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Spiritualität & Heilen

Gott glauben

An Gott zu glauben ist wichtig, sagt der Christian Science Praktiker und Lehrer Richard Bergenheim. Aber, so sagt er, Gott zu glauben–das zu glauben, was Gott ständig über die Gesundheit, Vollkommenheit und Güte des einzelnen Menschen bestätigt–das heilt.

Aus der September 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Richard Bergenheims Familie lernte Christian Science Ende des 19. Jahrhunderts durch die Heilarbeit von James Neal kennen. Neal war einer der ersten Schüler von Mary Baker Eddy. Später arbeitete H. Bergenheims Urgroßmutter ein Jahr lang in Pleasant View, Mrs. Eddys Wohnsitz in New Hampshire, und 1889 besuchte sein Urgroßvater Mary Baker Eddys letzten Klassenunterricht in geistigem Heilen.

Während seiner Studienzeit begann Herr Bergenheim, sich ernsthaft für die Religion seiner Familie zu interessieren. Nachdem er seinen Magistertitel in Englisch am Shakespeare Institut der Universität von Birmingham, Großbritannien, erhalten hatte und dann zwei Jahre lang Englisch am Gymnasium unterrichtete, beendete er 1974 diese Arbeit, um eine berufliche Karriere als Christian Science Praktiker zu beginnen. 1982 wurde er Christian Science Lehrer. Danach war er Mitglied des Christian Science Unterrichtsrates, des Christian Science Vorstandes und Chefredakteur der Christian Science Zeitschriften. Zur Zeit ist er freier Mitarbeiter dieser Zeitschriften. – R. Bergenheim lebt in einem Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert in Ottsville, Pennsylvania, und arbeitet in New York. Wenn man aus seinem Büro im vierten Stock in der Innenstadt von Manhattan schaut, sieht man auf der anderen Straßenseite den Hauptbahnhof. In einiger Entfernung sieht man das mit Aluminium verkleidete Chrysler Gebäude im Art Deco Stil aufragen, dessen Lichter gerade eingeschaltet wurden, als wir kürzlich unser Gespräch über geistiges Heilen beendeten.

»Heute habe ich eine höhere Erwartung an das Eintreten der Heilung als zu Beginn meiner Heilpraxis« erzählte mir Herr Bergenheim. »Aber Heilung ist für mich immer noch ein Wunder. Ich weiß, es gibt erfahrene Praktiker, die jetzt wahrscheinlich sagen: Wie kann man überhaupt ohne absolute Erwartungshaltung praktizieren?«

Heilung ist für mich immer noch ein Wunder. Es gibt erfahrene Praktiker, die jetzt wahrscheinlich sagen: »Wie kann man überhaupt ohne absolute Erwartungshaltung praktizieren?«

Und was sagen Sie dazu?

Die Praktiker haben Recht! Aber wie könnten wir unsere Bewunderung dafür verlieren, wie Gottes Güte zu Tage tritt oder wie sie heilt? Grundlegend ist doch die Tatsache, dass es keine persönliche Macht ist. Es ist in Wirklichkeit Gott, der hier ins Bewusstsein tritt. Als ich mit anderen Menschen über meine allerersten Fälle sprach, gab ich zu, wie überrascht ich war, wenn der Patient zurückrief und sagte, dass er völlig geheilt war. Ich erkannte, dass ich zwar Verbesserung erwartet hatte, aber keine vollständige Heilung. Und das führte mich zu intensiver Selbstprüfung.

Viel Zweifel und Unsicherheit verschwanden, als ich erkannte, dass Heilung keine persönliche Kraft oder Fähigkeit ist. Es ist Gottes Kraft und Fähigkeit und Gott teilt uns mit, was wir wissen müssen. Bei diesen Fällen betete ich so gut ich konnte, aber ich betete nicht direkt dafür, dass es meinen Patienten besser ging. Obwohl, irgendwie schon. Aber eigentlich betete ich darum zu verstehen, was Gott mir mitteilt. Ich erkannte, wenn ich mit dieser Mitteilung in Einklang stand, war das wie ein Fenster, durch das ich und die Person, die um Unterstützung gebeten hatte, von Seiner Wahrheit und Seiner Liebe erreicht würden. Also bedeutet Gebet eigentlich, Gott sagen zu hören: »Ich habe alles im Griff. Alles, was Ich geschaffen habe, ist gut und vollkommen. Immer und ewig. Dieser Zustand war vollkommen, ist vollkommen und wird immer vollkommen sein.«

In jahrelanger Praxis hatte ich zwei Schlüsselerlebnisse. Erstens: Es ist die Macht Gottes, die heilt. Und zweitens, du musst lernen, Gott zu glauben.

Viel Zweifel und Unsicherheit verschwanden, als ich erkannte, dass Heilung keine persönliche Kraft oder Fähigkeit ist.

Wie meinen Sie das?

Wenn Sie für jemanden beten, der Schmerzen hat, könnten Sie sich an Gott wenden und sagen: »Ich will diesem Menschen helfen, der große Schmerzen hat.« Aber Sie würden keine Antwort bekommen, denn diese Aussage steht nicht in Einklang mit dem, was Gott sagt: »Weil Ich alles geschaffen habe und alles liebe, was Ich geschaffen habe, drückt Meine ganze Schöpfung nur Meine Liebe aus.« Niemand glaubt, dass Schmerzen der Ausdruck von Liebe sind. Die greifen ganz einfach in keinerlei Weise ineinander. Und jetzt muss ich fragen: »Verursacht Gott Schmerz? Kann Schmerz in diesem Universum existieren, das Gott regiert?« Nein! Und wenn ich der Darstellung des Apostels Paulus glauben will, dass wir »in ihm (in Gott) leben, weben und sind«Apg 17:28 dann muss der Patient an einem Ort leben und sich bewegen, an dem es keinen Schmerz gibt.

Wenn wir diesen Darstellungen vertrauen, kommen wir an einen Punkt, an dem wir anerkennen, dass es keine Schmerzen gibt. Es gibt nur Liebe, nur Gottes Ordnung, nur Gottes Herrschaft. Aber wenn Sie so gebetet haben und sich dann umdrehen und sagen: »Ich hoffe, Herr oder Frau Soundso hat keine Schmerzen mehr«, haben Sie es vergeigt, weil Sie nicht an Gottes Botschaft glauben: »Nur Meine Wahrheit ist da, Meine Liebe ist da, Mein Gesetz ist da.«

Kommt Ihnen ein bestimmter Fall in den Sinn?

Eines Tages rief mich eine Frau an und bat mich, für sie zu beten, denn sie hatte eine Art Nierenstörung und klagte über große Schmerzen. Wenn Sie Praktiker sind, ist Ihr ganzes Leben dem Ziel gewidmet, Menschen zu helfen, schmerzfrei zu leben. Schmerz ist etwas, das Sie einfach nicht dulden können, und Sie haben sehr viel Mitgefühl. Wir beteten ungefähr eine Woche lang zusammen.

Dann rief sie mich eines Nachts wieder an, nachdem sie schon mehrmals während des Tages angerufen hatte. Es war spät und sie fühlte sich sehr unwohl. Ich beruhigte sie, setzte mich auf meine Bettkante und begann zu beten. Mir kam dieser Gedanke: »Ich habe verstanden, dass es keinen Schmerz gibt.« Aber eine andere Stimme in meinem Kopf sagte: »Aber diese Frau weint vor Schmerz!« Dann ging der erste Gedanke weiter: »Du hast rauf und runter gebetet, hin und her, und festgestellt, dass es so etwas wie Schmerz in Gottes Universum nicht gibt, und deshalb kann es ihn auch nicht in einem Seiner Kinder geben, die Er liebt und schätzt.« Also beschloss ich, Gott zu glauben. Ich sagte: »In Ordnung.« Und ich legte mich wieder hin, um weiter zu schlafen.

Ich hatte zwei Schlüsselerlebnisse. Erstens: Es ist die Macht Gottes, die heilt. Und zweitens, du musst lernen, Gott zu glauben.

Ungefähr 15 Minuten später wachte ich wieder auf und dachte: Was bist du eigentlich für ein Christ? Da hat dieser Mensch Schmerzen und du legst dich hin und schläfst!« Und ich wollte wieder aufstehen. Aber ich hörte die Botschaft: »Es gibt keinen Schmerz.« Das war's – ich glaubte Seinem Wort. Ich schlief für den Rest der Nacht. Sie schlief für den Rest der Nacht. Ein oder zwei Tage später verließ sie das Pflegeheim und fuhr nach Hause. Dadurch lernte ich, Gott zu glauben.

Gott zu glauben heisst also, völlig anzuerkennen – nicht nur mit dem Verstand, sondern auf die tiefste, aufrichtigste und innigste Weise–was Gott uns beständig über unsere wahre, geistige Natur mitteilt. Glauben, was Er uns ständig über unser wirkliches Sein versichert, dass es in Wirklichkeit gut und harmonisch ist, völlig frei von Missklang und Schmerz. Und dies zu glauben hat eine mächtige umwandelnde Wirkung.

Ja. Gott zu glauben setzt jede Sinnestäuschung außer Kraft und heilt jeden Missklang.

Und wie funktioniert das nun tatsächlich?

Schön. Lassen Sie uns herausfinden, was in den Gedanken eines Menschen vor sich geht, wenn eine Heilung erfolgt. Ich will über den Christus sprechen, bzw. über die göttliche Natur des Menschen Jesus. Mrs. Eddy sagt: »Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht.«Wissenschaft und Gesundheit S. 332 Immer also, wenn wir uns der göttlichen Ideen bewusst werden, die von Gott kommen, verschwindet der Bann von Schmerz und Krankheit. Wenn also ein Praktiker mit einem Patienten betet, sind beide für Gottes Liebe und Fürsorge empfänglich. Es kommt der Zeitpunkt, an dem einer von ihnen oder alle beide mit der Tatsache in Einklang stehen, dass der Patient jetzt wirklich vollkommen ist. Die Gewissheit, dass Gott sein Kind in völliger Gesundheit erhält, beseitigt jede Vorstellung von Krankheit oder Schmerz. Was der Praktiker und der Patient taten, war Beten, um sich bewusster zu werden, dass Christus aktiv mitwirkt.

Die Gewissheit, dass Gott sein Kind in völliger Gesundheit erhält, beseitigt jede Vorstellung von Krankheit oder Schmerz.

Was Sie also gerade erklärt haben, bedeutet: Das, was Mrs. Eddy als »das physische Heilen durch Christian Science«Ebd. S.XI beschreibt, ist in Wirklichkeit geistiges Heilen. Das göttliche Licht der Botschaft Gottes bewirkt eine Veränderung des menschlichen Bewusstseins. Dies wiederum bewirkt eine Veränderung im menschlichen Körper; denn dieser Körper ist in Wirklichkeit schliesslich selbst nur ein gedankliches Gebilde.

Richtig!

Lassen Sie uns die Idee weiterverfolgen, dass Gott zu glauben ein grundlegendes heilendes Element ist. Es erinnert mich an die Stelle in Wissenschaft und Gesundheit, wo Mrs. Eddy sagt: »Um ... dir die Macht des Geistes zu Nutze zu machen, musst du Gott über alles lieben.«Ebd. S.167 Also helfen Sie mir zu erkennen: Ein Schritt auf dem Weg dahin, Gott über alles zu lieben–und uns damit die Macht Gottes zu Nutze zu machen –, ist, Seine Christusbotschaft vollständig anzuerkennen. Aber wie kommen wir dahin?

Meiner Ansicht nach gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens ist es notwendig zu studieren. Sie müssen forschen und entdecken. Die Bibel ist die Geschichte der Menschheit, die das Wesen Gottes entdeckt. Und wir müssen uns an der Entdeckung beteiligen, dass Gott Liebe ist, dass Gott überall ist, dass Gott allmächtig ist.

Und Wissenschaft und Gesundheit ist ein enormer, grundlegender Führer bei diesen Entdeckungen, denn dieses Buch hilft uns zu erkennen, dass sie eine praktische Auswirkung haben. Wenn Sie diese Entdeckungen verstehen, wird das Ihr Leben verändern. Also ist es nicht, wie Sie vorhin andeuteten, nur ein verstandesmäßiges Anerkennen, dass Gott allmächtig ist. Wissenschaft und Gesundheit hilft uns zu erkennen, dass die Aussage »Gott ist allmächtig« etwas Mächtiges und Praktisches bedeutet.

Sehen Sie, ein Vogel braucht zwei Flügel um zu fliegen. Genauso brauchen Sie, um sich geistig zu erheben, das Studium und dazu noch den zweiten Flügel, die tatsächliche Lebenspraxis. Und eine Eigenschaft, die ich für erforderlich halte, um Lebenspraxis zu erlangen, ist Bereitschaft. Damit meine ich, dass Sie bereit sind, auf andere einzugehen.

Sie müssen hin und wieder bereit sein, alle Ihre Pläne und Verpflichtungen zurückzustellen, weil es wichtiger ist, sich um jemand anderen zu kümmern. Wie in Wissenschaft und Gesundheit beschrieben: »Liebe zu Gott und zum Menschen ist der wahre Ansporn zum Heilen wie zum Lehren.«5 Selbstlose Liebe ist so wichtig. Der erste Satz im Kapitel »Gebet« in Wissenschaft und Gesundheit erklärt, wie sehr es beim Heilen im Mittelpunkt steht: »Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, dass bei Gott alle Dinge möglich sind – ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe.«Ebd. S. 454

Unser Studium und unser Gebet kann uns die ersten zwei Anforderungen bieten – absoluten Glauben und ein geistiges Verständnis von Gott. Aber nur, wenn wir tatsächlich etwas tun, uns um andere kümmern, ihnen helfen und praktizieren, also leben, was wir erkannt haben, drücken wir die Liebe aus, von der Mrs. Eddy schreibt.

Es fällt mir auf, wenn Jesus Mitgefühl für die Menschenmengen hatte oder wenn Sie oder ein anderer Heiler Mitgefühl für jemanden haben, dann ist das eine natürliche menschliche Gunst und Zuneigung. Aber diese Liebe entspringt nicht nur dem menschlichen Herzen. Vielmehr stammt sie von Gott. Anders ausgedrückt, menschliches Mitgefühl ist nur die Spitze des Eisbergs. Was menschliche Zuneigung und Mitgefühl unterstützt, was ihm Stärke und heilende Kraft verleiht, ist ihre Quelle, die göttliche Liebe selbst. Und diese Quelle zu erschliessen bringt Heilung.

Ja. Aber ich stelle Ihnen einmal folgende Frage: Wenn jemand Sie heute Nachmittag anruft und sagt: »Meine Mutter kann seit einigen Jahren nicht mehr gehen, wollen Sie kommen und sie heilen?« Was sind dann Ihre ersten Gedanken?

Die Bibel ist die Geschichte der Menschheit, die das Wesen Gottes entdeckt. Und wir müssen uns an der Entdeckung beteiligen, dass Gott Liebe ist.

Ich denke, es wäre sehr natürlich sich zu fragen: »Könnte ich das? Habe ich genügend Verständnis?« Ich denke, das führt uns zurück zu den zwei Flügeln, von denen Sie gesprochen haben – studieren und bereit sein. Denn ganz gleich, wie viel Sie gelernt haben, Sie müssen bereit sein, den Anruf anzunehmen und zu sagen: »Ja, ich helfe Ihnen.« Wissen Sie, Herr Bergenheim, ich denke, wenn mehr Menschen das Gefühl hätten, sie könnten es tun, dann würden sie es auch tun.

Deshalb habe ich ja gefragt, was Sie tun würden, wenn Sie den Anruf bekämen. An einer Stelle in Wissenschaft und Gesundheit steht: »Lass weder Furcht noch Zweifel deinen klaren Sinn und dein ruhiges Vertrauen trüben ...«Ebd. S.1 Aber die meisten von uns empfinden erst einmal Furcht und Zweifel. Und wenn ich Furcht und Zweifel habe, liegt das daran, dass ich glaube, diese Heilung hinge von mir ab. Wenn ich glaube, dass mein »Ich« hierbei eine Rolle spielt, verantwortlich ist oder eine bestimmte Fähigkeit braucht, werde ich Schwierigkeiten bekommen. Aber wenn ich bereit bin, ist Gott ein großartiger Lehrer.

Wenn Sie bereit sind, an der Tatsache festzuhalten, dass Gott die einzige Macht ist, sind Sie fähig zu heilen. Und wenn Sie gleichzeitig erkennen, dass Christus – was immer wir auch brauchen – eine immergegenwärtige Hilfe ist, die uns führt, uns leitet, uns inspiriert, dann gibt es keinen Grund für Angst und Zweifel.

Es gibt einen wunderbaren Bericht, an den ich oft denke. Eine Frau war gebeten worden, einen Patienten zu besuchen. Ihr Christian Science Lehrer hatte sie der Familie empfohlen und sie hatte den Fall übernommen. Sie saß im Zug und sagte zu sich selbst: »Ich habe nicht genug Erfahrung.« Sie hatte alle die Zweifel, mit denen Sie und ich uns gerade befassen. Aber plötzlich kam ihr der Gedanke, und diesen Gedanken liebe ich besonders, dass der Patient nicht nach ihr verlangt hatte, sondern nach Christian Science. Und sie erkannte: Wenn sie auch große Zweifel an ihren Fähigkeiten hatte, den Patienten zu heilen, so hatte sie doch keinen Zweifel daran, dass Christian Science es könne. Und das verschob ihren Blickwinkel. Dieser Gedanke entfernte das »Ich« aus dem Fall und sie erlebte, dass Christian Science erfolgreich war.Ebd. S. 495

Sie müssen hin und wieder bereit sein, alle Ihre Pläne und Verpflichtungen zurückzustellen, weil es wichtiger ist, sich um jemand anderen zu kümmern.

Wenn Gott die heilende Macht ist, wenn es so ist, wie in Wissenschaft und Gesundheit steht: »Liebe inspiriert, erleuchtet, bestimmt und führt den Weg«Bei Martha Harris Bogue, »Confidence« Journal, März 1903, S. 715, dann brauchen wir nur zu fragen: »Glaube ich, dass Liebe das kann, auch durch einen starrsinnigen Menschen wie mich? Bin ich so eigensinnig oder so unempfänglich, dass mich nicht einmal die göttliche Liebe selbst inspirieren kann, den Weg erleuchten, bestimmen und führen kann, den Weg, der gegangen werden muss, um die in diesem Fall nötige Behandlung zu geben?«

Um also geistig zu heilen ist Demut unverzichtbar – genug Demut, um zu erkennen, dass die Anrufer, die um Hilfe bitten, nicht mich um Heilung bitten, sondern dass ...

... sie Christian Science um Hilfe bitten.

Und dann sind Sie aufgerufen, ...

... Christian Science zu praktizieren.

Haben Sie noch ein paar abschliessende Gedanken?

Ich denke, es läuft auf die Tatsache hinaus, dass wir mit diesem Verständnis von der Wissenschaft des Christentums etwas sehr Kostbares bekommen haben. Wir haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie wertvoll es ist. Uns wurde dieses Gottesverständnis anvertraut und das ist ein Segen, über den man nur schwer sprechen kann. Aber es wurde uns nicht nur zu unserem eigenen Nutzen übergeben. Wenn wir so handeln – es für uns selbst behalten –, verschwindet es zu einem gewissen Grad wieder, denn es ist geschaffen, um weitergegeben zu werden.

Wenn Sie bereit sind, an der Tatsache festzuhalten, dass Gott die einzige Macht ist, sind Sie fähig, zu heilen.

Dieses Geschenk kann nur in unser Leben getreten sein, weil wir die Fähigkeit haben, es zu leben und nicht nur, um uns selbst zu segnen und aufzuwecken.

Unser Herz ist groß genug, um auch für andere sorgen zu können. Wir stehen auf einem Stand geistiger Entwicklung, der uns befähigt, ein Licht für die Welt zu sein. So wie Jesus sagte: »Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf dem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.«Wissenschaft und Gesundheit S. 454 Aber wenn wir unser Licht unter einem Scheffel verstecken, erleuchtet es unser Leben nicht annähernd so stark, wie wir uns das wünschen, denn dieses Licht verstärkt sich dadurch, dass es für andere leuchtet.

Christ sein fordert von uns, dass wir uns mit unseren eigenen Charakterzügen befassen, die uns daran hindern wollen, ein klarer Ausdruck der Liebe zu sein. Wenn also jemand ungeduldig ist oder dazu neigt, sich zu ärgern oder wenn er zynisch ist oder wenn er oder sie möglicherweise in Sinnlichkeit gefangen ist, wenn solch ein Mensch versucht zu beten, stiften diese Charakterzüge Unruhe. Aber der Heiler möchte in der Lage sein zu hören, was Gott ihm mitteilt und er möchte andere so sehen, wie Gott sie sieht. Das bedeutet, wenn ich entdecke, dass ich mich jedes Mal beim Versuch zu beten schwach fühle, wenn mein Herz sich verhärtet, weil ich etwas nicht vergeben kann, oder wenn ich mich als Opfer fühle – was immer es auch sei –, muss ich diese Dinge behandeln, damit mein Leben christusähnlicher wird und Fortschritte beim Heilen ermöglicht werden. Deshalb ist es wichtig, zuerst mein Denken zu vergeistigen und alle unchristlichen Züge aus meinem Denken zu entfernen.

Christ sein fordert von uns, dass wir uns mit unseren eigenen Charakterzügen befassen, die uns daran hindern wollen, ein klarer Ausdruck der Liebe zu sein.

Nun können wir die Christusbotschaft hören und beweisen, was Mrs. Eddy sagt: »Geist teilt das Verständnis mit, das das Bewusstsein erhebt und in alle Wahrheit führt.«Mt 5:14,15 Geist gibt uns die Fähigkeit, die wir brauchen, um zu heilen.

Kann man beten, um diese Fähigkeit zu erlangen? Um ausreichende Qualität? Kann man beten, um Gott zu glauben?

Ja, Mrs. Eddy sagt: »Verlangen ist Gebet ...«Wissenschaft und Gesundheit S. 505. Was für ein besseres Verlangen, was für ein aufrichtigeres Verlangen könnte man haben, als Gott zu glauben ...

... und ausreichende Qualität zu haben und diese ausreichende Qualität zu demonstrieren?

Ich glaube, dass dieses Verlangen von unserem Vater gesegnet ist. Jesus sagte zu einem seiner Nachfolger: »Du sagst: Wenn du kannst – alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.« Und der Mann erwiderte: »Ich glaube, hilf meinem Unglauben!«Ebd. S.1 Jesus wies seine Bitte nicht ab. Er baute darauf auf. Er zeigte dem Mann die heilende Kraft Gottes.

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