Ich bin sehr dankbar für eine Heilung, die sich im Zusammenhang mit dem Internationalen Hochschultreffen im Sommer 1998 in Boston ereignete.
Diese Konferenz „Pioniere des geistigen Millenniums” war ein großer Segen für mich. Schon im Vorfeld, in der Anmelde- und Vorbereitungsphase, wurde deutlich, wie sehr mich der Wunsch daran teilzunehmen forderte. Als ich das erste Mal von der Konferenz hörte, dachte ich: „Na ja, das ist nichts für mich. Ich stecke zu der Zeit im Examen und habe auch kein Geld für den Flug.” Aber dann las ich mehr Informationsmaterial und stieß auf Fragen wie: „Wie können wir die Probleme der akademischen Welt besser erkennen und heilen? Was sind unsere Motive bei der anschließenden Arbeitsuche?”
Die Gewissheit, dass ich mich auf Gottes Gesetz verlassen konnte, zerstörte sofort jede Furcht und falsches Verantwortungsgefühl.
Ich merkte, dass mich diese Fragen im Grunde brennend interessierten. Und so machte ich mich zumindest schon mal mental auf den Weg. Immerhin schloss ich nicht mehr aus, vielleicht doch hinzufahren. Und ich betete und lauschte, ob Gott mir das Signal geben würde, dass ich fahren sollte. Ich betrachtete den Gedanken, trotz aller überaus plausiblen Gründe doch teilnehmen zu wollen, als eine Art Engel, einen göttlichen Gedanken, eine Botschaft an sich. Und so hielt ich daran fest, dass die Idee, zum Treffen zu fahren, nicht meine eigene Idee, sondern ein göttlicher Engelsgedanke gewesen war. Damit sah ich dies als ein göttliches Projekt an, dessen Antrieb und Motor die göttliche Wahrheit und Liebe waren. Ich hatte gelernt, dass sie auf Gesetz beruhen und ihr Wirken nicht unterbrochen werden konnte. Die Wirkung eines solchen Gebets hatte ich schon oft erlebt.
Bald eröffneten sich Wege für finanzielle Hilfe. Es war eine Freude zu sehen, was es hieß meinen begrenzten Standpunkt von Mangeldenken zu verlassen und auf die göttlichen, unbegrenzten Möglichkeiten zu vertrauen.
So stand ich voll dankbarem Respekt für das, was Gott alles möglich ist, am Tag der Abreise am Flughafen. Genau als mein Flug aufgerufen wurde und ich zur Abflughalle gehen sollte, bekam ich plötzlich Magenschmerzen. Die waren so aggressiv, unvermittelt, grundlos und extrem, dass mir schlagartig klar war, dass ich das nicht hinnehmen musste. Ich betrachtete das als Versuch, mich noch im letzten Moment von dieser Konferenz fernzuhalten. War es eine göttliche Idee, musste ich mich auch mit göttlicher Vollmacht zur Wehr setzen können. Diese Teilnahme an der Konferenz war — immer noch — ein göttliches, ein gesegnetes Projekt. Und nichts konnte sich dem in den Weg stellen. Nun, in meinem Denken schrie es: „Nein, du kannst keinen Schritt gehen, auch nicht sitzen und schon gar nicht fliegen!” Aber ich gedachte nicht diesem inneren Geschrei zuzuhören und wandte mich von ganzem Herzen an Gott.
Zunächst kam mir eine Definition von Schmerz (aus einem Vortrag über Christian Science) in den Sinn: „Schmerz ist eine lügenhafte, terroristische Attacke, dass wir im Körper leben würden.” Man könnte auch sagen, dass wir allein von körperlichen Gegebenheiten abhängig wären. Ich wusste aber, dass das Gesetz, das meine Reise ermöglicht hatte, auch diese äußerlichen, physischen Dinge berichtigen konnte. Und umgehend strömten göttliche Ideen in mein Bewusstsein. Ich dachte an Mary Baker Eddys Worte aus ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Der Weg, den Irrtum aus dem sterblichen Gemüt zu entfernen, ist der, die Wahrheit mit Fluten der Liebe einströmen zu lassen” (S. 201).
Ich hielt außerdem beharrlich an meiner geistigen Identität fest und an meiner Untrennbarkeit von meiner göttlichen Quelle. Mrs. Eddy verdeutlicht diese Einheit in einem eindrücklichen Bild: „Wie ein Wassertropfen eins ist mit dem Ozean, wie ein Lichtstrahl eins ist mit der Sonne, so sind Gott und Mensch, Vater und Sohn, eins im Wesen” (ebd., S. 361). Diese Einheit, die zwischen Gott und mir bestand, konnte nicht auch nur für einen Augenblick unterbrochen werden! Das Sonnen-Bild erfüllte mein Denken ganz. Ich wurde sehr demütig und ging dankbar jeden Schritt zum Flugzeug.
In diesem inneren Ringen wurde mir plötzlich klar, dass alle Informationen, die mir der körperliche Sinn über mein Wohlsein oder Unwohlsein übermitteln wollte, einfach völlig falsche Informationen waren. Es war die falsche Informationsquelle, es waren lauter Lügen über meine untrennbare Beziehung zu Gott. Allein der geistige Sinn konnte mir wirkliche, wahre, substanzielle Informationen über meine Identität, mein Wesen, meine Gesundheit geben. Nur diese Informationen, diese göttlichen Tatsachen waren wahr. Hinter ihnen stand göttliches Gesetz! Diese Wahrheit und die Gewissheit, dass ich mich auf Gottes Gesetz verlassen und alles Ihm überlassen konnte, zerstörte sofort und merklich jede Furcht und falsches Verantwortungsgefühl. Ich wusste, dass die Wahrheit über Gott und den Menschen ihre Arbeit tat und alles Falsche berichtigte.
Für diese göttliche Nachricht, die mir meine Fragen zum Thema „körperlicher Sinn und geistiger Sinn” ein Stück weiter beantwortete, war ich so dankbar. Und mir wurde bewusst, dass ich nie um das Korrigieren eines körperlichen Problems beten konnte, sondern dass es darum ging, mehr über meine geistige Identität zu lernen. Mittlerweile war ich im Flugzeug angekommen. Der Schmerz war noch nicht völlig verschwunden. Da stellte ich fest, dass sich neben mir ein kleines Mädchen niederließ. Gleich entwickelte sich eine lustige Unterhaltung. Sie hatte tausend Fragen, hielt mich beschäftigt und es gab viele Gelegenheiten, die Freude am Fliegen mit ihr zu teilen. Sie vergaß ihre Flugangst und ich fühlte etwas von der Wahrheit und dem Segen, den wir erleben, wenn wir „das eigene Gute in dem des anderen” suchen. Meine Heilung von diesen Magenschmerzen war vollständig und dauerhaft. Besonders für die damit verbundenen geistigen Einsichten bin ich dankbar!
Dresden
Das vollständige Zitat lautet: „Die geistlich Reichen helfen den Armen in einer umfassenden Brüderlichkeit, in der alle dasselbe Prinzip oder denselben Vater haben; und gesegnet ist der Mensch, der seines Bruders Not sieht und ihr abhilft, indem er das eigene Gute in dem des anderen sucht” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 518).