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Zeitloses Heilen

Aus der Juli 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn Sie Heilung brauchen, nehmen Sie sich bitte nicht die Zeit, dieses Editorial zu lesen! Nehmen Sie sich einfach einen Moment der Ewigkeit.

Zeitloses Heilen klingt ein bisschen wie die Beschreibung einer Heilmethode, die den Zeit-Test bestanden hat. Ja, jene, die sich an Gott wenden, um gesegnet zu werden, erkennen Gebet leicht als eine nicht an Zeit gebundene Möglichkeit, um Antworten auf dringliche Probleme der sterblichen Menschheit zu finden. Aber wir können noch tiefer eindringen, um die zeitlose Natur des göttlichen Heilens aufzudecken. Dabei wird das Gebet immer wirksamer, ja wir werden heilen wie Jesus – so wie er es von uns wollte.

Christus-Heilen ist zeitloses Heilen, weil es frei von Zeit ist. Die Bibel weist auf die Zeitlosigkeit hin: »Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.« Hebräer 13:8 Von den ersten biblischen Tagen an wurde die heilende Berührung des Christus empfunden. Auch heute ist sie immer noch eine sanfte Gegenwart, die erhebt und segnet. Wenn Sie diese zarte Macht fühlen wollen, dann erkennen Sie sie als in Ihrem Bewusstsein immergegenwärtig an – »gestern und heute und ... in Ewigkeit.«

Stellen Sie sich vor, was es bedeutet, frei zu sein von Zeit. Erhaschen Sie nur einen Schimmer dieser Freiheit und Sie werden wahre Heilung finden. Mary Baker Eddy benutzte viele Begriffe und Beschreibungen, um neues Licht auf das Wesen von Zeit zu werfen. Hier sind zwei davon: 1. Sterbliche Abmessungen; 2. Materie. Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 595 Die meisten Menschen betrachten Heilung im Zusammenhang mit Zeit. Somit braucht es Zeit, dass Probleme sich entwickeln (auch Schwierigkeiten, die plötzlich auftreten, benötigen dazu mindestens einen Moment). Und es braucht Zeit, sich um sie zu kümmern. Aber zeitloses Heilen beinhaltet das Aufgeben von Zeit – ein »Fasten« von sterblichen Maßen, ein Ablehnen der Zeit. Jesus heilte, weil er so mit Liebe erfüllt war, so ausgestattet mit dem Christus. Er maß Menschen nicht mit Sterblichkeit. Er charakterisierte sie nicht als Objekte der Materie. Womit er jemanden maß, war Christlichkeit, die ewige Natur, die Gott jedem von uns eingeflößt hat.

Nehmen wir ein einfaches Beispiel dafür, wie ein Großteil der Welt an Heilung herangeht. Angenommen, es entwickelt sich irgendeine Art von Unstimmigkeit. Vielleicht ein physisches Problem. Im Allgemeinen dreht sich die Art und Weise, mit solch einer menschlichen Störung umzugehen, auch um Zeit. Und was bedeutet das? Momente, ja Stunden über Materie nachzudenken – sie zu bemessen und zu betonen. Menschen beurteilen typischerweise den Grad ihrer körperlichen Beschwerden als leicht oder schwer. Vielleicht messen sie Temperatur, Herzschlag oder Blutdruck oder die Dauer dieses Zustands. Sterbliche Maßeinheiten bestärken die Materiesie klassifizieren sie, beobachten und oft fürchten sie sie. Das menschliche Denken sagt von dieser so genannten Substanz: »Ich kann dich messen. Du definierst mich. Du bist meine Wirklichkeit. Du bist verwurzelt in der Wirklichkeit von Zeit.« Aber die Wissenschaft des Christentums hebt uns ganz radikal aus diesem Morast des Materie-Messens heraus, so dass wir uns selbst als geistig und christusgleich sehen, derselbe »gestern und heute und ... in Ewigkeit.« Zeitlos.

Der Christus ist ein ewiger, erhebender Antrieb im Bewusstsein. Diese barmherzige Gegenwart lässt uns Geist bekräftigen. Sie enthüllt Geist als unermesslich, unbegrenzt, unendlich. Wenn wir im Gebet mit Liebe und Überzeugung anerkennen, dass unsere wahre Substanz grenzenloser Geist ist, nehmen sterbliche Begrenzungen und unharmonische Zustände ab. Manchmal schnell. Heilung durch Geist führt uns dazu, uns nicht so sehr nach Freiheit in der Materie zu sehnen, sondern nach Freiheit von der Materie. Auf Zeit beruhendes Heilen ließe uns betonen, wie es von nun an aufwärts geht. Zeitloses Heilen schließt die Genesung von jetzt rückwirkend ein! Es ist wahr, wahre Freiheit passiert nicht einfach, wenn wir unsere Existenz bloß für eine Zeitlinie halten, bei der Unstimmigkeit einen Anfangspunkt hat und Gebet darauf basiert, Gott davon zu überzeugen, uns bis morgen von der Schwierigkeit zu befreien. Wir sind befreit, wenn wir erwachen und beginnen zu erkennen, dass wir uns keineswegs auf einer Zeitlinie befinden. Wir sind nie in der Materie gewesen. Wir können und werden uns nicht erlauben, so abgemessen zu werden, als wären wir sterblich. Wir sind christusgleich. Wahre Identität ist genau hier in der Ewigkeit, in der zeitlosen Allheit des Geistes.

Ewigkeit passiert nicht in der Zukunft. Sie ist nicht unendliche Zeit. Statt die Zeit zu verlängern, eliminiert sie die Zeit. Mary Baker Eddy drückt es so gewant aus: »Zeit ist kein Teil der Ewigkeit.« ibid. S. 468 Wie sie Zeit hinterfragt, lässt in mir etwas von dem anklingen, was Johannes der Offenbarer beschrieb — einen Engel, der aufzeigt, dass, wenn wir die ganze Schöpfung als von Geist geschaffen betrachten, wir folgendes beweisen werden: »Es soll hinfort keine Zeit mehr sein« Offenbarung 10:6. Es wird keine Verzögerung in unserem Leben geben, Gottes Vollkommenheit zum Ausdruck zu bringen.

Ich hatte einmal einen trockenen Husten, der schon lange anhielt — das zumindest war das sterbliche Maß, das ich dem Zustand zuschrieb. Es schien, als könne ich ihn einfach nicht loswerden. Eines Tages dann, als ich über die Unwirklichkeit von Zeit betete, hatte ich ein Gefühl der Freiheit von Sterblichkeit, eine Art von Unsterblichkeit oder Himmel. Es war, als ob mich der hegende Einfluss des Christus von den Grenzen der Zeit befreit hätte, als ich über die Machtlosigkeit »sterblicher Abmessungen« und der »Materie« nachdachte. Der Husten hörte sofort auf. Ich glaube, dass die Zeit aufhörte. Ich erhaschte ein Gefühl von Ewigkeit. In diesem Moment wurde Gott für mich wirklicher als der Husten. Eine geistige Sicht der Realität löste die Sterblichkeit auf. Ich konnte wohl »in der Zeit husten«, nicht aber in der Ewigkeit!

Eine auf Zeit basierende Annäherung an Heilung kämpft in und mit der Materie. Materie ist die sich selbst begrenzende Maßeinheit des menschlichen Denkens. Sie ist eine Darstellung der Beschränkungen des Lebens. Zeitloses Heilen andererseits gibt die Materie auf. Es enthüllt das wahre Sein als den ungebundenen, uneingeschränkten und unbegrenzten Ausdruck von Geist. Wenn wir Gott als unsere Wirklichkeit lieben, tritt in unserem Bewusstsein ein Maß an Christlichkeit in Erscheinung und zeichnet sich in unserem Leben als ein Gefühl von Wohlergehen ab, einem Gefühl von Freude und innerem Frieden, einer Überzeugung unserer wahren Unschuld und Reinheit. Wir verlieren nicht unsere Substanz, sondern wir fangen an, sie auf einer dauerhaften Grundlage zu leben.

Wenn Sie eine Situation oder einen Zustand durch Gebet behandeln, denken Sie an zeitloses Heilen. Sie stecken nicht in der Materie oder in der Sterblichkeit, andauernd damit beschäftigt, sie zu bemessen und zu vergrößern. Sie drücken die endlose Harmonie des Geistes aus, weil für Sie als Gottes makelloses Kind immer gesorgt ist. Sie haben in Ihrem Leben schlichtweg keine Zeit für irgendetwas anderes als für die Ewigkeit!

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