Im Februar 1885, als Christian Science in Boston und darüber hinaus zunehmende Beachtung fand, hielt Mary Baker Eddy für ihre Kirche eine Kraftvolle Predigt.
Die 1880er Jahre waren für die Christian Science Bewegung eine evolutionäre Periode und eine wichtige Zeit für Mary Baker Eddys Entwicklung als Führerin. Ihre Bewegung fing endlich an, zu wachsen und zu gedeihen. Einige Jahre zuvor, im Jahr 1866, hatte sie entdeckt, dass das geistige Heilen der ersten Christen nicht verschwunden war, sondern allen zur Verfügung steht. Sie begann, andere zu heilen, ihre Erkenntnisse niederzuschreiben und interessierte Männer und Frauen zu unterrichten. In den frühen 1880er Jahren war Eddy in ihren Sechzigern, doch weit vom Ruhestand entfernt. Ihre unablässigen Bemühungen resultierten in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, in dem Monatsmagazin The Christian Science Journal, in einer Kirche und einer Lehranstalt für das Unterrichten des Christian Science Heilens. Obwohl Eddy in Boston lebte und arbeitete, reichten ihre Lehren weit über Neuengland hinaus. Männer und Frauen reisten aus den ganzen USA zu ihrem »Massachusetts Metaphysical College«, um ihre Methoden zu erlernen und um selbst Heiler werden zu können.Mehr Information über dieses Thema finden Sie im Artikel»... liebevolle Fürsorge und liebevoller Rat ...« von M. R. Davis (Der Christian Science Herold, August 2005 und September 2005). Ihre Reaktion auf diese Entwicklungen war überraschend – Sie begann, sich aus dem Rampenlicht mehr und mehr zurückzuziehen. Das Feiern einer Persönlichkeit war nicht das Ziel – statt dessen baute sie Fundamente für Einrichtungen, die sie überleben würden.
Dieser Artikel untersucht das Jahr 1885, ein sehr aktives Jahr in diesem sehr aktiven Jahrzehnt in Eddys Leben. Insbesondere betrachtet er eine bemerkenswerte Predigt, die sie in jenem Februar hielt: »Eine Heilende und eine Nicht-Heilende Religion«. Einen Gottesdienst aus diesem Zeitraum zu betrachten kann uns ungewöhnlich viel über Eddy und ihre Haltung gegenüber dem Führen einer anwachsenden Bewegung sagen.
Church of Christ (Scientist). — Services at Odd Fellows' Hall, 515 Tremont street. at 3.30 P. M. Sermon by the paster, Mary B. G. Eddy; subject, “A Healing and an Unhealing Religion.” Admissions to the church and communion service.
1885 war Eddys Kirche – die Kirche Christi (Wissenschaftler), die sie 1879Die Kirche wurde 1892 neu organisiert und änderte ihren Namen in Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, so, wie er heute noch gebraucht wird. gegründet hatte, – noch nicht landesweit, sondern regional. Die Kirchengemeinde hielt in Boston regelmäßige Gottesdienste an Sonntagnachmittagen ab, die von Zeit zu Zeit von Eddy gehalten wurden. Gottesdienste fanden in gemieteten Räumen statt, weil es bisher noch kein Kirchengebäude gab. Das Originalgebäu de der Mutterkirche wurde erst Ende 1894 fertig gestellt. Etwa zur selben Zeit ernannte Eddy die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit zum Pastor der Kirche in Boston. Für den Gottesdienst am 8. Februar wurde Bostons »Odd Fellows Saal« anstelle der gewöhnlichen Lokalität, des kle ineren »Hawthorne Saals« benutzt. Das Programm, das an jenem Tag ausgehändigt wurde, gibt den Umriss eines sehr einfachen Kommunion-Gottesdienstes wieder, der aus wenig mehr als Gebet, Kirchenliedersingen, einer Lesung aus der Heiligen Schrift und einer Predigt sowie Bemerkungen des Pastors bestand.A10636. Eddys eigene Kopie des Gottesdienst programms enthält einen einzigen Vermerk mit ihrer Handschrift – »Still« neben dem Wort »Gebet« bei der Gottes dienstordnung. Der Kommunions-Sonntag war auch der Zeitpunkt, zu dem neue Mitglieder zur Kirche zugelassen wurden, und an jenem Tag waren dies vierzehn.The Christian Science journal, April 1885, S. 13
Das Sakrament der Kommunion wurde nicht mit Brot und Wein gefeiert, das den Gemeindegliedern verabreicht wird. Eddy erklärte es 1884 in einem Brief an einen Geistlichen: »Unser Abendmahl ist ein stilles Vereinen mit unserem lieben Herrn und Christus. Wir wiederholen das Gebet des Herrn hörbar und reichen das stille Gebet eines jeden.« M. B. Eddy an ReverendJ. Parson, 12. Februar 1884, Ausgehende Korre spondenzvon Mary Baker Eddy, nachfolgend als OC (Outgoing Correspondenz) gekennzeichnet, V00805 Eddys Predigt »Eine Heilende und eine NichtHeilende Religion« beginnt mit einer Aussage, die kurz und bündig ihre unorthodoxe Herangehensweise an das Abendmahl erklärt: »Ich denke, wir können alle die Möglichkeit eines geistigen Lebens des Christentums abseits von Ritualismus und Glaubensbekenntnis sehen.« Und sie fügt hinzu: »Wahrheit kann nicht in einem Symbol fixiert werden.« A11459, »Predigt von M. B. G. Eddy«, S. 1
Die Predigt basiert auf einem Text des Neuen Testaments, aus dem ersten Brief des Paulus an die Korinther: »Seht an das Israel nach dem Fleisch! Welche die Opfer essen, stehen die nicht in der Gemeinschaft des Altar?«1. Kor.10:18. In einer moderneren Übersetzung im Englischen (1. Cor. 10:16-18, New Living Translation) heißt es: »Wenn wirden Becher am Tisch des Herrn segnen, teilen wir nicht den segensreichen Gewinn des Blutes Christi? Undwenn wir den Leib Brot brechen, teilen wir nicht die Nutzen des Körpers Christi? Und wir alle essen vom einen Leib und zeigen damit, dass wirein Körper sind. Und denkt an das Volk Israel; alle, das O pfer essen, werden durch diese Tat vereint.« Eddy benutzt Paulus' Frage, um die Wichtigkeit eines Lebens außerhalb des Fleisches zu betrachten, ein Leben abseits von materiellem Brot und Wein des traditionellen Kommunions-Rituals. Sie feiert den Ruhm eines Lebens, das sich an den Dingen des Geistes orientiert und das dem Dienen Gottes gewidmet ist. Ein geistiger Sinn von Gott, erklärt sie, »ist innerhalb der Reichweite von Menschen, um teilweise verstanden und in ihrem Leben assimiliert zu werden.« A11459, S. 5 Aber »Eine Heilende und eine Nicht-Heilende Religion« spricht von mehr als nur von der Reinigung und der Erlösung, die die Teilnahme an der Kommunion den »Teilnehmern des Altars« bringt. Es ist ein außergewöhnlicher Aufruf an ihre Zuhörer. Die anwachsende Christian Science Bewegung brauchte mehr aktive Arbeiter, mehr Männer und Frauen, die bereit waren, ihre Zeit zur Verfügung zu stellen, andere zu heilen, Kirchen aufzubauen und geistiges Heilen zu lehren. (Es gab auch die profaneren Aufgaben, wie das Beantworten einer anwachsenden korrespondenz und das Bezahlen von Rechnungen.)
Die Meisten wären von dieser Aufgabe überwältigt gewesen, doch diese Predigt entwirft ein Konzept, das einen zentralen Punkt von Christian Science darstellt: »die Macht Gottes und die Möglichkeiten des Menschen«, wie es Eddy in ihrer Predigt ausdrückt. Ibid., S. 3 Dieser theologische Aspekt spiegelt sich tatsächlich in ihrer Herangehensweise an die Führung einer Bewegung wider, denn »Eine Heilende und eine Nicht-Heilende Religion« ist eine Ermahnung an ihre Zuhörer, in sich selbst eine innere und vollständig geistige Stärke zu finden, die gottgegeben ist. Sie predigte, dass auch sie die Fähigkeit hätten, sich und andere zu heilen. Tat sächlich ermunterte sie sie auch, die Arbeit aufzunehmen, die Christian Science Bewegung voranzubringen. Die Predigt ist kraftvoll einnehmend, denn die Führerin drängt ihre Nachfolger, sich ihrer eigenen Fähigkeiten stärker bewusst zu sein:
»Lassen Sie uns nun nicht die Macht ablehnen, die sich selbst erklärt hat, wie klein auch immer; der Umstand mag nur wie Wunder erscheinen, weil er mehr als göttlich natürlich gefunden wird. Lassen Sie uns nicht jene heiligen Einflüsse ablehnen, in ihrem Ausdruck zu unserem Verständnis, dass das Israel des Geistes, mit Gott ausgestattet sind, um zu heilen und das Geschlecht zu erheben. [Jesus] hat es erläutert. Er hat gesagt: »Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.« Und sie sind es auch nicht. Heute stehen sie [i.e. Jesu Worte] als das Bollwerk menschlicher Freiheit und als der Zement einer Gesellschaft der Hoffnung des Menschengeschlechts. Und er hat deutlich die Macht jener erläutert, die ihm im Neuen Testament seines Blutes folgen...« Ibid., S. 5
Eine Versammlung mit 800 Teilnehmern Kirchen berichtbuch, Frühe Organisatorische Aufzeichn un gen, S. 13. Der Jahre sbericht des Geschäftskomitees der Kirche gab diese Zahl an und bemerkte: »Es konnte ein stetig an steigen des Interesse der Menschen an Christian Science gefunden werden, auch wenn die Kontinuität des Denkens sehr gebrochen gewesen sein muss, weil sich so viele verschiedene über das Thema a äußern.« hörte »Eine Heilende und eine Nicht-Heilende Religion«, und The Christian Science Journal erklärte, dass die »Gottesdienste besonders eindrucksvoll waren und die hohe geistige Interpretation des Textes aus 1. Kor. 10:18 warmherziges Lob bei vielen anwesenden Geistlichen auslöste.«The Christian Science Journal, April 1885, S. 13 Diese letzte Bemerkung ist besonders interessant, denn die Angriffe von Geistlichen auf Christian Science hatten zugenommen. Im späten Februar 1885 wurden von einem lokalen Geistlichen schwerwiegende Behauptungen gegen Christian Science in »Tremont Temple« hervorgebracht, einem Haupttreffpunkt in Boston. Am 16. März bestieg Eddy die Bühne in Tremont Temple und antwortete ihren Kritikern mit bemerkenswertem Erfolg. Im Rückblick kann diese Ansprache als ein Wendepunkt betrachtet werden, der das Auftreten von Eddy und Christian Science als einen Einfluss auf das geistige Gemeinwesen der Stadt signalisiert. »Eine starke Antwort«, The Christian Science Journal, April 1885, S. 4-6. Diese Re de wurde später unter »Die Christliche Wissenschaft in Tremont Temple« in Eddys Vermischte Schriften 1883-1896, S. 95-98, gedruckt. Weitere Informationen über Eddys Bemerkungen in Tremont Temple finden Sie im Artikel »The Best Sermon Ever Preached« der Winter/Spring2002 Ausgabe des The Magazine of The Mary Baker Eddy Library for the Betterment of Humanity.
Das monatliche Journal berichtete den Lesern aus den ganzen USA regelmäßig treu über Ereignisse in Boston (so auch Eddys Ansprache in Tremont Temple), und in Berichten über die Gottesdienste fanden sich oft Zusammenfassungen der Predigten des Pastors. Doch vom Kommunionsgottesdienst am 8. Februar »wurden stenographische Notizen als nicht verfügbar festgestellt«The Christian Science Journal, April 1885, S. 13 und keine Zusammenfassung veröffentlicht. Inzwischen wurden diese Notizen gefunden und können nun von Besuchern der Mary Baker Eddy Bibliothek gelesen werden. Tatsächlich sind sie in mehreren Formaten vorhanden und vielleicht erklärt diese Vielfalt, warum sie 1885 dem Herausgeber des Journals »nicht verfügbar« waren. Sehr rohe Notizen in der Handschrift von Eddys Sekretär Calvin Frye sind ebenso eine Version der Predigt, wie auch in Eddys Handschrift. Die Sammlung enthält auch einen mit Maschine geschriebenen Text der Predigt, der teilweise den flüchtigen Notizen ähnlich ist. Es gibt einige Lücken, und manche sind gefüllt mit in einer unbekannten Handschrift geschriebenen Wörtern. Vielleicht war die Predigt für die Presse »nicht verfügbar«, weil die- Schreibkraft immer noch an einer lesbaren Ausgabe arbeitete. Die ser maschinengeschriebene Text der Predigt hat die Zugangs-Nummer A11459. Die Sammlung der Artikel und Manuskripte bein haltet auch zwei Manuskripte, die Teile der Predigt einschließen (A10879, A10912). Kurze Notizen (größtenteils ein Entwurf) in Eddys Handschrift stehen unter A10898. Nach den Manuskripten der Sammlung der Mary Baker Eddy Bibliothek zu urteilen, benutzte Eddy, eine talentierte freie Sprecherin, oft nur Notiz-Skizzen. Für die Historie war die Predigt glücklicherweise stellenweise weiter ausformuliert. Wir finden dies besonders in ihren ersten Jahren als Pastorin, als ihr Mann, Asa G. Eddy das Manuskript für sie ins Reine schrieb. Nach A sa Eddys Tod 1882 schrieb ab und zu Calvin Frye, Eddys Sekretär, die Predigt nieder.
Klar ist, dass keine dieser Versionen von »Eine Heilende und eine Nicht-Heilende Religion« vollkommen oder vollständig ist. Dieser Titelfin det sich in keinem der Manuskripte, jedoch ist er in der Zeitungsankündigung des Gottesdienstes aufgeführt. Einige Wörter und Satzteile fehlen, und doch gibt eine Untersuchung dieses Manuskripts einen Schimmer Schimmer des Predigt-Stils, der lebhaft, leidenschaftlich und vergeistigt ist. Caroline Noyes, eine Schülerin Eddys in den frühen 1880ern, beschreibt sie hier sehr passend: »Von solch jemand kultivier tem und Damenhaftem würde man kaum die kraftvolle und eindringliche Art erwarten, die sie manchmal an den Tag legte, sowohl bei konversation wie auch in ihrem Unterrichten. Sie hatte eine liebevolle und liebenswerte Art und Weise, aber ihre Bestimmtheit schuf auch ein beständiges Vertrauen in ihre Fähigkeit, die große Arbeit zu verrichten, die sie tat.« Eddys Schüler C. Noye s wird zitiert in C. P. Smith, Historical Sketches from the Life of Mary Baker Eddy and the History of Christian Science, 1941, S. 89
Das restliche Jahr 1885 brachte weiteren Erfolg, was sich am fortwährenden Interesse an Eddy und an Christian Science in Boston und darüber hinaus zeigte. Und mit jedem Zeichen des Fortschritts kamen Zeichen dafür, dass Hilfe und Unterstützung allmählich vor ankamen. Die Briefe an Eddy in der Sammlung der Bibliothek zeigen ein anwachsendes Interesse an Christian Science und einen wachsenden Bedarf (einzelner wie auch von Buchhändlern) an Wissenschaft und Gesundheit. Eddys Reaktion darauf war Delegieren – ein zunehmender Teil der alltäglichen korrespondenz wurde von Frye gehandhabt. Dieses anwachsende Interesse mag zu ihrer Entscheidung geführt haben, ihr Buch zu revidieren, statt mit Nachdrucken fortzufahren. Aber sie wollte diese Aufgabe nicht allein angehen, also stellte sie einen Lektor an, den unitarischen Geistlichen James Henry Wiggin. (War Wiggin einer der »vielen Geistlichen«, die »Eine Heilende und eine Nicht-Heilende Religion« gehört hatten, oder die Kritik und die Antwort in Tremont Temple? Vielleicht.)
Am 30. Juli 1885 schickte Eddy Wiggin einen Teil des Manuskripts ihres Buches und seufzte: »Ich kann kein Ende für seine Verbesserung sehen ...«. Diese Bemerkung stand am Anfang einer bemerkenswert offenen Korrespondenz, die deutlich Eddys Fähigkeit zeigt, Arbeit zu delegieren, sowie auf scharfe kritik ihrer Schriften zu antworten. Die Revision wurde 1885 fertiggestellt und als die sechzehnte Ausgabe von Wissenschaft und Gesundheit im Februar 1886 veröffentlicht. M. B. Eddy an J. H. Wiggin, 30. Juli 1885, OC L02159. Eddys Briefe an Wiggin und Wiggins Briefe an Eddy stehen im Research Room der Mary Baker Eddy Bibliothek zur Einsicht zur Verfügung.
Während der ganzen Zeit wuchs die Kirche Christi (Wissenschaftler) an. Der »Hawthorne Saal« stellte sich bald als zu klein für die Gemeinde heraus. Die Gottesdienste zogen am 25. Oktober in den größeren »Chickering Saal« um. Eine regelmäßige Sonntagschule — für Erwachsene wie für kinder — wurde ebenfalls an diesem Tag eingerichtet, ein Zeichen dafür, dass sich die Mitgliederzahl wahrscheinlich ebenfalls vergrößerte.
Eddy verbrachte 1885 viel Zeit und Mühen damit, im Stillen daran zu arbeiten, die kirche zu stärken und andere Personen auf Führungspositionen in der kirche zu befördern. Sie suchte nach einem geeigneten Herausgeber des Journals, und die meisten Predigten in den Sonntagsgottesdiensten wurden von anderen gehalten, während sie Wissenschaft und Gesundheit überarbeitete. Doch am Ende des Jahres war sie immer noch nicht vollständig mit jenen zufrieden, die ihr assistierten. In einem Brief an ihre Schülerin Ellen E. Cross bat sie: »Schicke mir, wenn Du kannst, jemanden, der lehren, der predigen, Schreiben, vortragen oder das Journal editieren kann ...« M. B. Eddy an E. E. Cross, 7. Dezember 1885, OCL08409
Stärke und Ansehen standen Mary Baker Eddy ganz sicher vor Augen, doch suchte sie nicht danach, ihre Autorität zu stärken. Tatsächlich arbeitete sie daran, sich der Verantwortung zu entheben und suchte nach jenen, die die Fähigkeit hätten, einige ihrer Pflichten zu übernehmen. Sie war sich ganz klar darüber, dass eine kirche, die sich auf persönliche Dominanz gründete, unausweichlich zusammenbrechen würde. Aber sie war auch fest entschlossen, ihre eigene Vision für die Bewegung nicht verschwinden zu lassen.
In gewissem Sinn erlauben also das Jahr 1885 und »Eine Heilende und eine Nicht-Heilende Religion« einen flüchtigen Blick auf die Ereignisse der nicht so fernen Zukunft. Eddy verließ 1889 Boston, um nach Concord, New Hampshire, zu ziehen und das tagtägliche Management ihrer Bewegung abzutreten. Verlässliche Nachfolger übten nun diese Arbeit aus. Eddy löste später im selben Jahr mehrere Kirchenorganisationen auf, und drei Jahre danach, 1892, formte sie eine neue Kirchenverwaltung aus der alten heraus — die reorganisierte Kirche Christi, Wissenschaft ler. Trotz der vielen Herausforderungen war ihre Zuversicht in »den Sinn von Gottes gegenwärtiger Macht, die durch den Menschen arbeitet«, vollendet.