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Wo war Gott, als ...?

Aus der März 2007-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn auf der Welt etwas Tragisches geschehen ist, oder auch innerhalb des Familienkreises, fragen sich viele Menschen: „Wo war gott in jenem Augenblick?“

Wir mögen uns fragen oder die Frage hören: „Warum wurden die Gebete nicht erhört?“ Oder einfach nur „Warum?“ Oder die Frage kann in der entwaffnenden Unverblümtheit eines Kindes kommen, wie es in dem Brief eines jungen Mädchens an Gott formuliert ist:

„Lieber Gott,

statt Menschen sterben zu lassen und neue machen zu müssen, warum behältst du nicht die, die du jetzt hast?

Jane“

(Children's Letters to God [Kinderbriefe an Gott], Zusammenstellung von Stuart Hample und Eric Marshall, Workman Publishing, 1991)

Dann gibt es Abschnitte in der menschlichen Geschichte als die, „die (wir) jetzt haben“, die schlimmsten Verbrechen gegen die Menschheit begangen haben — wie den Holocaust in Europa oder die weniger lang zurückliegenden Völkermorde in Ruanda und dem Sudan. Dies sind so abscheuliche Verbrechen, daß Menschen sich ganz natürlich fragen: „Wo war Gott, als...?“

Gott ist und war stets gegenwärtig, der Schöpfer mit Seiner Schöpfung. Die Christliche Wissenschaft offenbart Gott als Vater-Mutter allen Lebens; Er ist universal, göttliche Liebe, die für die Schöpfung sorgt und sie erhält; Er ist Leben und das Gemüt allen Seins, zu jeder Zeit. Der Gott, der Liebe ist, konnte niemals etwas Seinem eigenen Wesen Unähnliches schaffen oder erdulden. In ihrem tatsächlichen geistigen Wesen besitzen alle Menschen nur die Elemente der Natur Gottes und drücken sie aus. Als der Prophet Habakuk über Gott erkannte: „Deine Augen sind zu rein, als daß du Böses ansehen könntest, und dem Jammer kannst du nicht zusehen“ (Hab 1:13), erfasste er diese Wahrheit. Und sie präsentiert sogar Tausende von Jahren später noch immer eine radikale geistige Sicht auf Gott, der nur gut und all-liebend ist — und kein vermenschlichter Gott, der Korruption und Gewalt den Rücken kehrt.

Wenn die übliche Frage ist „Wo war Gott, als die Tragödie passierte“, könnte die bezeichnendere Frage lauten: „Wo war das Verständnis der Menschheit über Gott, als das Böse so real und zerstörerisch erschien?“ Hat Gott gesprochen und wir haben versagt zu hören und zu handeln?

Durch ihre lebenslange Suche nach einem Gott, der nur liebt und heilt, kam Mary Baker Eddy zu der Erkenntnis: „Unsere Unwissenheit über Gott, das göttliche Prinzip, bringt offensichtliche Disharmonie hervor und das richtige Verständnis von Ihm stellt die Harmonie wieder her.“ Sie schloss daraus: „Wahrheit wird uns schließlich alle zwingen, die Freuden und Leiden der Sinne gegen die Freuden der Seele einzutauschen“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift S. 390).

Wenn wir nur in einem einzigen Augenblick das Böse als machtlos bewiesen haben — wenn also das geistige Erwachen jemanden davon errettet hat, daß sein Leben moralisch in die falsche Richtung geht, oder eine Furcht ganz entschieden aufgelöst und eine Krankheit geheilt wurde oder Tote zum Leben erweckt wurden — dann haben wir in gewissem Maße die Oberhoheit Gottes als unsere wahre Seele erlebt, dessen Freuden nicht weggefegt werden können. Wir haben ein Licht davon erhascht, das, egal wie schwach es sein mag, mehr ist als alle Dunkelheit drum herum.

Jedes Beispiel an göttlicher Heilung deckt die „schreckliche Unwirklichkeit“ des Bösen auf. (Wissenschaft und Gesundheit, S. 110). Und schrecklich sind die grausamsten Lügen des Bösen gewesen, die sich durch die vergangenen Jahrhunderte ziehen wie der Nationalsozialismus und andere tyrannische Ideologien. Wie Mrs. Eddy einmal in einer Predigt vermerkte: „Die gröbsten Ideale der spekulativen Theologie haben Ungeheuer aus den Menschen gemacht...“ Sie sah aber auch, „... in dem Verhältnis, wie in jedem Zeitalter die Anschauung der Menschen von Gott ihres materiellen Gewandes und ihrer Fesseln beraubt wurde, ist ihre Gottheit gut geworden; sie war nicht länger ein persönlicher Tyrann oder ein gegossenes Bild, sondern das göttliche Leben, die göttliche Wahrheit und Liebe — Leben ohne Anfang und ohne Ende, Wahrheit ohne Fehler oder Irrtum und Liebe, allumfassend, unendlich, ewig.“ (Die allgemeine Anschauung der Menschen von Gott, S. 3:2)

Die göttliche Liebe, das ewig erhaltende Lebens-Prinzip, beschreibt, umgibt und spricht heute zu jedem von uns, wo immer wir in unserer Suche nach Antworten stehen. Diese ewige Liebe hält alle Menschen in ihrer ständigen Umarmung des Lebens, die Opfer der Tyrannei geworden sind–die Lieben, die wir kennen, und die Millionen, die wir nur als „die Unschuldigen“ kennen. Ihr individuelles Leben ist für unseren gemeinsamen Eltern-Gott nicht verloren. Sie haben ihren Platz oder Lebenszweck im geistigen Universum nicht verloren. Und in dem Maße, wie wir sie in ihrem Gott-gegebenen Wesen wissen — jeder Einzelne, ausgestattet mit nur göttlichen Attributen, sie widerspiegelnd und weiter wachsend in Integrität, Güte und Nützlichkeit — können wir auch die Verbindung zu ihnen nicht verlieren.

Es gibt keine einfachen Antworten auf die tieferen Fragen des Herzens. Aber wir können Antworten finden, wenn wir einen „Seiner Fesseln beraubten“ und immer fürsorglichen Gott entdecken, Ihn besser verstehen und Ihm aufmerksamer folgen.

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