Viele Jahre in meinem Leben konnte ich nicht verstehen, was Gebet bedeutet und wie man betet. Einerseits hatte ich das Gefühl, daß wohl jeder Mensch irgendwann einmal in seinem Leben gebetet hat – wissentlich oder unbewusst – aber ich wusste nicht, wie das abläuft und was man dabei tun muss. Für mich konnte Gebet nicht nur das Wiederholen einiger Sätze ohne Verstand sein und auch nicht die Erfüllung rein persönlicher Wünsche. Auch war es für mich einleuchtend, daß man Gebet nicht nur auf sich selbst beziehen kann, sondern daß es etwas Weiträumiges, Universelles sein muss. Dazu müsste Gebet auch ein täglicher Begleiter sein und nicht nur ein Anrufen in der Not. Aber wie wird Gebet für mich greifbar, wie wird es nutzbar?
Wenn ich mich irgendwelchen Problemen gegenüber sah, sagten liebe Menschen zu mir: Du musst darüber beten! – Ja, gerne doch! Aber wie denn?
Als ich jung war hatte ich einige Psalmen auswendig gelernt wie auch die Reihenfolge der Bücher, um sie in der Bibel schneller zu finden. Aber wie man richtig betet, lernte ich nicht. Es fehlte mir, die wahre Beziehung zwischen Gott und dem Menschen zu erkennen, die sich ja irgendwie durch die ganze Bibel zieht. Die Propheten im Alten Testament hatten eine enge Beziehung zu Gott und ganz besonders natürlich auch Jesus als Sohn Gottes. Jesus lehrte seine Jünger zu beten–und wer lehrt mich?
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