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Liebe Leserin, lieber Leser

Die Sache mit der Feindesliebe — ein Gespräch

Aus der November 2007-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Ulmer Zweigkirche der Christlichen WissenschaftChristian Science nimmt seit drei Jahren am Frauen-Friedensgebet in Ulm teil. Dieses Jahr hatte Herold-Autorin Monika Heimann die Bibel-Geschichte von Elisa für das Gespräch aufbereitet. Hier eine Kurzfassung für den Herold.

„Ich habe in der Bibel eine interessante Geschichte gefunden, die mich sehr beeindruckt hat."

„Lass hören. Ich bin ganz Ohr."

„Du findest im 2. Buch der Könige. Ich lese mal vor ... (2. Könige 6:8-17)"

„Ich kann mir schon denken, was jetzt kommt. Die Armee Gottes kämpft jetzt gegen die feindlichen Aramäer und besiegt sie. Was ist daran so beeindruckend?"

„Wer hat etwas von zwei Armeen gesagt?

„Das hast du doch gerade eben vorgelesen."

„Von zwei Armeen habe ich nichts gesagt."

„Also ich bin doch nicht taub! Da ist Elisa mit seinem Diener Gehasi. Die Aramäer schleichen sich nächtens an und umstellen die Stadt, in der sie sich aufhalten. Nachdem Gehasi die Augen geöffnet worden sind, sieht er drum herum noch eine Armee mit feurigen Rossen und Wagen. Den Rest kann man sich denken."

„So siehst du das? Dann ist diese Geschichte ja ein schönes Beispiel dafür, wie wichtig der eigene Blickwinkel sein kann. Ich erzähl dir jetzt mal, was mir diese Geschichte erzählt. Gehasi sieht sich und seinen Herrn frühmorgens von einer feindlich gesinnten Armee umgeben und kriegt es mit der Angst zu tun. Und Elisa? Er bleibt ganz ruhig. Er betet."

„Wie meinst du das ? Wie hat er gebetet?"

„Mir fällt dazu eine Aussage von Mary Baker Eddy aus Nein und Ja (S. 39) ein. Sie schreibt da:, Wahrhaft beten heißt nicht, GOTT um Liebe bitten, es heißt lieben lernen und die ganze Menschheit in eine Liebe einschließen. Durch das Gebet machen wir uns die Liebe. zunutze, mit der Er uns liebt. Das Gebet erzeugt ein waches Verlangen, gut zu sein und Gutes zu tun." Elisa erkennt nur Gottes Allgegenwart und Allmacht an. Dadurch ist für ihn ganz klar, dass diese Armee, die er da gesehen hatte, nicht von Feindschaft beherrscht sein konnte, sondern nur von Gott, der göttlichen Liebe. Klar?"

„Ja, wenn du davon ausgehst, dass Gott die Allmacht und unendliche Liebe ist, dann gibt es natürlich keine andere Macht, keinen Feind."

„Als Nächstes wendet sich Elisa der Furcht seines Dieners zu, indem er sagt:, Herr, öffne ihm die Augen, dass er sehe.' Und als Gehasi aufschaut„ sieht er' auch. "

„Was sieht er jetzt?"

„'Siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um ihn her.' Für mich heißt das, dass auch Gehasi plötzlich verstanden hat, dass er von Gottes beschützender Fürsorge und nicht von aggressiven Menschen umgeben war. Die Vorstellung von einer feindlichen Macht ist ganz aus seinem Blickfeld verschwunden. Statt dessen muss er jetzt genau wie Elisa nur die Menschen von Gottes Schöpfung gesehen haben, die, sehr gut' sind.

„Jetzt mal langsam. Du willst also damit sagen, dass es immer nur eine Armee gegeben hat, aber eben unterschiedliche Sichtweisen davon? Gehasi hat sich, Elisa und die Soldaten zuerst als von Gott getrennt gesehen. Dadurch bekam er es mit Angst und dem Glauben an Feindschaft zu tun. Ja, und Elisa hat im Gebet jeden Menschen mit Gott verbunden gesehen. Ach so siehst du das!"

„Eben. Und dadurch fühlte er sich sicher. Wie sehr er von Liebe statt von Hass, Furcht und Feindschaft beherrscht war, zeigt die Fortsetzung der Geschichte. Die syrische Armee wird blind. Sie verliert sozusagen ihre militärische Order, Elisa gefangen zu nehmen, aus den Augen. Elisa führt sie nach Samaria vor den König von Israel, gegen den sie ausgezogen waren, Krieg zu führen. Aber anstatt den Auftrag zu geben, die Aramäer zu töten, sagt Elisa dem König, man solle ihnen zu essen und zu trinken geben und sie zu ihrem Herrn zurückschicken. Der König von israel tut das. Dadurch wird die politische Situation vollständig und endgültig geheilt. In der Bibel heißt es abschließend: Seitdem kamen streifende Rotten der Aramäer nicht mehr ins Land Israel.'"

„Das hört sich toll an. Aber ich an Ge-hasis Stelle hätte auch Angst gehabt, angesichts einer Armee, die den Auftrag hat, mir an den Kragen zu gehen. Theoretisch leuchtet mir das schon ein. Aber praktisch würde es mir, glaube ich, schon schwer fallen, an der Stelle, wo mir Feindschaft entgegentritt, Menschen zu sehen, die nur von Liebe beseelt sind."

„Niemand sagt, dass das leicht ist. Es ist aber auch nicht unmöglich. Es hat zu allen Zeiten Menschen gegeben, die uns das so wie Elisa vorgemacht haben. Ich denke da nicht nur an große Namen wie Jesus, Martin Luther King oder Mahatma Gandhi. Man hört doch immer wieder von Menschen wie du und ich, denen es gelungen ist, Hass, Vorurteil und Streit durch Liebe zu besiegen."

„Wie anders wollen wir das Gebot, Liebet eure Feinde' auch erfüllen?"

„Hmmm...”

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