Am Montag, dem 5. Juni 2006, kamen Christliche Wissenschaftler aus der ganzen Welt von Afrika bis Australien in Boston in der Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler, zu ihrer 111. Jahresversammlung zusammen. Weitere Tausende Christliche Wissenschaftler nahmen weltweit über Internet von zu Hause aus, von Internetcafés sowie von Christian Science Leseräumen aus an dem Treffen teil, um über die grundlegende Rolle des christlichen Heilens in der Kirche zu hören.
Das Treffen begann um 13 Uhr im Erweiterung sgebäude der Mutterkirche nach einem Orgelvorspiel. Pink- und fuchsienfarbene Azaleen rahmten die Seiten des Podiums ein und bereicherten die beschwingte und friedvolle Atmosphäre mit ihrer Farbe.
Es folgten anschließend zwei spezielle Präsentationen: »Christian Science Praxis und Pflegen« sowie »Jugend«.
Heloísa Rivas, letztjährige Präsidentin der Kirche, führte warmherzig durch die Versammlung und begann mit Lied 5 aus dem Christian Science Liederbuch. Danach las Mrs. Rivas aus der Bibel, aus Mary Baker Eddys Werken Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift sowie Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes. Auf das Stille Gebet folgte hörbares Beten des »Täglichen Gebets«. Nun gab Mrs. Rivas die Beamten der Mutterkirche für das kommende Jahr bekannt: Pastorin Emerita: Mary Baker Eddy: der Christian Science Vorstand: J. Thomas Black, Walter D. Jones, Nathan A. Talbot, Mary Metzner Trammell und M. Victor Westberg; Schriftführer: Nathan A. Talbot: Schatzmeister: J. Edward Odergaard: Erster Leser: Lyle Young Zweite Leserin: Christiane West Little; nachfolgender Präsident der Kirche; David Reed.
Botschaft der letztjährigen Präsidentin
Mrs. Rivas, geboren in Brasilien, berichtete, dass sie während der Zeit ihrer Präsidentschaft 22 Städte in Lateinamerika und Europa besuchte und etwa 50 Treffen in Spanisch und Portugiesisch für jene abhielt, die sich für die öffentliche Praxis von Christian Science interessierten. Sie schätzte, dass die Teilnehmer mehr als 65 Zweige der Mutterkirche repräsentierten.
»Ich sah etwas, was ich immer gewusst habe«, sagte Mrs. Rivas. »Unsere Kirche bedeutet die Mutterkirche und ihre Zweige auf der ganzen Welt – nicht die Mutterkirche hier in Boston und die Zweige da draußen, sondern eine lebenssprühende Kirche.« Sie fügte hinzu, dass die Kirche wie ein großer Baum mit tiefen Wurzeln und vielen Zweigenin allen Richtungen sei. Und sie erwähnte besonders, dass die Blätter der Zweige gesund seien und dass der Baum durch diese Blätter atme – dass die Blätter zur Heilung der Völker dienten (siehe Offb 22:2).
Mrs. Rivas berichtete auch, dass die Christlichen Wissenschaftler, die sie besuchte, eine Liebe für die Mutterkirche und deren heilende Mission teilen, und dass diese Kirchen für andere Mitglieder oder für Gottes Gegenwart nicht fremd seien. Und obwohl diese Zweigkirchen Christi, Wissenschaftler, häufig mit dem Stempel versehen sind, aus »Entwicklungsländern« oder -feldern zu kommen, bemerkte Mrs. Rivas, dass wir alle aus Entwicklungsfeldern kommen, wenn man Mrs. Eddys Definition vom Heiligen Geist in Betracht zieht; »Die göttliche Wissenschaft; die Entwicklung von ewigem Leben, ewiger Wahrheit und Liebe.« (Wissenschaft und Gesundheit, S. 588). Das ist die Art echter geistiger Entwicklung, von der Mrs. Rivas sagte, sie fühlte sich bevorrechtigt, davon Zeuge sein zu dürfen.
Komitee für Veröffentlichung
Phil Davis, der Leiter des Komitees für Veröffentlichung der Mutterkirche, betonte, dass – obwohl Komitees auf der ganzen Welt daran arbeiteten, Gesetze zu beschützen, die die Heilpraxis von Christian Science sichern, und Gesetze zu ändern, die diese Praxis bedrohen mögen – Gesetze allein nicht reichten, Belastungen des öffentlichen Denkens zu korrigieren. Vielmehr sei es in erster Linie unsere Christian Science Heilpraxis, die »das Denken von Ignoranz, Materialismus und Furcht hin zu geistigem Sinn verlagert – zu einer Empfänglichkeit für die Macht von Gebet, einem kindlichen Vertrauen in Gott.«
Mr. Davis zufolge gibt es jedes Jahr Generalangriffe in unseren Rechtssystemen, die darauf zielen, den gesetzlichen Schutz der Christian Science Praxis einzuschränken oder aufzuheben, wie es in den Bundesstaaten von Iowa und Nebraska in diesem Jahr passierte. Doch durch beharrliches Gebet und durch Treffen, die Kirchenmitglieder in diesen Bundesstaaten mit ihren gewählten Abgeordneten abhielten, wurden solche Attacken bekämpft. »Als die gesetzgeber begannen zu verstehen, was Christian Science und Christliche Wissenschaftler sind«, erklärte Mr. Davis, »gab es eine markante Veränderung in der Wahrnehmung und Haltung.«
Mr. Davis schloss seinen Bericht mit einem Hinweis auf eine Bemerkung von Mrs. Eddy aus Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes: »Durch eure Arbeit kommen die Zeiten voran; denn die Majestät der Christlichen Wissenschaft lehrt die Majestät des Menschen.« (S. 188). Er fügte hinzu; »Die Öffentlichkeit die Majestät von Gottes Menschen zu lehren ... Nun, das ist die Art von Fortschritt, auf die wir uns im kommenden Jahr freuen können.«
Berichte aus dem Feld
Mrs. Rivas leitete zu zwei inspirierenden Feldberichten aus Afrika und Nordamerika über, die auf zwei Großbildleinwänden im Zuschauerraum gezeigt wurden.
■ Kamerun, Afrika
Eine lebhafte Mischung aus afrikanischen Rhythmen und Szenen eröffnete das Video aus Kamerun. Georges Tchuileng, Erster Leser von Erster Kirche Christi, Wissenschaftler, Douala, sprach über die bedeutsamen Heilungen, die er in Kamerun miterlebt hatte, die von Krebs bis zu Problemen reichten, die aus der überhandnehmenden Ausübung von Hexerei herrührten. Die Heilungen von Christian Science auf dem Video beinhalteten auch eines von Jeanne D'Arc Soun, die über ihre schnelle Erholung von einem heftigen Fall von Malaria berichtete.
■ Naperville, Illinois, USA
Mitglieder einer Zweigkirche in Naperville, Illinois, USA, berichteten von den Bemühungen ihrer Kirche, das Potenzial eines jeden Mitglieds für die öffentliche Praxis von Christian Science zu pflegen. In den frühen 1990ern hatte sich die Mitgliedschaft dieses Ziel zu Eigen gemacht und ein kleines Komitee von Leuten gegründet, die sich für die öffentliche Heilpraxis interessieren. Eine Serie von vier offenen Treffen wurde von dem Komitee bei den Mitgliedern zu Hause ausgerichtet, um zwanglose Diskussionen am Runden Tisch über die Praxis abzuhalten. Tim Mitchinson, ein Christian Science Praktiker aus Naperville, der an diesen Praxisaus Komitee-Sitzungen teilgenommen hatte, sagte; »Als jeder anfing, von einer Gelegenheit zu erzählen, wo er für jemanden gebetet hatte und diese Person geheilt wurde, genau da erkannten wir, dass wir alle Christian Science Praktiker sind.«
Worauf die öffentliche Heilpraxis hinausliefe, sei, wie jeder zustimmte, bereit zu sein. Lisa Pena, eine Christian Science Pflegerin aus Naperville, fasste es so zusammen: »Stellen Sie sich vor, wenn jede Christian Science Kirche, Vereinigung und Hochschulvereinigung – jedes Mitglied – bereit wäre, einen Fall zu übernehmen ... was das bewirken würde!«
Kirchenfinanzen
Nach den Video-Präsentationen kamen die fünf Mitglieder des Christian Science Vorstands auf die Bühne und der Schatzmeister der Kirche, J. Edward (Ned) Odegaard, schloss sich ihnen an. Mr. Odegaard wies darauf hin, dass Mary Baker Eddy im Artikel »Verwaltung der Kirchengelder« im Kirchenhandbuch verlangte, dass der Vorstand über die Gelder, die die Kirche zur Verfügung hat, sowie über den Betrag der Schulden und der Ausgaben für das verflossene Jahr« bei jeder Jahresversammlung zu berichten habe (siehe Kirchenhandbuch, S. 76).
Der Vorsitzende des Vorstands, Nate Talbot, berichtete kurz, dass die Kirche 97 Mio. Dollar im Geschäftsjahr 2005-2006 ausgegeben habe und dass die Ausgaben unter dem Budget lägen. Die Kirche habe momentan 361 Mio. Dollar zur Verfügung und sie habe keine Schulden.
»Diesen Zahlen liegt eine Menge geistiger Disziplin zu Grunde«, sagte Mr. Talbot. Mr. Odegaard stimmte dem zu und fügte an, dass die Bilanz im Allgemeinen Fonds sich von 46 Mio. Dollar in 2004 auf 66 Mio. Dollar heute erhöht habe.
Mr. Odegaard sprach dann über zwei der gedanklichen Kräfte (siehe Randüberschrift »Alle Kraft mental« in Wissenschaft und Gesundheit, S. 124), die finanzielle Ordnung bildeten, welche den Kirchenbeamten in diesem vergangenen Jahr besonders wichtig gewesen waren: Gehorsam gegenüber dem Kirchenhandbuch sowie Liebe und Wertschätzung die Mitglieder.
»Das hat zu einer Reihe von Regelungen geführt – von kleinen Dingen, wie wir geringfügige Beträge handhaben, bis zu größeren Dingen, wie eine wieder belebte Beziehung zum Finanzkomitee oder Erfordernisse, den Grundbesitz der Mutterkirche zu reduzieren, die unsere Zeit und unser Geld beanspruchen«, erklärte Mr. Odegaard.
Er schloss seine Ausführungen mit einer tiefen Wertschätzung für die Mitglieder der Mutterkirche. »Wir wertschätzen jeden von Ihnen. Wir denken an Sie, wenn wir Ihr Geld ausgeben; wir vertrauen Ihren Gebeten für die Kirche; wir fühlen Ihre Gebete für die Kirche.« Er fühlen hinzu, dass die Mutterkirche für den Gehorsam der Mitglieder dem Kirchenhandbuch gegenüber – indem jemand der Kirche beigetreten ist, die Christian Science Zeitschriften abonniert und der Kirche jährlich mindestens einen Dollar spendet – dankbar und sich dessen bewusst sei. Er erinnerte uns, dass – fern von Belastung – unser Gehorsam gegenüber diesen Regeln und Kirchenhandbuch-Satzungen – um mit Mrs. Eddys Worten zu sprechen – unsere Spiritualität vergrößern und unsere Fähigkeit beleben würde, »die Kranken zu heilen, die Leidtragenden zu trösten und die Sünder wachzurütteln« (siehe Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 230).
In einer interessanten Nebenbemerkung erwähnte Mr. Westberg, dass sich unter den neuen Mitgliedern der Mutterkirche dieses Jahr zum ersten Mal seit vielen Jahren Christliche Wissenschaftler vom chinesischen Festland befinden würden.
Bericht des Schrifteührers; Ein Gespräch mit dem Christian Science Vorstand
Der Bericht des Schriftführers der Kirche nahm die Form einer anregenden Diskussion innerhalb der fünf Vorstandsmit glieder an.
Obwohl der Ton der Diskussion ungezwungen war, sprach der Vorstand ernsthaft über drei Schlüsselthemen, die für das Wachstum von Christian Science entscheidend sind: das Ausmaß des prophezeiten zweiten Erscheinens des Christus, wie Christian Science es offenbart, zu verstehen; den Widerstand gegen diese Offenbarung zu handhaben; und einen wahren Wert der Kirchengründer in Mary Baker Eddy zu erlangen.
■ Christian Science, der verheißene Tröster
Die Vorstandsmitglieder stimmten darin überein, dass, während Millionen Menschen in der Welt immer noch auf den Tröster warteten, auf den Heiligen Geist, den Jesus verhieß, Christliche Wissenschaftler erkennen, dass dieser Tröster bereits hier sei (siehe Joh 14:16).
»Die Ideen [in Wissenschaft und Gesundheit] sind die machtvollsten, sich selbst beweisenden Ideen«, sagte Vorstandsmitglied Tom Black. »Sie sind der Tröster, auf den Jesus hinwies ..., die endgültige Offenbarung ..., die uns das bringt, wovon er verhieß, dass es kommen würde. Es scheint unmöglich, das hoch genug zu schätzen, was Christian Science wirklich ist, wenn wir anfangen, das zu verstehen.«
Nathan Talbot fügte hinzu, dass, auch wenn Wissenschaft und Gesundheit diese Offenbarung verkünde, wir weder das Buch noch die Kirche ohne das Heilen haben könnten. Er erinnerte die Kirchenmitglieder an Mrs. Eddys Erklärung: »Jesus gründete seine Kirche und führte seine Mission auf der geistigen Grundlage des Christus-Heilens weiter.« (Wissenschaft und Gesundheit, S. 136).
»Wir sind davon überzeugt«, fuhr Mr. Black fort, »und wir sind sicher, dass Sie davon überzeugt sind, dass es nichts Wichtigeres auf der Oberfläche dieses kleinen Planeten gibt, als die heilende Aktivität der Kirche Christi, Wissenschaftler.«
Vorstandsmitglied Mary Trammell arbeitete den Punkt aus, dass christliches Heilen heute überall auf der Welt auftauche und beweise, dass die Offenbarung der göttlichen Wissenschaft konkret und keineswegs abstrakt oder unerreichbar sei. »Diese Heilungen werden in allen Zeitschriften zelebriert, die Mrs. Eddy gründete«, fügte sie hinzu.
■ Hass bezwingen
Die Diskussion wandte sich dann der Aufgabe zu, Opposition gegen die Offenbarung der göttlichen Wissenschaft zu erkennen und zu bezwingen. Vorstandsmitglied Walter Jones hob hervor, dass Mrs. Eddy selbst vorausahnte, dass Christian Science unmittelbar und universell akzeptiert werden würde, als sie drei Dinge erkannte: »die Unermesslichkeit von Christian Science, die Hartnäckigkeit sterblicher Illusionen und den menschlichen Hass gegen die Wahrheit« (Wissenschaft und Gesundheit, S. 330).
Als Mrs. Trammell eine Biographie von Julia Johnston las, betitelt mit Mary Baker Eddy: Her Mission and Triumph (Mary Baker Eddy: Ihre Mission und ihr Triumph), sagte sie, habe sie einen Schimmer davon erhascht, wie Mrs. Eddy diesen Hass bezwang. Johnston schrieb über die Gründerin von Christian Science: »Sie fühlte die Wellen der Kritik, die gegen diesen Felsen [Wahrheit] schlugen, doch die Macht der Liebe, die hinaus zur Menschheit ging, war stärker als die Flut von Hass, die hereinfloss und sie kehrte sie um.« (S. 70).
Mr. Talbot bemerkte, dass Mrs. Eddy nie zögerte, sich der Kritik zu stellen, die gegen sie oder ihre Kirche gerichtet war, aber sie fand eine gesunde Balance – indem sie weder zu viel noch zu wenig aus der Opposition machte, die sie dem tierischen Magnetismus zuordnete. Mr. Talbot fuhr fort: »Manchmal kommen Menschen an den Punkt, wo [tierischer Magnetismus] in ihrem Denken überwältigend wird. Ich glaube, dass das die Balance kostet.«
Auf der anderen Seite stimmten die Direktoren darin überein, dass Christliche Wissenschaftler sich keine Naivität über die Feindseligkeit Gott gegenüber leisten könnten, Feindseligkeit, die noch heute andauert und die in der Bibel durch die allegorische sprechende Schlange repräsentiert wird, vor der Mrs. Eddy warnte, dass sie der Harmonie ständig dicht auf den Fersen sei (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 564). Mr. Talbot merkte außerdem an, dass Mrs. Eddy erkannt hatte, dass tierischer Magnetismus keine Macht habe – dass er nur ein Eindruck sei, der auf die Sinne gemacht würde. Und wenn wir andererseits so beeindruckt, so überzeugt von der Wahrheit seien, könnten wir nicht von ihrer Opposition verängstigt oder eingeschüchtert werden.
Mr. Jones fügte hinzu: »Wir können erfassen, was [das sterbliche Gemüt, das es beansprucht] tun kann, und dann wissen, dass es das nicht tun kann.«
■ Mrs. Eddy als Gründerin
Der letzte Teil der Diskussion konzentrierte sich auf Mary Baker Eddy, die Gründerin der Kirche Christi, Wissenschaftler, und wie eine richtige Bewertung von ihr unsere Heilpraxis stärkt. Mrs. Eddy richtig einschätzen zu können, sagte Mr. Jones, sei wichtig, wenn wir ihre fortdauernde Leitung der Kirche verstehen wollen.
Mary Trammell meinte, dass Julia Johnstons Bemerkung »Die Gedanken von Mary Baker Eddy sind die Substanz ihrer Lebensgeschichte« die aufrichtigste Einschätzungvon Mrs. Eddy darstelle (Mission and Triumph, S. xv). Die Vorstandsmitglieder stimmten darin überein, dass Mrs. Eddys Gedanken uns mehr von all dem erzählten, wir über sie wissen müssten, als ihre Persönlichkeit oder ihre Besitztümer. Und Mary Baker Eddy warnte selbst: »Wer mich in der Person sucht oder irgendwo anders als in meinen Schriften, verliert mich, statt mich zu finden.« (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 120). Überdies sagte sie, dass ein Studium ihrer Schriften zum geistigen Wachstum führe, das heile.
Diesen Ideen folgend, fügte Mr. Black hinzu: »Wenn Sie mitten in der Nacht auf Ihren Knien Liegen und Sie arbeiten [beten] so ernsthaft, wie es Ihr kleines Herz weiß, denken Sie nicht über [Mrs. Eddys] Hutnadeln nach ... Sie denken über die Offenbarung [der göttlichen Wissenschaft] nach.«
Zur Illustration teilte Mrs. Trammell eine ihrer früheren Heilungen mit. Nachdem sie eine Zeit lang krank gewesen war, wünschte sie sich, dass sie das Problem mit Mrs. Eddy besprechen könne, um zu erfahren, was sie sagen würde. Sozusagen auf den Fersen dieses Gedankens folgte umgehend ein anderer Gedanke – dass sie exakt hören konnte, was Mary Baker Eddy ihr sagen würde, weil sie das Lehrbuch von Christian Science, Wissenschaft und Gesundheit, hatte. Mrs. Trammell sagte: »Ich las es [Wissenschaft und Gesundheit] als ihre Botschaft an mich – nicht in einer persönlichen Art, sondern in einer sehr profunden Art – als der Tröster, der zu mir sprach, zu der Zeit, wo ich es wirklich unbedingt brauchte.« Als Ergebnis dieses tiefgehenden Lesens wurde sie geheilt.
Vorstandsmitglied Vic Westberg berichtete, dass er eine ähnliche Erfahrung gehabt hatte, nachdem er viele Jahre langmit einem chronischen körperlichen Zustand gekämpft hatte. An einem frühen Morgen »sprach« Mrs. Eddy zu ihm durch die folgende Aussage im Christian Science Lehrbuch: »Werde dir einen einzigen Augenblick bewusst, dass Leben und Intelligenz rein geistig sind – weder in noch von der Materie –, und der Körper wird keine Beschwerden äußern.« (Wissenschaft und Gesundheit, S. 14) Er war in dem Moment geheilt.
Die Vorstandsmitglieder stimmten darin überein, dass es sich für jeden Christlichen Wissenschaftler lohnen würde, Mrs. Eddys gesamte Schriften zu lesen, zu dem Zweck, sie selbst zu finden.
■ Eine Kirche von Heilern
Der Vorstand beendete seine Diskussion mit folgenden Fragen an die Mitglieder: Wird die Kirche Christi, Wissenschaftler, eine Kirche von Heilern sein oder wird sie eine ganz gewöhnliche Kirche sein – eine, die durch Komiteearbeit, Grundbesitz und zu diskutierende Angelegenheiten bestimmt wird? Womit möchten wir uns als Kirchenmitglieder wirklich beschäftigen?
Die Antwort, dass dieser Kirche einzig und allein Jesu Direktiven gewidmet sein muss, die das Kreuz und die Krone, das Symbol der Kirche, umringen – »Heal the sick, cleanse the lepers, raise the dead, cast out demons« (»Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt böse Geister aus«, Mt 10:8) –, diese Antwort wurde den Mitgliedern des Vorstands auf einer ihrer vielen Reisen zum Feld in diesem zurückliegenden Jahr klar. Dies sei das Symbol, das Mrs. Eddy auf den Buchdeckeln aller ihrer veröffentlichten Werke haben wollte. Und es diene als eine Darstellung der Mission der Kirche.
Die Direktoren erklärten, dass sie das Urheberrecht für das Kreuz-und-Krone-Siegel besäßen und dass sie sich viele Gedanken darüber gemacht hätten, wie es dem Rest der Welt besser zugänglich gemacht werden könne. Beispielsweise sagte Mr. Black: »Wenn Sie in Brasilien Bus fahren und Sie sehen eine Vortragsankündigung mit dem Kreuz und der Krone drauf mit Jesu Worten auf portugiesisch, werden Sie sagen können: Das ist Christian Science. «Mr. Black beschrieb das Kreuz und die Krone als »ein Logo für die Welt«.
»Ich glaube, es ist an der Zeit, die Aufmerksamkeit auf die Tatsache zu lenken, dass jeder Befehl, der das Kreuz und die Krone [auf dem Siegel] umringt, heute möglich ist«, schloss Mr. Westberg.
Christliches Heilen, betonte Mr. Jones, ist das heiligste und größte aller Anliegen, dem sich eine Kirche widmen kann.
Die Jahresversammlung wurde mit dem gemeinsamen Singen der »Communion Doxology« aus dem Christian Science Liederbuch (Nr. 1) beendet. Danach schloss Mrs. Rivas das Treffen.
Sonderpräsentation: »Christian Science Praxis und Pflegen«
Robin Hoagland, Leiterin der Anzeigen-Abteilung für Christian Science Praktiker, und Linda Kohler, Anzeigen-Leiterin für Christian Science Pfleger, begannen dieses einstündige Treffen mit einer anregenden Diskussion über Christian Science Praxis und Pflegen.
Mrs. Hoagland sagte zu Beginn, dass sie sich täglich durch die Kirchensatzung leiten ließe, in der es heißt: »Mein Rat ist, dass jedes Mitglied dieser Kirche danach streben soll, durch seine Praxis zu demonstrieren, dass die Christliche Wissenschaft die Kranken rasch und völlig heilt, und dadurch zu beweisen, dass diese Wissenschaft dem Wert, den wir ihr beimessen, vollständig entspricht.« (Kirchenhandbuch, S. 92).
Linda Kohler bemerkte, dass Mrs. Eddy das Kapitel »Die Praxis von Christian Science« in Wissenschaft und Gesundheit mit der Geschichte einer frau beginnt, die man für eine Sünderin hielt. Wegen dieser unterbrach man ein Essen, an dem Jesus als Gast teilnahm, und sie setzte sich ihm zu Füßen und parfümierte diese mit Öl (siehe S. 362-363). Mrs. Kohler äußerte, dass die Qualitäten, die Jesus in der Frau wahrgenommen haben müsse – Demut, Selbstlosigkeit, Liebe und Mut – die notwendigen Qualitäten für den Erfolg eines Christian Science Praktikers oder Pflegers seien. Sie fügte hinzu, dass Mrs. Eddy später in dem Kapitel den Pflegern weitere Anleitung gab, wobei sie rät, dass sie »heiter, ordentlich, pünktlich, geduldig und voll Vertrauen sein [sollen] – empfänglich für Wahrheit und Liebe.« (Wissenschaft und Gesundheit, S. 395).
Von wo aus beginnt jemand, den Beruf als Christian Science Pfleger in Betracht zu ziehen? »Wie bei allem anderen ist der erste Schritt, zu beten und zu lauschen«, riet Mrs. Kohler. »Wir können dafür beten, uns vollständiger als Verkörperung der Qualitäten eines Pflegers zu erkennen ... und Gelegenheiten des Pflegens anzunehmen, gerade dort, wo wir sind.« Viele Pfleger steigen ganz natürlich in die Rolle, indem sie zuerst einem Familienmitglied oder einem Kirchenmitglied in Not helfen.
Mrs. Hoagland erklärte, dass sowohl Christian Science Praktiker wie Pfleger aus unterschiedlichen sozialen und wirtschaftlichen Hintergründen sowie Bildungsschichten kämen. Seit letztem Juni sei ihr Büro von einem ordinierten Geistlichen, einem ehemaligen Medizinstudent, einem Astrophysiker wie auch von Immobilienmaklern, Fotographen, Sozialarbeitern und jungen Menschen, die gerade aus dem College kamen, kontaktiert worden, die sich alle dafür interessierten, eine öffentliche Heilpraxis zu beginnen. Dankbarkeit für den Tröster, die göttliche Wissenschaft, die Mrs. Eddy der Welt gab, sei Antrieb für den Wunsch eines jeden Christlichen Wissenschaftlers, diese Wissenschaft mit anderen zu teilen.
In einem weiteren kurzen Video erzählten drei Mitglieder einer Zweigkirche in Naperville, Illinois, USA, über ihre einzigartigen, beherzten Wege, als sie die öffentliche Christian Science Praxis begannen, sei es als Praktiker oder Pfleger.
Nach dem Video schloss der Vorstand die Diskussion und betonte, dass es das Licht des Christus sei, das das Bewusstsein befähige, sich auf die Offenbarung von Christian Science zu beziehen. Und dieses Licht, das die Quelle von Heilung sei, sei nicht persönlich, sondern würde von jedem von uns widergespiegelt und käme von Gott – ein Licht, das die Unermesslichkeit und allen Raum erfülle. – Die Vorstandsmitglieder stimmten darin überein, dass sie hoffnungsvolle Zeichen eines Erwachens zu dem wahren Zweck der Kirche sähen, das Heilen von widerstrebenden Gedanken oder eines »Erweichens«, eine größere Verpflichtung zum Heilen und einen Sinn für Fortschritt.
Zum Abschluss zitierte Vic Westberg aus einem Brief, den Mrs. Eddy an James Neal schrieb, einen frühen Christian Science Praktiker: »Ein wirklich wissenschaftlicher Heiler ist die höchste Position, die in dieser Sphäre des Seins erlangt werden kann. Seine Erhabenheit liegt weit über Lehrer oder Prediger; sie beinhaltet alles, das göttlich hoch und heilig ist. ... Ihre Hilfe, dieses Ziel zu erreichen, ist Vergeistigung. Um diese zu erreichen, müssen Sie einen Gott haben, eine Zuneigung, einen Weg, ein Gemüt« (L03524, 29. Januar 1897, Mary Baker Eddy Bibliothek für den Fortschritt der Menschheit).
Sonderpräsentation: »Jugend«
Der Tag der Jahresversammlung endete mit einem Ausbruch jugendlicher Energie im Erweiterungsgebäude der Kirche, wo alle in den Genuss einer amüsanten und kreativen Präsentation der Mitarbeiter von »TMC Youth« kamen, einer Initiative der Mutterkirche, die vor etwas mehr als einem Jahr begann als Reaktion auf Bitten von Christlichen Wissenschaftlern auf der ganzen Welt, etwas für die Jugend zu tun.
Was genau ist »TMC Youth«? Ihrer Website zufolge (www.TMCYouth.com) sind sie eine Gemeinschaft von Jugendlichen und jugendlichen Denkern auf der ganzen Welt, deren Gemeinsamkeit die Heilungsmissionvon Christian Science ist.–Die Mitarbeiter, die an der Spitze des »TMC Youth« Teams stehen, enthüllten die Früchte ihrer harten Arbeit in diesem vergangenen Jahr. Ihr Ziel: der Christian Science Jugend einen stärkeren Sinn von Gemeinschaft und Verbundenheit zueinander und zur Mutterkirche zu bieten – einer Kirche, deren Satzungen junge Menschen einladen, Mitglied zu werden und sich schon mit 12 Jahren zu engagieren – in allen Aspekten der weltweiten Kirchenmission.
Einer der Höhepunkte des Nachmittags war die Ankündigung einer neuen Web-Volltext-Ausgabe der Christian Science Vierteliahresheft Bibellektionen, die my Bible Lesson (meine Bibellektion) heißt. Chet Manchester vom »TMC Youth«-Team betonte, dass »my Bible Lesson« dieselbe Lektion sei, die jede Woche im Vierteljahresheft zu finden sei, doch speziell dafür entwickelt wurde, junge Menschen anzusprechen.
»Es geht darum, jungen Menschen zu helfen, sich diese Bibellektionen zu Eigen zu machen«, sagte Mr. Manchester und fügte hinzu, dass das führende Licht in der Entwicklung von »my Bible Lesson« Mrs. Eddys Erklärung gewesen sei, dass das Gedeihen der Kirche und ihrer Zweige inkl. der Sonntagsschulen zum Großteil auf den Christian Science Bibellektionen ruhe (siehe Kirchenhandbuch, S. 31).
Das Team präsentierte auch seine neue interaktive Website www.TMCYouth.com, die auf den Aktivitäten des Kirchenhandbuchs basiert, wie Sonntagsschule, Kirchenaktivitäten und Christian Science Vorträge.
Zum Schluss dieses Treffens stellte das Team von »TMC Youth« drei der Studenten und Hochschulabsolventen vor, die den Sommer 2006 über als Assistenten in der Mutterkirche arbeiten werden. Die Assistenten und die Mitarbeiter von »TMC Youth« lasen aus einem gemeinsamen »Brief der Dankbarkeit«, in dem sie jenen Christlichen Wissenschaftlern der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dankten, die »Mrs. Eddys Vision für ihre Kirche aufrecht hielten« – als Christian Science Praktiker, Militärseelsorger, Pfleger und vereinte Kirchenmitglieder.
Ihr Brief endete mit den Worten: »Danke, dass Sie eine Kirche von Heilern sind.«