redlichen könnte von Gott geebnet sein. Oder Gott hilft ihnen, Schwierigkeiten, ja Mauern zu überwinden. Führen wir die obige Deutung ... weiter, so kann der Redliche deshalb ungehindert und fröhlich seines Weges gehen, weil er ihn mühsam aufgeschüttet, planiert und gereinigt hat. Es ist nicht nötig„ Redlicher' in, Fleißiger' zu verwandeln, um den Gegensatz zu wahren. ... Der Glaube durchdringt alle Lebensbereiche. In unserem Fall bedeutet das: Redlichkeit und Faulheit widersprechen einander. Ein Redlicher ist fleißig.” (WStB)


Wenn ihr betet, so sprecht: Vater! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Unser tägliches Brot gib uns Tag für Tag und vergib uns unsere Sünden; denn auch wir vergeben allen, die an uns schuldig werden. Und führe uns nicht in Versuchung. (LK 11:2-4)

„Die Fassung des Vaterunsers im Lukasevangelium ist kürzer als bei Matthäus, doch es lehrt uns alles, was wir über das Gebet wissen müssen: Wie wir beten und wofür wir beten sollen.

1. Es fängt damit an, dass Gott Vater genannt wird. Das ist die für das Christentum bezeichnende Anrede Gottes ... Schon das allererste Wort sagt uns, dass wir mit unserem Gebet nicht zu jemand kommen, dem wir seine Gaben widerwillig abzwingen müssen, sondern zu einem Vater, dem es Freude bereitet, seinen Kindern zu schenken, wessen sie bedürfen.

2. Im Hebräischen bedeutet Name weit mehr als bloß der Rufname eines Menschen. Der Name bezeichnet zugleich das ganze Wesen des Menschen, so wie es sich uns enthüllt und wie wir es kennen. ... Das bedeutet wesentlich mehr als das Wissen, dass Jahwe der Name Gottes ist. Es heißt vielmehr, dass alle, die Gottes Wesen, seinen Sinn und sein Herz kennen, ihm frohen Herzens vertrauen.

3. Wir müssen besonders auf die Reihenfolge der Bitten im Vaterunser achten. An erster Stelle steht Gottes Herrlichkeit, der wir Ehrfurcht entgegenbringen sollen, ehe wir etwas für uns selbst erbitten. ...

4. Das Gebet umfasst das ganze Leben a Es schließt alles ein, was wir im Augenblick nötig haben. Es sagt, dass wir um unser täglich Brot bitten sollen; wir müssen jedoch beachten, dass wir dabei immer nur um das tägliche Brot bitten. ... b) Das Gebet umschließt die Sünden der Vergangenheit. Auch der beste Mensch ist vor der Lauterkeit Gottes ein Sünder, und darum können wir gar nicht anders, als um Vergebung zu bitten, wenn wir beten. c) Es umschließt künftige Versuchungen. Als Versuchung wird im Neuen Testament alles bezeichnet, wodurch der Mensch auf die Probe gestellt wird. Es ist damit keineswegs nur die Verführung zur Sünde gemeint; der Begriff schließt vielmehr jede Situation ein, die den Menschen herausfordert, sich als mannhaft, lauter und treu zu bewähren. Wir können dieser Herausforderung nicht entfliehen, doch wir können uns ihr mit Gott stellen..” (Barclay)


Geh heraus und tritt hin auf den Berg vor den Herrn. Und siehe, der Herr wird vorübergehen. Und ein großer starker Wind ... kam vor dem Herrn her; der Herr aber war nicht im Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der Herr war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen. (1. Kön 19:11,12)

„Zunächst werden Naturphänomene geschildert ..., an die sich das Gespräch mit Elia anschließt ..., [Und siehe, der Herr wird vorübergehen] leitet die anschließend aufgeführten Erscheinungen ein. ...

Nun ziehen gewaltige und beängstigende Naturphänomene an der Höhle vorbei, ein Wind oder Sturm, groß und stark, ein Beben und ein Feuer. Sturm, Erdbeben und Feuer sind im AT häufig Begleiterscheinungen der Offenbarung Gottes. ... Aber während es in 2Mo 19,18 heißt, Jahwe war im Feuer',heißt es eben jetzt ganz betont, Jahwe war nicht im Feuer' und ebenso ,Jahwe war nicht im Wind' und im ,Beben'. Sie sind nur seine Vorboten und gehen ,vor Jahwe her'. Aber warum diese Unterscheidung? Gott möchte Elia etwas sagen, was für seine Zeit und sein weiteres Wirken wichtig ist: (1) Elia hat Gottes Eifer erwartet, dass Gott notfalls mit Gewalt dem Treiben Isebels und der Verführung Israels ein Ende setzt. Gewiss hat Gott auf dem Karmel eingegriffen, aber dies war Elia nicht nachhaltig genug. Gott zeigt Elia, dass er auf seine Weise antwortet. (2) Auch die kanaanäischen Götter Baal, Mot und Jam werden vorrangig mit Naturerscheinungen in Zusammenhang gebracht: Regen, Trockenheit, Blitz. In der Auseinandersetzung in Kap. 17 und 18 ging es gerade darum ... Nun zeigt Gott Elia, dass er nicht einfach als Gegenstück zu Baal zu begreifen ist. Gott ist anders, Gott ist größer. Gott ist als der Gott Israels mit seinem Volk in Gericht und Gnade auf dem Wege. Er wird an Israel weiter handeln. ... .

Im krassen Gegensatz zu Wind, Beben und Feuer steht die vierte Erscheinung [ein stilles, sanftes Sausen]. ... Was ist gemeint? Entweder eine gerade noch wahrnehmbare Luftbewegung oder eine absolute Stille. ... Nach den vorausgegangenen stürmischen Erscheinungen hört man die Stille geradezu, weil man im Gegensatz zu vorher zwar akustisch nichts mehr hört, aber die Stille wahrnimmt. ... Was aber bedeutet diese Stille? ... Gott antwortete auf dem Karmel mit der Gabe des Feuers, jetzt aber ist er nicht im Feuer. Gott kann, Gott muss nicht auf diese Weise handeln und trotzdem ist er Gott. Hier und jetzt begegnet Gott in der Stille und diese Stille schafft die Voraussetzung, um ganz neu auf ihn zu hören. Elia muss seine Vorstellung, was Gott tun müsste, ablegen, damit er Gott wirklich begegnen kann. Gott handelt vor allem durch sein Wort und nicht durch Naturphänomene.” (WStB)


...es ist gekommen, wie geschrieben steht (Jesaja 64,3): „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.” (1. Kor 2:9)

„Wieder ist es Paulus wichtig, dass er dies alles nicht selber sieht, sondern dass es so schon die Schrift ausgesprochen hat. ... Wir finden freilich das angeführte Schriftwort ... nicht einfach im gleichen Wortlaut in unseren Bibeln. Die ersten Christen waren nicht, historisch' ängstlich im Gebrauch der Schrift. Sie hatten ja auch nicht das gedruckte Bibelbuch neben sich liegen, sondern trugen das Wort der Schrift im Gedächtnis. ... So ist Paulus mit Recht überzeugt, es steht geschrieben' ...” (WStB)

„Das entsprechende Wort des griechischen Textes, mysterion, besagt, dass irgend etwas den nicht Eingeweihten verborgen, den Eingeweihten dagegen sonnenklar ist, z. B. ein Ritus oder eine Zeremonie, deren Sinn die Angehörigen einer bestimmten Gemeinschaft, nicht aber die Außenstehenden kennen. Paulus sagt hier also:, Wir werden uns mit Dingen befassen, die nur jemand verstehen kann, dessen Herz Jesus Christus bereits gehört.'

Dabei betont Paulus, dass es sich bei dieser Unterweisung nicht um ein Produkt des menschlichen Geistes, sondern um eine Gabe Gottes handelt, die mit Jesus Christus in die Welt gekommen ist. Alle Erkenntnis kommt von Gott als Folge der Begegnung des suchenden Menschengeistes mit dem sich offenbarenden Geist Gottes; was wir erkennen, verdanken wir weniger unserem Verstand als Gott. Das entbindet uns keinesfalls der Verantwortung menschlicher Bemühungen; nur Studenten, die selbst arbeiten, sind aufnahmefähig für den Reichtum, den ihnen bedeutende Lehrer vermitteln können. So verhält es sich auch mit Gott und uns: Je mehr wir selbst danach streben, ihn zu verstehen, um so mehr erfahren wir von Gott. Diesem Vorgang sind keine Grenzen gesetzt, weil der Reichtum Gottes unerschöpflich ist.” (Barclay)

Abkürzungen:

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments

WStB = Wuppertaler Studienbibel

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