Dieser Satz ist für mich zu einem mentalen Schutz geworden, seit ich mich einmal sehr intensiv mit dem folgenden Bibelvers beschäftigt habe: „Da sprach Kain zu seinem Bruder Abel: Lass uns aufs Feld gehen! Und es begab sich, als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot.” (1. Mose 4:8) Als ich damals diese Stelle las, wurde mir augenblicklich klar: wäre Abel nicht auf das Feld (seines Bruders) gegangen, er wäre nicht erschlagen worden! Als ich weiter darüber nachdachte, kam ich zu der folgenden Einsicht:
Wenn wir uns auf die Diskussionsebene des Irrtums (s. Erklärung am Ende des Beitrags) begeben, liefern wir ihm die erste Angriffsmöglichkeit. Nur auf seinem Feld kann er uns gefährlich werden. Da kennt er sich aus, da bestimmt er die Waffen, da bringt er uns in eine Situation, in der wir glauben, uns verteidigen zu müssen, und schon hat er uns da, er er uns haben will: in seiner Gewalt.
Das beste Mittel, das uns von einem solchen Feld fernhält, ist nicht zu reagieren, wenn uns jemand mit einer Äußerung oder gar einer Handlung provoziert. Ich möchte sogar noch weiter gehen: Wenn wir uns durch die Worte oder Taten eines anderen provoziert fühlen. Denn auch das kommt vor, daß wir uns provoziert fühlen, obwohl es gar nicht so gemeint war. Es ist gar nicht so entscheidend, wie etwas „gesendet”, sondern wie es aufgenommen wird. In jedem Fall liegt es an uns, zu entscheiden, ob wir uns auf das Feld des Irrtums begeben oder nicht. Denn auf solchen Feldern können wir nichts gewinnen. Wir können nur die Verlierer sein. Es wäre wirklich gut, wenn wir uns, bevor wir auf irgend etwas reagieren, immer wieder fragten: „Worüber errege ich mich gerade? Lohnt sich das wirklich? Wem diene ich damit? Gott? Oder dem Irrtum?"
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