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Wissenschaftler: Beten heilt

Forschung: US-Kardiologe Krucoff will beweisen, dass Beten die Heilung von Krankheiten beschleunigt.

Aus der Juli 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Hamburger Abendblatt


Hamburg — Der Glaube kann Berge versetzen. Das weiß man aus der Placebo-Forschung: Wieso kann eine »Zuckerpille«, die gar kein Arzneimittel enthält, zur Genesung eines Patienten beitragen? Weil der Patient daran glaubt. Aber: Können Gebete auch heilen? Haben sie eine positive Wirkung auf den Gesundheitszustand? Und wie ist es, wenn man nicht selbst betet, sondern wenn andere Menschen für einen beten?

In den letzten Jahren versuchen Mediziner — vor allem in den USA, aber auch in anderen Staaten —, diesem Phänomen durch wissenschaftliche Forschungen auf die Spur zu kommen. Der US-Kardiologe Mitchell Krucoff betreibt seit 15 Jahren »empirische Gebetsforschung«. An der Duke University in Durham (North Carolina) hat er umfangreiche Forschungen angestellt, bei denen er die Krankengeschichte von Herzpatienten beobachtete. Das Ergebnis der Pilotstudie, die 2001 veröffentlicht wurde: Patienten, für die Fürbitten gehalten wurden, geht es deutlich besser als jenen, für die nicht gebetet wurde.

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Den Hamburger Unternehmer Michael Kretzschmar (62), der im Jahr 2001 in Hamburg zum »Unternehmer des Jahres« gewählt wurde, wundert das nicht. Er gehört zu denen, für die die Kraft des Glaubens zum Alltag gehört. Der promovierte Maschinenbauer, der mit selbsterfundenen Druckluftzangen Weltmarktführer wurde, betet oft. »lch sage ganz einfach Sätze wie: Gott, sei bei mir. Führe mich.« Bittet, dass ihm gezeigt wird, wie er dieses oder jenes Problem lösen kann. Auch er hat im Krankheitsfall erlebt, dass Gebete helfen.

Dem Hamburger Rocksänger Achim Reichel (61) geht es genauso. »lch selbst habe vor zwei Jahren einen Krankenhausaufenthalt gehabt.« Sein Leben war gefährdet. »Freunde beteten für mich«, erinnert er sich. »Auch Leute, die man als Heiler bezeichnen könnte.« Reichel meint, dass diese Gebete ihm geholfen haben.

Welche Art von Gebet ist denn überhaupt empfehlenswert? Wie oder was soll denn gebetet werden? Das Vaterunser? Oder eigene, selbstformulierte Sätze? Prof. Mitchell Krucoff gibt dazu keine Anleitung. Denn offenbar ist es nicht relevant, welcher Religion jemand angehört, der für einen Patienten betet. Sondern nur, dass der Betende für den Patienten Gutes erbittet.

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Denn ein einzelner — wie Achim Reichel — kann natürlich schwerlich beweisen, dass ihm Gebete geholfen haben. »Habe ich mich so schnell erholt, weil für mich gebetet wurde?« fragt der Musiker. »lch weiß es nicht. Aber ich weiß, dass alles gut ausgegangen ist.« Obwohl die Ärzte ihm davon abrieten, traute sich der Musiker ein Vierteljahr nach dem Krankenhausaufenthalt zwei Tourneen zu. »lch hatte die Kraft und spürte, dass ich beschützt und geführt werde.« Reichel meditiert regelmäßig, praktiziert seit 20 Jahren Yoga und glaubt daran, dass ihn die innere Stimme führt. »Die hört man aber nur, wenn man in die Stille geht. Zur Ruhe kommt.«

Die Arbeit der Mediziner, die die Wirkung von Gebeten erforschen, wird — das ist nicht verwunderlich — durchaus auch kritisch verfolgt. Wie seriös sind die Untersuchungen? Geben sie tatsächlich Aufschluss über die Auswirkung des Betens auf den menschlichen Körper? Handelt es sich um objektiv belegbare Daten, oder spielt bei diesen Studien die subjektive Wahrnehmung eine große Rolle?

Warten wir ab, was von Mitchell Krucoff noch alles so kommt. Wie erklärt er sich denn überhaupt das Phänomen? Warum wirken Fürbitten? Auf Spekulationen will er sich nicht einlassen. Vielleicht wird dieses Problem irgendwann auch wissenschaftlich erforscht. Er sagt nur: »Auf der ganzen Welt, in jeder Kultur gibt es Menschen, die für die Kranken beten.« Das sagt eigentlich schon genug.

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Gekürzter Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Hamburger Abendblattes

Nachdrucke auf dieser Seite geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion des Christian Science Herold wieder.

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