Heutzutage erscheinen Unterdrückung, Tyrannei und Rücksichtslosigkeit nur allzu offensichtlich. Von Burma über den Sudan bis nach Somalia regieren brutale gewalttätige Regime Millionen von Menschen. In einigen Fällen scheint die Unterdrückung niemals aufzuhören–das Leben dort ist voller Verzweiflung.
Unterdrückung jedoch ist nicht, ja kann nicht ewig dauern. Im letzten Jahrhundert haben Männer und Frauen rund um den Globus für die Befreiung von Unterdrückung gekämpft und sind sogar dafür gestorben. Doch es gibt eine höhere Kampfarena, eine geistige, auf der Gebet eine mächtige Waffe bei der Vernichtung von unterdrückenden Gedanken ist.
Versklavung und Tyrannei sind offensichtlich keine Schöpfungen Gottes, sie sind gottlos. Freiheit hingegen kommt von Gott. Sie ist eine geistige Qualität, die in Mann und Frau der Gottesschöpfung angelegt ist. Unterdrückung schüchtert ein und hemmt. Sie verschließt freies Denken und Reden. Sie gründet sich auf Furcht und Vergeltungsmaßnahmen. Freiheit geht aus mutigem Denken und Freihelt hervor. Freiheit macht etwas möglich. Sie gründet sich auf Prinzip, Gott. Und es ist an der Zeit, mit dem mächtigen Schwert des Geistes für die Freiheit zu kämpfen.
»Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott«, sagte Paulus (Röm 8:7). Dieses sterbliche, fleischliche Gemüt versucht das Denken oft davon zu überzeugen, dass sein Ziel gut ist. Dass es nur einer speziellen Person oder einer besonderen Gruppe von Personen möglich ist, einem wertvollen Ziel zu dienen und es zu erreichen. Diese Denkweise, die im Gegensatz zum göttlichen Gemüt steht, agiert durch Manipulation und Kontrolle. Sie argumentiert manchmal, dass alle Methoden zur Erreichung eines Zieles erlaubt sind, dass die Mittel den Zweck heiligen.
Aber Gott, in Seiner Unendlichkeit und Allheit, ist die einzige Intelligenz, die das Universum überhaupt kennt. Tyrannei und Unterdrückung können im Angesicht des allmächtig Guten nur Selbstauslöschung und Selbstzerstörung entgegensehen.
Die Bibel zeigt uns, dass Jesus die manipulative Natur von unterdrückendem Denken sehr gut kannte. Er wusste, wie man sich dagegen wehrt – er schenkte einzig und allein seinem Vater (Gott) Beachtung. Und in einem Moment, in dem er am stärksten der Versuchung ausgesetzt war, stellte sich Jesus auf die Seite der Autorität Gottes. Als er vor den mächtigen römischen Administrator Pilatus gebracht wurde, sprach er mutig folgende Worte: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben her gegeben wäre.« (Joh 19:11) Die Ereignisse der nächsten Stunden schienen diese Worte zu widerlegen, denn Jesus erfährt öffentlichen Spott, wird geschlagen und letztlich gekreuzigt. Doch innerhalb von drei Tagen beweist er seine Einheit mit Gott. Er stand von den Toten auf und fuhr zum Himmel.
Gemüt, das sich auf Materie gründet – ein falsches Konzept von Gemüt – kann niemals wirklich die Macht oder Fähigkeit aufbringen, Tyrannei und Unterdrückung dauerhaft aufrecht zu erhalten. Es kann niemals gegen die Kraft und Intelligenz des einen universalen Gottes bestehen.
Wenn wir beginnen, diese Wahrheit zu verstehen und anzuwenden, gewinnt geistiges Denken die Vorherrschaft über Furcht und materielles Denken. Die richtigkeit und Gerechtigkeit von Gottes Ideen werden deutlich. Und der moralische Mut, sich auf die Seite der göttlichen Gerechtigkeit zu stellen und in Übereinstimmung mit ihr zu handeln, überwindet das Bestreben nach Dominanz derer, die zu versklaven und zu unterdrücken versuchen.
Mary Baker Eddy, Entdeckerin und Gründerin der Wissenschaft des Christus, schrieb: »Alles, was den Menschen versklavt, ist der göttlichen Regierung entgegengesetzt. Wahrheit macht den Menschen frei.« (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 225:3) Alle Männer und Frauen auf dieser Erde sollten das beherzigen. Der Wunsch zu versklaven und zu herrschen muss letztlich vernichtet werden, wenn das göttliche Prinzip – Gott – im menschlichen Denken Wurzeln schlägt und so die Illusionen von Tyrannei und Unterdrückung auslöscht.