Für die Historiker beginnt das 19. Jahrhundert mit dem Jahr 1815. Für Buchverleger beginnt es um 1860. In den 55 Jahren von 1860 bis 1915 entwickelte sich das Buchverlagswesen zu dem Wirtschaftszweig, wie wir ihn heute kennen.
Sie und ich werden hierbei gewöhnlich an Leser denken und auch an Buchhandlungen voller Käufer und Verkäufer. Und dazu an Büchereien voller Bücher, die man sich ausleihen kann. Außerdem gibt es noch die Verleger und irgendwo sind dann die Leute, die die Bücher drucken und einbinden. Aber in den Jahren 1850 oder 1860 oder 1875 war das anders. Damals gab es noch nicht diese Arbeitsteilung. Es gab wohl eine Papierindustrie, aber eine Person kümmerte sich dann um alles, was man mit Papier machen kann. Mit anderen Worten, wer Bücher verkaufte, fungierte oft als Verleger. Fast jeder Drucker war auch ein Verleger.
Um 1800 besaß fast jede amerikanische Familie eine Bibel. Ob sie auch jeder lesen konnte, war eine andere Frage, aber zumindest hatten sie eine. Wenn sie jemand lesen konnte, oder selbst wenn jemand vorgab, sie lesen zu können, dann besaß er auch das Buch The Pilgrim's Progress (Die Pilgerreise) von John Bunyan. Diese beiden Bücher musste man haben für den Fall, dass sich ein Pfarrer in der Nähe befand und zum Abendbrot erschien. Die Verstädterung machte es jedoch mehr und mehr erforderlich, dass man lesen konnte. Der Strom von Einwanderern musste in das Land und die Kultur integriert werden und sie mussten in der Lage sein zu lesen.
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