draußen schneit es. Reine, schöne Schneeflocken wirbeln fröhlich an den Tannen vorbei. (So ist es jedenfalls häufig zu dieser Jahreszeit in Mitteleuropa.) Wenn ich mich mitten in sie hineinstellen würde, könnte ich sie nicht nur sehen, sondern auch fühlen, schmecken, riechen, hören. Ich könnte sie ganz umfassend wahrnehmen und erleben, ja, sie benutzen zum Schneemannbauen, Schneeballwerfen, Schlittenfahren oder Skilaufen. Bliebe ich als bloßer Betrachter im geheizten Zimmer am Fenster stehen, könnte ich mich zwar am Bild der verschneiten Landschaft freuen, aber nutzen könnte ich den Schnee nicht.
Doch was geschieht geistig? Unendlich viele reine, schöne, erfrischende Gedanken fallen auf mich herab. Das sind Gottes Gedanken. Wenn ich sie nur lese, sie sozusagen von außen betrachte und über sie nachdenke, bleibt alles theoretisch. Damit sie spürbar und erfahrbar werden, muss ich mich mitten in sie hineinbegeben, sie selber denken, sie mir zu eigen machen, mich an ihnen freuen, ja, dankbar für sie sein. Erst dann kann und werde ich ihren Segen erleben. Sonst bleibt alles außen vor, dringt nicht ein und hat für mich kaum eine Wirkung.
Aber solche Entwicklungen brauchen oft eine Vorbereitung. Wenn ich nach draußen, mitten hinein in das Schneegestöber gehen, will, ziehe ich mich vorher warm und wetterfest an: Mütze, Schal, Handschuhe, Anorak, Stiefel. Wenn ich nach innen, mitten hinein in die Gedanken Gottes will, braucht es eine ähnliche Vorbereitung: den geistigen Sinn aktivieren, Liebe, Freude, Dankbarkeit, Erwartung, Empfänglichkeit, offenheit, Bereitschaft. In beiden Fällen muss auch eine gewisse Bequemlichkeit aufgegeben werden. Aber es lohnt sich! Gott gibt das Wollen und das Vollbringen. Dank sei Ihm dafür!
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