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Geistiger Frostschutz

Aus der Dezember 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Alle, die einen Garten und viele, die einen Balkon haben, wissen, dass Frühlingsblumen, wie Tulpen, Hyazinthen, Schneeglöckchen und Osterglocken schon im Herbst gesetzt werden sollten. Diese zarten Blumenzwiebeln sitzen nicht sehr tief in der Erde und bekommen im Winter die volle Wucht jeder Kältewelle mit. Sie gefrieren durch und durch. Aber gehen sie dadurch kaputt? Nein! Sobald der Frühling kommt und die ersten Sonnenstrahlen die Erde erwärmen, wachsen und blühen sie, als hätte es nie einen Winter gegeben. Der Frost hat sie zwar tief durchdrungen, ihnen aber nichts anhaben können.

Ich wünschte mir, wie die Blumenzwiebeln völlig unberührt aus schwierigen Situationen herauskommen zu können.

Ich finde das immer wieder erstaunlich. Und so manches Mal habe ich mir gewünscht, dass auch ich wie die Blumenzwiebeln völlig unberührt aus schwierigen Situationen herauskommen könnte. Und wenn der Sturm und Frost der menschlichen Emotionen und des Kummers zu Ende sind, einfach weiter wachsen, blühen und mich zu neuem Leben entfalten könnte.

Ich glaube, es sind vor allem die Erinnerungen, die uns daran hindern! Lassen wir nicht oft die schwierigen Erfahrungen, Kränkungen und auch Krankheiten in Gedanken mit Staunen und sogar manchmal mit Genuss Revue passieren und reden wir nicht sogar manchmal bei jeder Gelegenheit darüber? So, als wenn die Tulpenzwiebeln den Frost ganz festhalten und nicht herauslassen wollten.

Mir ist es früher als Jugendliche sehr schwer gefallen, mit »Verletztsein« fertig zu werden. Ich war sehr oft das, was man eine »beleidigte Leberwurst« nennt. Ich verkroch mich nach innen und litt unsäglich. Bis ich durch die Christliche Wissenschaft Gott immer mehr als unendliche Liebe kennen lernte, als meinen Vater und meine Mutter, meinen Versorger, meinen Schutz und meinen Freund.

Die Gewissheit, dass ich als Gottes Bild in der unendlichen Liebe geborgen bin, wirkt wie eine Rüstung.

Es waren vor allem zwei Sätze, die mir besonders halfen — und sie helfen mir noch immer: der erste Satz ist aus der Bibel, aus dem ersten Brief des Johannes: »Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.« (1. Joh. 4:16) Und der zweite Satz stammt von Mary Baker Eddy, der Begründerin von Christian Science und dieser Zeitschrift: »Bist du mit der vollständigen Rüstung der Liebe angetan, so kann menschlicher Hass dich nicht erreichen.« (WG S. 571)

Diese Gewissheit, dass ich als Gottes Bild und Gleichnis immer in Gott, also in der unendlichen Liebe geborgen bin, wirkt wie eine Rüstung. So kann man auch durch schlimme Erfahrungen gestärkt und gereift hindurchgehen, ohne einen Rest von Frost und Eis, also ohne schmerzende Erinnerungen oder sogar Verletzungen. Meine Aufgabe dabei ist, diese »vollständige Rüstung der Liebe« auch immer zu tragen, d.h. mir meiner nie endenden festen Verbindung mit Gott immer bewusst zu sein. Nur dann wird auch die Erinnerung an leidvolle Erfahrungen geheilt und hört irgendwann auf, unser Denken und Fühlen findet freudigen Frieden. Das ist der Friede, der aus der Überzeugung kommt, dass ich immer, wirklich immer und von allen Seiten von Liebe — Gott — umgeben und darum in ihr geborgen bin.

So betrachtet sind die Verinnerlichung bzw. Betätigung dieser beiden Sätze eigentlich ein großartiger »Frostschutz«, nicht wahr?

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