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Hör auf, einen Schuldigen zu suchen

Aus der Februar 2007-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn heutzutage jemand in der Regierung, am Arbeitsplatz oder auch in der Familie einen Fehler macht, scheint sich ein mittlerweile üblicher Vorgang abzuspielen. In zunehmendem Maße spielen die Menschen das Spiel „Finde den Schuldigen!" Sowie ein Fehlverhalten erkannt wird, ist da diese impulsive Eile, herauszufinden, wer die Verantwortung dafür trägt, häufig begleitet von der destruktiven und demoralisierenden Darstellung von Selbstgerechtigkeit, begierigem Fakten-Suchen, Verurteilen, parteilichem Gezänk, Selbstgefälligkeit, sogar Schadenfreude. Im Fall wichtiger Nachrichtenmeldungen kann dieses Thema ein Eigenleben entwickeln, das die Nachrichten beherrscht, da die gegnerische Seite nach den besten Schlagzeilen lechzt und nach Gelegenheiten sucht, einen hohen moralischen Standard zu beanspruchen.

Damit soll keineswegs behauptet werden, daß Fehlverhalten nicht beachtet werden soll oder daß das Rechtssystem keine wichtige Rolle in der heutigen Gesellschaft spielen sollte. Aber solange sie nicht mit rechter Absicht erfolgt, sollte die Suche nach den Verursachern nicht Teil des Prozesses sein. Sie dient nicht der Aufrechterhaltung des Rechts, und diejenigen, die ihre Energie darauf verwenden, dieses Spiel zu betreiben, lenken tatsächlich die Aufmerksamkeit weg vom Finden konstruktiver Lösungen.

Es ist wichtig, zwischen der gewissenhaften Berichtigung von Fehlverhalten und dem bloßen Beschuldigen zu unterscheiden. Wenn Fehler oder Skandale bekannt werden, wollen wir dann, als direkt Beteiligte oder besorgte Betrachter, als Heiler auftreten oder als Spalter? Aus dem Übel eine Wirklichkeit zu machen und es dann jemandem anzuhängen ist nicht produktiv — und nichts, was das Christentum lehrt. Der Hang zu beschuldigen, zu prozessieren, zu verurteilen und zu verdammen kann unter Umständen nur eine niederträchtige Wut anzeigen, die unter der Oberfläche der Gesellschaft gärt, einen Aufruhr von Eigeninteresse und Sensationsgier, der auf das hinweist, was wirklich der Aufmerksamkeit bedarf.

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