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Mary Baker Eddy Bibliothek

Der Herold veröffentlichte monatlich Übersetzungen aus dem vierteljährlichen Mitglied erma gazin der Mary Baker Eddy Bibliothek fürden Fortschritt der Menschheit, Weitere Infosunter www.MaryBakerEddyLibrary.org

Das Heilen im amerikanischen Christentum Teil 3

Aus der September 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine kurze Untersuchung einer Auswahl protestantischer Konfessionen in den Vereinigten Staaten zeigt, dass trotz theologischer Unterschiede viele die Tradition geistigen Heilens teilen – auch wenn sie in unterschiedlicher Gestalt auftritt.

Charismatische Bewegung

Die Charismatische Bewegung ging aus dem Einfluss des Pfingst-Erneuer ungsgeistes auf liberale Gruppen innerhalb vieler Hauptkirchen nach dem Zweiten Weltkrieg hervor. An Erneuerung orientierte Führer aus diesen traditionellen Gemeinden benutzten den Titel charismatisch«, um ihre Bewegung von der Pfingstbewegung abzugrenzen. Sie nutzten den Begriff Charisma«, der die Gaben des Heiligen Geistes bedeutete, um einen neuen Trend zu symbolisieren, der sich in christlichen Kirchen etablierte. Einige Sprecher der neuen Bewegung nannten ihre Erneuerung »Neo-Pfingstbewegung«, um zu symbolisieren, dass die Bewegung die Aspekte orthodoxen Christentums mit einer amerikanisch-verwur zelten religiösen Ordnung kombinierte, welche im frühen 20. Jahrhundert ihren Ursprung hatte.E. L. Queen II, S. R. Prothero, G. H. Shattuck Jr., Encyclopedia of American Religious History, S. 44. Dieser Trend hob die Praxis geistigen Heilens noch mehr auf eine Ebene mit den großen etablierten Kirchen wie der Lutherischen, der Epikospalen, der methodistischen und der römisch-katholischen Kirche.

1977 wurde eine Charismatische Konferenz in Kansas City, Missouri, abgehalten, an der 52.000 Menschen teilnahmen, die verschiedene Konfesionen innerhalb der Pfingst-Erweckungs-Bewegung repräsentierten. Die Leitung dieses noch nie dagewesenen Treffens schloss Sprecher der Pfingstbewegung, der protestantischen und der römisch-katholischen Kirche ein. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass alle Gruppen, die in der Pfingstkirchlichen Charismatischen Bewegung zusammengeschlossen sind, zur Anbetung zusammenkamen, um Ansichten über Theologie, Anbetung und Heilen miteinander zu teilen.

Episkopalkirche

Seit 1908 hat der Heilungs-Auftrag der Episkopalkirche (der Anglikanischen Kirche in den Vereinigten Staaten und Schottland) auf der Agenda eines jeden regelmäßig gehaltenen Treffens dieser Kirche gestanden. Ein Konferenzbericht von 1920 verstärkte das Gewicht, das auf geistiges Heilen in dem Gebetbuch aller Anglikanischen und Episkopalen Kirchen gelegt wird. Diese Veränderung führte zu einem weiteren Bericht auf der Lambeth Konferenz (eine seit 1867 alle zehn Jahre wieder kehrende Konferenz der Anglikanischen Bischöfe), die noch größere Gewichtung auf die Rolle der Kirche beim Heilen legte. Ein 83-seitiger Bericht wurde genau vor der Konferenz 1958 erstellt, in dem es heißt: »Der Kirche als dem Körper Christi und als der Gemeinschaft, durch die der Heilige Geist arbeitet, ist geboten, die Kranken zu heilen.«D. E. Harrell Jr., All Things Are Possible: The Healing and Charismatic Revivals in Modern America, 1975, S. 135-137.

1964 erreichte das bestimmende Gemeinwesen der Episkopalkirche einen Punkt, an dem es danach strebte, eine offizielle Stellungnahme zum Heilen in Bezug auf ihre Führer und die Mitglieder zu formulieren. Die aufgenommenen Beschlüsse – beinhalteten Bericht der gemeinsamen Kommission über den Heilungsauftrag – beinhalteten Aussagen wie Christentum ist eine heilende Religion« und Die Kirche Jesu Christi hat keine andere Wahl, als den Heilungsauftrag, den ihr der Herr und Gründer anvertraut hat, in allem guten Glauben zu akzeptieren, zu übernehmen und weiterzugeben.«V. Synan, The Twentieth Century Pentecostal Explosion, 1987, S. 191-193. Zusätzlich verkündete eine Verlautbarung bei der Lambeth Konferenz 1978, dass »das Heilen der Kranken in Gottes Namen so sehr Teil der Verkündung des Himmelreichs ist wie das Predigen der guten Nachrichten von Jesus Christus« und diesen Auftrag zu missachten würde bedeuten, unseren Teil in Christi völliger Erlösungsaktivität zu mindern.«»The Church's Ministry of Healing«, Bericht der Erzbischöflichen Kommission 1958, in A. M. Sherman, Revival of the Healing Ministry«, Sharing, März 1989, S. 20.

In den 1950ern hatten einige episkopale Geistliche pfingstliche Erfahrungen wie das Zungenreden. Bei einem internationalen Treffen charismatischer Geistlicher, das vor der Lambeth Konferenz 1978 stattfand, hielt der Erzbischof von Canterbury einen Gottesdienst, der Zungenreden und geistiges Heilen beinhaltete. Danach hat der charismatische Einfluss auf viele Anglikanische und Episkopale Kirchen auf der ganzen Welt zugenommen. Ein Gelehrter schätzt, dass bis 1984 etwa 400 Gemeinden von den 7.200 in den USA in der charismatischen Bewegung involviert sind.Report of the Joint Commission on the Ministry of Healing, 1964, 5, S. 23-24.

Geistiges Heilen bleibt ein relevanter und machtvoller Teil im Leben vieler amerikanischer Christen. Die Episkopalkirche des 20. Jahrhunderts liefert ein gutes Beispiel für den Einfluss des Heilens in zeitgenössischen amerikanisch-protestantischen Gruppen. Und die erstaunliche Zahl von Amerikanern, die vom geistigen Heilen durch die moderne Pfingstbewegung berührt worden sind, lässt allein darauf schließen, dass dieses Thema ernsthafte Aufmerksamkeit der Forschung verdient. Vom Bezeugen und Dokumentieren von Wundern in der frühen Kirche bis zum Einfluss von Luthers Übersetzung der Bibel für den Laien, von Geschichten biblischen heilens bis zum gegenwärtigen Leben von Amerikanern, war und ist geistiges Heilen ein wichtiger Aspekt des Christentums.

Auch wenn diese historische Übersicht der Heilungs-Tradition von sechs amerikanisch-protestantischen religiösen Bewegungen weit davon entfernt ist, umfassend zu sein, präsentiert sie doch eine grobe Skizze der verschiedenen Formen christlichen Heilens in den Vereinigten Staaten. Die Spanne geistigen Heilens reicht von religiösen Führern, die Menschen in ihrer Gemeinschaft heilen, über metaphysische Praktiker, die Mitgläubige heilen, bis hin zu Laien, die sich mit Freude und den heilenden Gaben des Heiligen Geistes erfüllt wiederfinden, und das Heilen ist eine wichtige Komponente einer jeder der hier dargestellten Traditionen gewesen. Während noch viele wissenschaftliche Untersuchungen im Bereich von Religion und Heilung darauf warten, angestellt zu werden, ist doch klar, dass das protestantische christliche Heilen eine lange, faszinierende, fortdauernde Geschichte in den Vereinigten Staaten hat.

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