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Spiritualität & Heilen

Weltweite Behandlung

Aus der November 2007-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Manchmal kann man das Leben eines Menschen mit einem Puzzlespiel vergleichen. Und das ist auch ganz schön, solange Gott als der Designer angesehen wird. Er sieht immer das ganze Bild. Aber wer hätte nicht ab und an gedacht, dass die Teile des eigenen Puzzles irgendwie durcheinandergeraten scheinen? Später jedoch, aus der Sicht der Erfahrung, können wir erkennen, dass diese Teile einer Art göttlichen Logik gefolgt sind; sie passen mühelos ineinander. Für Charles Ferris war rückblickend eines der ‚leichteren Teile' ein Deutschkurs, den er in der Evanston Township High School in Illinois belegt hatte. Jahre später begann er als Mitglied des Vortragsrates der Christlichen Wissenschaft mit deutschsprachigen Vortragsreihen in Europa. Er hielt sogar einen Vortrag in deutscher Sprache in der ehemaligen deutschen Kolonie in Namibia. Er und seine Frau Rosemarie, die ursprünglich aus Deutschland stammt, bereisten fünf Kontinente, unternahmen Reisen nach Prag, Budapest und 1969 nach Warschau, wo er die ersten Vorträge über die Christliche Wissenschaft hinter dem Eisernen Vorhang hielt.

Das wichtigste ,Puzzleteil' in Charles Ferris' Leben ist die Praxis und das Unterrichten des christlich-wissenschaftlichen Heilsystems, eine Richtung, die sich schon früh in seinem Leben herauskristallisierte. Nach seinem Studium an der Universität in Chicago diente er als Assistent des Militärgeistlichen in de Armee und entschied sich zu dieser Zeit, sein Leben dem auf Gebet basierenden christlich-wissenschaftlichen Heilen zu widmen. Gleich nachdem er aus der Armee ausgeschieden war, eröffnete Mr. Ferris seine öffentliche Praxis in Minneapolis.

Diese ersten fünf Jahre stellten eine finanzielle Herausforderung für ihn dar. „Meine Praxis wuchs eher langsam", erzählt er, „ich lebte sparsam. Und bevor ich mich im Christian Science Journal eintragen ließ, nahm ich einen Job frühmorgens in einem Hotel als Reinigungskraft an, um meine Praxis zu unterstützen." Aber Mr. Ferris blieb seinem inneren Impuls treu, der, wie er wusste, durch Gott gestützt wurde: Kranke zu heilen, zerbrochene Herzen zu trösten und denen zu helfen, die durch ihre Lebensentscheidungen das Ziel verfehlt hatten. Nach Jahrzehnten des Heilens und Unterrichtens mehrerer hundert Leute, wie man durch geistige Behandlung effektiv heilen kann, praktiziert und unterricht er weiterhin von seinem Standort in Minneapolis aus, um geistige Ideen zu finden, mit denen er anderen einen noch größeren Dienst erweisen kann.

Warren Bolon, Autor und Redakteur, unterhielt sich vor einiger Zeit mit Mr. Ferris.

Ich habe gehört, dass Sie als Teil Ihrer Heilarbeit regelmäßig über Kirche und die Gottesdienste als spirituelle Idee nachdenken und beten. Warum sind Kirche und Anbetung solch dringliche Gebetsthemen für Sie?

Ich liebe den Gedanken, dass Menschen zur Kirche kommen, um etwas zu lernen und auch, um die dort dargestellten Ideen für andere zu unterstützen, damit sie ihnen nützen. Es ist notwendig, dass wir unsere Aufmerksamkeit während dieser Zeit auf geistige Dinge richten. Es ist eine heilige glückliche Zeit, eine Zeit, in der man sich mit denjenigen verbindet, mit denen man gleiche Absichten und spirituelle Ziele teilt. Die Kirche macht diese Ideen allen zugänglich, die es möchten, und jeder hat die Gelegenheit selbst etwas zu geben und nicht nur Ideen aufzunehmen. Ein Gottesdienst ist auch etwas, was man wertschätzen sollte. Über die Bibellektionen, die in unseren Gottesdiensten am Sonntag als Predigt gelesen werden, schreibt Mrs. Eddy, dass sie Folgendes sind: „... eine[r] Lektion, von der die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft in hohem Grade abhängt.“ (Kirchenhandbuch, S. 31)

Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Gesundheit einer Kirche und der Gesundheit des Körpers?

Beides, die Kirche und der Körper sind Ausdruck göttlicher Aktivität. Wenn wir also Kirche als die Idee der Nützlichkeit sehen und sie als vollständig und wirkungsvoll betrachten, dann können wir auch den Körper als eine Idee der göttlichen Nützlichkeit ansehen, der in jeder Hinsicht durch und durch effektiv ist.

Ich hörte von einem protestantischen Pastor, der eine Predigt hielt, die die Christliche Wissenschaft kritisch darstellte. Und doch gestand er in der Ansprache ein, dass christen ein „beschnittenes Evangelium“ praktizierten, wenn ihre Christlichkeit nicht ebenfalls das Heilen der Kranken mit erfassen würde. Immerhin rechnete er es der Christlichen Wissenschaft an, auf das Heilen, wie Jesus es ausübte, Wert zu legen. Wie sehen Sie die Beziehung zwischen christlichem Glauben und Heilung?

Mrs. Eddy stellte fest: „In dem Maße, wie die Zeiten geistiger werden, wird man erkennen, dass die Christliche Wissenschaft nur durch ihre stärkere Geistigkeit von anderen christlichen Bekenntnissen abweicht." (Vermischte Schriften, S. 21) Die Christliche Wissenschaft schaut hinter die menschlichen Ansichten über den Menschen als Vermischung von Geistigem und Sterblichem und sieht, dass der Mensch in Wahrheit vollständig geistig ist. Die geistige Sicht auf den Menschen ist nichts Abstraktes. Sie ist die innere Natur unseres Daseins. Wenn wir diese Tatsache verstehen, verleiht sie allem, was wir tun und sehen, eine größere Freiheit von den Begrenzungen und Unstimmigkeiten, die durch eine materielle Sicht auf den Menschen hervorgerufen werden.

Das ist sehr praktisch, weil jedes Problem, das wir haben, auf einer mentalen Fehlwahrnehmung basiert. Wenn diese falsche Sichtweise korrigiert wird, verliert das Problem seine Wirklichkeit in unserem Leben. Es ist immer sehr wichtig, zu Gott zurückzugehen, als Basis für unsere Sicht der Wirklichkeit – zu Gott, der ewiges Leben, nicht endende Liebe und ganz und gar intelligentes Gemüt ist.

Das Gebet des Herrn beginnt mit den Worten: „Unser Vater“, was auf Gott als Quelle von allem hinweist, was wir sind. Wir haben keine wirkliche Substanz, außer der, die von Gott kommt, und diese Substanz ist immer gegenwärtig und ewig.

Wie wurde Ihr Interesse daran geweckt, Praktiker der Christlichen Wissenschaft zu werden und wie entwickelte sich Ihre Praxis?

Ich wuchs mit der Christlichen Wissenschaft auf und habe sie immer geliebt. Ich studierte diese Wahrheiten und wandte sie an. Sie erfüllten mich und ich fand sie wirkungsvoll. Aber nachdem ich das College beendet hatte, kam ein Punkt, an dem mir das riesengroße Potenzial der Christlichen Wissenschaft bewusst wurde. Ich sah darin nicht nur die Antwort auf jede menschliche Not, sondern viel mehr die korrekte Beschreibung, was die Wahrheit über Gott und seinen ewigen Ausdruck, den Menschen, ist. Ich wollte mehr über diese Wahrheit erfahren. Die Heilpraxis ermöglichte es, einerseits mehr über diese Wahrheit zu lernen und andererseits gleichzeitig eine Dienstleistung anzubieten. Und in diese Arbeit konnte ich mich ohne Vorbehalte hineinstürzen.

Es spielte für mich überhaupt keine Rolle, was von mir gefordert wurde, um als Praktiker der Christlichen Wissenschaft zu arbeiten. Ich hätte auch Fußböden geschrubbt, wenn es nötig gewesen wäre. Aber ich war auch davon überzeugt, dass Gott mich jeweils mit dem versorgen würde, was ich brauchte. Ich weiß noch, dass ich wegen meines Einkommens nicht mehr nach den normalen materiellen Versorgungskanälen Ausschau hielt, sondern auf Gott schaute, das göttliche Gemüt, um geistige Ideen zu finden, die ich zum Nutzen anderer umsetzen konnte. Dies bezog sich nicht nur auf Fälle, die ich behandelte. Ich sah meine Arbeit darin, alle Aspekte des menschlichen Lebens in geistige Begriffe zu übersetzen. Nicht, dass ich das nun bewusst die ganze Zeit über tat, aber es gab eine unterschwellige Überzeugung von der Wahrheit der göttlichen geistigen Schöpfung als der Basis der Arbeit, die ich leistete.

Meine Praxis wuchs eher langsam, doch die wirkliche Herausforderung lag in der Notwendigkeit, spirituell zu wachsen und meine sterblichen Gedanken zu einer klareren Widerspiegelung Gottes zu erheben. Es war weniger das Gefühl, herausgefordert zu werden, als vielmehr der Anstoß, weiter zu machen. Das Gute, das sich entfaltete, war größer als die diversen Hindernisse.

Meine Praxis wuchs eher langsam, doch die wirkliche Herausforderung lag in der Notwendigkeit, spirituell zu wachsen und meine sterblichen Gedanken zu einer klareren Widerspiegelung Gottes zu erheben.

Kürzlich dachte ich darüber nach, meine Praxis und die Behandlung so auszudehnen, dass sie jedes Individuum auf diesem Planeten mit einbezieht. Nicht, dass ich das nicht bis zu einem gewissen Grad sowieso schon tat, denn was für mich wahr ist, muss für jeden anderen ebenfalls wahr sein. Wenn es nicht gültig für alle wäre, könnte ich es nicht als wahr für mich selbst beanspruchen. Mit anderen Worten: In der Behandlung, die ich gebe, verstehe ich, dass es niemals, nirgends und zu keinem Zeitpunkt einen Krankheitsfall gegeben hat — und das trifft ebenso auf Krieg, Hunger, Armut und Jede Form menschlicher Krankheit zu.

Diese Haltung bewirkt verschiedene Dinge. Erstens segnet es andere in Übereinstimmung mit unserer Christus-mission, unseren Nächsten zu lieben; also haben nicht nur wir selber etwas davon. Zum Zweiten wirkt es gegen jeden negativen Einfluss, den das Denken in der Welt auf uns haben könnte, Gedanken, die sich uns aufzwingen möchten, die uns hypnotisieren wollen. Wenn wir unser Denken mit Gedanken erfüllen, die die wahre Identität des Menschen als geistig ansehen, füllt dies unser Bewusstsein so aus, dass wir uns selber damit identifizieren. Zusätzlich lenkt es unsere Gedanken von unseren eigenen Problemen und uns selbst, ab, was beim Heilen sehr wichtig ist, und befreit uns so von dem Gefühl, dass uns das Problem so ungemein wirklich erscheint.

Was ich damit sagen möchte ist, dass diese Sicht der universellen Vollkommenheit die Wahrheit ist, die Wirklichkeit Gottes und des Menschen, von der ich schon vorher gesprochen habe. Wenn wir nach einer nützlichen Aufgabe in unserem Leben suchen, gibt uns diese Ausdehnung der Behandlung auf die ganze Welt viel Raum für konstruktive Aktivität. Es gibt immer einen Patienten, dem wir helfen oder für den wir beten können. Die Welt braucht uns und die Christliche Wissenschaft ermöglicht es uns, die Antwort auf die vorhandenen Nöte zu finden. Mrs. Eddy spricht von einem göttlichen Einfluss, der im menschlichen Bewusstsein immer vorhanden ist. (Siehe Wissenschaft und Gesundheit (WuG), S. xi) In Wirklichkeit können wir alle diesen göttlichen Einfluss erleben, der es jedem von uns möglich macht, die volle Manifestation der göttlichen Wahrheit zu erfahren.

Es gibt immer einen Patienten, dem wir helfen oder für den wir beten können. Die Welt braucht uns und die Christliche Wissenschaft ermöglicht es uns, die Antwort auf die vorhandenen Nöte zu finden.

Hatten Sie in jungen Jahren eine herausragende Heilung, eine, bei der man sagen würde: Hey, Gebt funktioniert wirklich, Gott heilt Krankheit tatsächlich?

Die größer Heilung, die ich während meiner Jugend hatte, war wahrscheinlich die Freiheit von physischen Problemen generell. Ich hatte Sachen erlebt wie Kopfschmerzen, Erkältungen und einen ausgedehnten Anfall durch giftigen Efeu, was sehr unangenehm war. Aber bei jeder dieser Gelegenheiten konnte ich im Gebet die geistige Natur des Menschen erkennen, um auf diesem Weg Freiheit zu erlangen. Einmal, es war kurz vor meiner Rückkehr auf meinen Armeeposten, wachte ich morgens mit Windpocken auf. Ich bat einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft für mich zu beten und mittags waren die Anzeichen der Krankheit verschwunden. Auf der Zugfahrt zum Quartier las ich im Journal. Ich spürte die Wirklichkeit und Tragfähigkeit von Geist und geistigen Dingen auf dieser Fahrt so stark, dass mich von da an die Widersprüchlichkeit von materiellen Erscheinungsbildern nie mehr in diesem Maße beeindruckte. Ich konnte erkennen, dass Dinge, die materiell erschienen, wie etwa Menschen und Landschaften, tatsächlich eine geistige Wirklichkeit hinter sich hatten. Und das Geistige war das, was wirklich vor sich ging. Es war nicht die Veränderung meines körperlichen Zustands, die mich zu dieser Einsicht führte. Es war die Tatsache, dass ich verstand, dass die so genannte physische Krankheit niemals wirklich vorhanden war. Ich spürte die Substanzialität des Geistes, wie ich sie noch nie zuvor gespürt hatte. In meinem Leben und in meiner Praxis hatte ich viele wundervolle bahnbrechende Erkenntnisse gewonnen, wobei materielle Zustände in geistige Sichtweisen von harmonie und Wirklichkeit aufgelöst werden konnten. Heilung ist wirklich ein Sich-Schritt-für-Schritt-Öffnen für Gottes Geschenk eines inspirierten Lebens für jeden von uns.

Sie erzählten, dass Sie gern zur Sonntagsschule gingen, um die schwierigsten Fragen zu stellen, die Ihnen eingefallen sind. Ist dies immer noch Ihre Lernmethode, um geistig zu wachsen?

Ja, ich stelle immer die Fragen, die nach einer Antwort verlangen. Ich versuche herauszubekommen, was die wahren Bedürfnisse der Menschheit sind, und suche dann nach den spirituellen Antworten auf diese Nöte.

Ich versuche zu erspüren, welche Fragen in den Köpfen der Schüler vorhanden sind, weil diese Fragen oft allgemeingültig sind. Eine der am häufigsten gestellten Fragen ist die: Wenn Gott gut ist, woher kommt dann das Böse?

Spielt das Stellen der, schwierigsten Fragen’ eine Rolle, wenn man anderen beibringt, durch Gebet zu heilen?

Ich versuche zu erspüren, welche Fragen in den Köpfen der Schüler vorhanden sind, weil diese Fragen oft allgemeingültig sind. Eine der am häufigsten gestellten Fragen ist die: Wenn Gott gut ist, woher kommt dann das Böse? Die Antwort liegt darin, die Allheit des Guten so umfassend zu verstehen, dass die Frage erst gar nicht auftaucht. Sie wird unwichtig. Sie fragen auch nicht: Warum habe ich lilafarbene Punkte auf der Haut? Sie haben keine und Sie wissen, dass keine haben. Eine andere wichtige Frage, die gestellt wird, lautet: Warum ist Sex in der Eher etwas anderes als Sex außerhalb der Ehe? Weil es in einer Ehe Elemente wie Verbindlichkeit, Zurückhaltung und Loyalität zu dieser Verbindung gibt, die oft Geduld und ständige geistige Fürsorge verlangt.

Wie können wie die Wirklichkeit der Materie leugnen? Die Antwort: indem man die Substanz des Geistes spürt. Mary Baker Eddy lieferte einen großen Beitrag, indem sie die menschliche Erfahrung als eher mental und weniger als materiell erkannte.

Es gibt auch die allgemeine Frage: Wie können wir die Wirklichkeit der Materie leugnen? Die Antwort: indem man die Substanz des Geistes spürt. Mary Baker Eddy lieferte einen großen Beitrag, indem sie die menschliche Erfahrung als eher mental und weniger als materiell erkannte. Schon vor ihr hatten Philosophen dies beobachtet, aber sie ging noch einen Schritt weiter und ersetzte die materielle mentale gegen eine göttlich mentale Sichtweise. Das göttlich Mentale ist vollkommen und ewig und ist gerade jetzt Tatsache. Sich dies klar zu machen bringt immer Heilung. Eine andere Frage, die die Leute stellen ist die: Worin besteht der Unterschied zwischen einem Christlichen Wissenschaftler, der zum Zahnarzt geht oder eine Brille trägt, und jemandem, der zu einem Arzt geht, um sich medizinisch betreuen zu lassen? Der Unterschied ist, dass die zuerst aufgezählten Dinge eine Art „Krücken” oder zeitweilige Hilfen sind, die es den Menschen ermöglichen, ihre notwendigen Aktivitäten fortzuführen. Sie sind nicht dazu gedacht zu heilen. Das Motiv ist ein anderes.

Manchmal wirft auch ein Bibelvers eine Frage auf. Zum Beispiel lautet ein Vers aus dem Philipper-Brief: „Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst.” (Philipper 2) Nun ja, für mich klang das widersprüchlich. Wenn Gott den Menschen zu Seinem Ebenbild geschaffen hat, kann es keinen Menschen geben, der besser ist als der andere. Ich suchte alles über diesen Vers heraus, fand aber keine befriedigende Antwort. Es dämmerte mir schließlich, dass der Vers nicht die Ungleichheit hervorhebt, sondern aussagt, dass wir erst auf die Bedürfnisse der anderen schauen sollen, bevor wir unsere eigenen Nöte sehen. Und so freue ich mich jedes Mal über die Möglichkeit mehr zu erkennen, wenn ich auf eine schwierige Frage stoße. Paulus sagte, er frohlockte in schwierigen Lebenslagen, weil er wusste, dass er gezwungen wurde, etwas zu lerner und in einer gewissen Richtung zu wachsen.

Finden Sie es gleichermaßen wichtig, für Ihre Praxis wie für Ihre Patienten zu beten? Was unternehmen Sie, damit Ihre Praxis wächst und gedeiht?

Jesus betete für seine Praxis. Im Johannes-Evangelium (Kapitel 6) heißt es: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, ...“ Als Erstes begründete Jesus seine eigene Identität als von Gott gesandt. Jede Idee, die er hatte, kam von Gott. Niemand konnte zu ihm kommen, außer denen, die den geistigen Sinn von Gottes Gegenwart, Kraft und Natur spürten, den geistigen Sinn, der der Christus ist. Er konnte die mentale Gedankentätigkeit eines Patienten, der zu ihm kam, so klar erspüren, dass er niemals dabei versagte, einen Fall zu heilen. Wenn ich an die Praxis denke, denke ich an eine völlig geistige Ebene, aber nicht als eine Aktivität des menschlichen Denkens. Es bedeutet, die geistigen Ideen zu erleben, die Gott in uns verankert hat und die er sowohl dem Patienten als auch mir ins Bewusstsein gegeben hat. Es ist dieses gegenseitige Sich-bewusst-Sein, dass das Gemüt sich mitteilt, das den fruchtbaren Kontakt zwischen Praktiker und Patient ermöglicht.

Ich bete nicht, dass Menschen krank sind, so dass sie zu mir kommen und um Hilfe bitten. Es gibt bereits genügend Probleme, die gelöst werden müssen. Ich bete um zu erkennen, dass kein Element des materiellen, menschlichen Denkens jemanden davon abhalten kann, Christus als Antwort auf seine Nöte zu sehen. Diverse medizinische Theorien und Praktiken sind einige der Elemente des Denkens, die jemanden davon abhalten könnten, Christus als ihre Antwort zu erkennen. Also bete ich, um jegliches Hindernis, das sich dem Christusheilen in den Weg stellen mag, zu entfernen.

Wenn Sie für einen Patienten arbeiten, wenn Sie ihm eine Behandlung durch Gebet geben, welches sind da die Elemente, die Gebet zu einem Ausdruck von dem machen, was Mary Baker Eddy „die unendliche Wahrheit des Heilens durch Christus ...“ nennt? (WuG, S. 367)

Eines dieser Elemente ist Spontaneität. Man bekommt eine frische Eingebung — die Bibel nennt so etwas Engel — Ideen. Sie sind bereits in unserem Bewusstsein vorhanden und wecken uns auf oder lassen uns unser gottgleiches Dasein erkennen, das gerade dort vorhanden ist, wo das sterbliche Bild dem Patienten scheinbar so wirklich erscheint. Ich öffne mein Denken für diese frischen Eingebungen von Gott. Es hilft mir auch die Bibel, Mrs. Eddys Werke und andere christlich-wissenschaftliche Literatur zu studieren und über sie nachzudenken. Wenn man sich mit einem Patienten unterhält, kann das so ähnlich sein wie das Gespräch zwischen Jesus und der Frau an Jakobs Brunnen in Sychar, als er von der Wahrheit sprach, die „in ihm eine Quelle des Wassers werden (wird), das in das ewige Leben quillt.“ (Johannes 4) Er sagte außerdem, dass derjenige, der von diesem Wasser trinken wird, niemals mehr durstig sein wird. Wenn eine körperliche Schwierigkeit oder ein anderes Problem durch Christus aufgelöst wurde, kommt dieses Problem nie wieder.

Was ist mit physischen Problemen oder anderen Schwierigkeiten, die scheinbar einfach nicht verschwinden wollen?

Wir benutzen alles, was die Christliche Wissenschaft uns zur Verfügung stellt. Einer solchen Situation liegt der Glaube zu Grunde, dass es einen Zustand gibt, über den wir die Wahrheit nicht wissen können. Aber das ist niemals der Fall. Wir können immer um mehr Licht beten. Das ist es, was jedes Mal gebraucht wird. Gottes Befehl lautet: „Es werde Licht!“ (1. Mose1) Und was Gott befiehlt geschieht immer.

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