Der Autor Kurt Vonnegut glaubt, dass die wagemutigsten Menschen unter uns »Orte gründen würden, in denen die schreckliche Krankheit Einsamkeit geheilt werden kann« (http://quotes.prolix.nu/Loneliness). Wie jede andere Form des Unglücklichseins oder der Bedrückung kann der Schmerz der Einsamkeit das eigene Denken gefangen halten und größer als das Leben an sich erscheinen. Allerdings ist Einsamkeit kein Erzeugnis Gottes oder des Guten, sondern des Bösen. Und wie Vonnegut vorschlägt, könnten Orte, in denen viele Taten selbstloser Liebe geschehen – wo also Einsamkeit keinen Anknüpfungspunkt oder Platz finden kann – ein Gefühl individueller Zugehörigkeit und Genugtuung zum Blühen bringen.
Es ist Allgemeingut, dass Einsamkeit nicht unterscheidet zwischen mit anderen Menschen geteiltem oder allein erlebtem Empfinden. Es gibt viele Menschen, die die Einsamkeit lieben, aber zahllose Webseiten und Forschungsstudien zu Einsamkeit zeigen, dass deutlich mehr Menschen sich verlassen fühlen. Und Werbung und Film- mund Fernsehproduktionen stärken das einsame Herz nicht, besonders wenn der Gedanke an das Alleinsein als anomal dargestellt wird.
Die amerikanische Nationalbibliothek für Medizin stellte allein 597 Forschungsstudien ins Internet, die die negativen Wirkungen von Einsamkeit auf das menschliche Verhalten diskutieren – von Kindern bis Teenagern, schwangeren Frauen bis Senioren, von Geschäftsleuten bis zu Pflegepersonen. Eine Studie behauptete, es gebe eine direkte Verbindung zwischen Einsamkeit und dem Ausbilden von gewalttätigem, antisozialem Verhalten. Jugendliche Gewalttäter, die oft mit Themen wie mangelndem Selbstwertgefühl ringen und für die Gesellschaft wenig wertvoll erscheinen, sind lange als Einsame und Außenseiter charakterisiert worden. Diese und andere Studien scheinen Einsamkeit als feststehende Tatsache im Leben aufzufassen. Praktische Erwägungen, wie man zum Grund vordringt – also beispielsweise zu dem Gefühl, wertlos, hoffnungslos und depressiv zu sein – sind nicht unbedingt enthalten und gehen nicht über die vage Zusicherung hinaus, dass diese Gefühle vorübergehen werden oder dass Gott Trost spenden wird.
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