In unserer familie ist Weihnachten eine fröhliche Angelegenheit, besonders jetzt, wo meine Schwester und ich in an deren Städten oder Ländern wohnen und nicht mehr so oft zu Hause sind. Zur Weihnachtszeit jedoch kommen wir beide nach Hause, um mit unseren Eltern zu feiern. Weihnachten ist ein Familienfest für uns.
Heiligabend läuft immer gleich ab — wir gehen in die Kirche und danach verschwindet mein Vater ins Weihnachtszimmer. Der meist von meiner Schwester und mir geschmückte Weihnachtsbaum wird von ihm angezündet. Wenn alles vorbereitet ist, läutet er mit einer kleinen Glocke und wir drei Frauen dürfen eintreten. Nur die Kerzen erhellen das Wohnzimmer, es ist festlich und ein wenig ernst. Dann singen wir, jeder sein Lieblingslied, und natürlich »Oh Tannenbaum«. Danach umarmen wir uns alle, wünschen uns frohe Weihnachten und packen die Geschenke aus. Es ist immer ein wenig berührend, trotz des fröhlichen Unter tons. Wir sprechen nicht oft von Dankbarkeit, aber wir alle fühlen sie. Dankbar, eine Familie zu haben und zu sein. Dankbar, keinen materiellen Mangel zu leiden und gesund zu sein. Dankbar für vergangene Zeiten und schöne Erinnerungen. Dankbar für Veränderungen Wachstum. Dankbar für neue Mitglieder der Familie, Es wird viel gelacht und erzählt. Die Geschenke sind schön und willkommen, aber schöner sind diese Momente, die Zeit mit der Familie, die Besinnung auf das Wesentliche. Diese Dinge sind unvergänglich, festgehalten in unserer Erinnerung. Sie sind nicht materiell.
Je mehr man sich auf das Materielle konzentriert, desto leichter gerät man in Gefahr, das Wesentliche, den Geist der Liebe, aus den Augen zu verlieren. Dann hat man auf einmal nicht genug Geschenke bekommen, oder jemand anderes hat mehr bekommen, oder es war nicht genug Geld da für Geschenke oder ein großes Festmahl. Oder das Geschenk gefällt nicht, man hat sich etwas anderes gewünscht oder vorgestellt.
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