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Weihnachten — ernst, fröhlich oder besinnlich?

Aus der Dezember 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In unserer familie ist Weihnachten eine fröhliche Angelegenheit, besonders jetzt, wo meine Schwester und ich in an deren Städten oder Ländern wohnen und nicht mehr so oft zu Hause sind. Zur Weihnachtszeit jedoch kommen wir beide nach Hause, um mit unseren Eltern zu feiern. Weihnachten ist ein Familienfest für uns.

Heiligabend läuft immer gleich ab — wir gehen in die Kirche und danach verschwindet mein Vater ins Weihnachtszimmer. Der meist von meiner Schwester und mir geschmückte Weihnachtsbaum wird von ihm angezündet. Wenn alles vorbereitet ist, läutet er mit einer kleinen Glocke und wir drei Frauen dürfen eintreten. Nur die Kerzen erhellen das Wohnzimmer, es ist festlich und ein wenig ernst. Dann singen wir, jeder sein Lieblingslied, und natürlich »Oh Tannenbaum«. Danach umarmen wir uns alle, wünschen uns frohe Weihnachten und packen die Geschenke aus. Es ist immer ein wenig berührend, trotz des fröhlichen Unter tons. Wir sprechen nicht oft von Dankbarkeit, aber wir alle fühlen sie. Dankbar, eine Familie zu haben und zu sein. Dankbar, keinen materiellen Mangel zu leiden und gesund zu sein. Dankbar für vergangene Zeiten und schöne Erinnerungen. Dankbar für Veränderungen Wachstum. Dankbar für neue Mitglieder der Familie, Es wird viel gelacht und erzählt. Die Geschenke sind schön und willkommen, aber schöner sind diese Momente, die Zeit mit der Familie, die Besinnung auf das Wesentliche. Diese Dinge sind unvergänglich, festgehalten in unserer Erinnerung. Sie sind nicht materiell.

Je mehr man sich auf das Materielle konzentriert, desto leichter gerät man in Gefahr, das Wesentliche, den Geist der Liebe, aus den Augen zu verlieren. Dann hat man auf einmal nicht genug Geschenke bekommen, oder jemand anderes hat mehr bekommen, oder es war nicht genug Geld da für Geschenke oder ein großes Festmahl. Oder das Geschenk gefällt nicht, man hat sich etwas anderes gewünscht oder vorgestellt.

Wir sprechen nicht oft von Dankbarkeit, aber wir alle fühlen sie. Es wird viel gelacht und erzählt. Diese Momente sind unvergänglich, festgehalten in unserer Erinnerung. Sie sind nicht materiell.

So kann man auch die Geburt Jesu, die wir an Weihnachten feiern, materiell oder geistig betrachten. Mary Baker Eddy schreibt in ihrer »Weihnachtspredigt«, abgedruckt in Vermischte Schriften (Seite 161 ff.), dass Christus eine spirituelle Idee ist, von größerer Substanz als die materielle Welt und ohne Anfang oder Ende. Die Eltern der Idee sing göttliches Leben, Wahrheit und Liebe und ihre Werke sind Beweis ihrer Macht: sie gibt Freiheit, Gesundheit und Rettung von Sünde.

Natürlich sind materielle Geschenke schön — aber es sind die immateriellen Geschenke, die wirklich Dauer haben.

Eine spirituelle Idee kann nicht sterben, niemals verloren gehen. Diese Wahrheit ist Anlass für Hoffnung, Frieden und Freude. Und ist das nicht das größte Geschenk von allen? Natürlich sind materielle Geschenke schön — wem gefällt es nicht, beschenkt zu werden? Aber es sind die immateriellen Geschenke, die wirklich Dauer haben. Die Besorgung von Geschenken für Familie, Kollegen und Freunde kann eine gute Gelegenheit sein, uns zu fragen, wie wir Liebe, Freiheit und Gesundheit schenken können. Gibt es jemanden, dem wir verzeihen müssen, einen Groll, den wir noch nicht losgelassen haben? Oder ein Familienmitglied, mit dem wir wenig in Kontakt sind und das sich über einen liebevollen Gruß freuen würde? Gibt es ein Anliegen im Weltgeschehen, das uns besonders am Herzen liegt und für das wir beten können? Eine Person oder Organisation in unserer näheren Umgebung, die sich über einen Besuch, ein wenig Unter stützung freuen würde?

Es gibt viele Gelegenheiten, den Geist der Liebe auszudrücken. Das muss nicht ernst oder schwermütig sein, nein, es kann in Fröhlichkeit geschehen und Spaß machen.

Es gibt viele Gelegenheiten, den Geist der Liebe auszudrücken. Das muss nicht ernst oder schwermütig sein, nein, es kann in Fröhlichkeit geschehen und Spaß machen. So erinnere ich mich, ab und zu anonyme Geschenke gemacht zu haben, z. B. einen Blumenstrauß für eine alte Bekannte, einen Essenskorb für eine wohltätige Organisation, einen Geldschein für jemand, der ihn gebrauchen konnte. Die fast diebische Freude dabei (ein interessanter Ausdruck!) ist mir in guter Erinnerung — und eben dieses Gefühl von Liebe. Auch wenn ich gerade selbst meine Anonymität gebrochen habe, bin ich immer sehr beeindruckt und freue mich, wenn anonyme Spender große Geldsummen geben — da will jemand nicht bewundert werden. Es geht allein um die Gabe. So sagt ja auch Jesus, dass wir in einer stillen Kammer beten sollen und nicht öffentlich, so dass es alle sehen. Ähnliches gilt für Weihnachten. Die materiellen Geschenke sind für alle sichtbar (und das ist ja auch gut so), aber die geistigen nicht unbedingt. Man kann sie oder ihren Effekt fühlen, manchmal über lange Zeit hinweg. Das sind die wichtigen Geschenke. In diesem Sinne: Frohe, fröhliche, liebevolle und besinnliche Weihnachten!

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