Was denkt Anita Vazzano? Sie ist Mitte 70 und hat diese Grußkarten gesehen, auf denen ältere Menschen abgebildet sind, erniedrigende Darstellungen von Senioren, wodurch sie zu Zielscheiben von Witzen werden. Nach einer Serie der New York Times über Alter findet sie diese Bilder nur noch verletzend.
Es sieht so aus, als hätten das Nationale Altersinstitut, das Internationale Zentrum für Langlebigkeit in New York und Scharen von Forschern und Medizinern ähnliche Empfindungen. Die Serie in der Times hebt hervor, dass die Stereotype von Menschen, die mit zunehmenden Jahren gebrechlich und hilflos werden, fehlgeleitete Klischees sind. Schlimmer noch, diese Klischees können für die Gesundheit schädlich werden.
Studien zeigen, wie die gehäufte Betrachtung negativer Bilder, die über jene auf Grußkarten hinausgehen, einen negativen Einfluss auf den physischen Zustand der Menschen haben – während positive Bilder eine gegenteilige Wirkung erzielen. „Ich ändere meine anfänglich skeptische Sicht", erklärt Richard Suzman, ein Verhaltenswissenschaftler und Direktor sozialer Forschungsprogramme im Nationalen Altersinstitut. „Es verdichten sich die Beweise, dass diese subjektiven Erfahrungen wichtiger sein könnten, als wir dachten“ (The New York Times, „Alt, aber nicht gebrechlich: Eine Frage des Herzens und des Kopfes", vom 5. Oktober 2006).
So etwas gehört in die Schlagzeilen.
Esgibteinen beträchtlichen gesundheitlichen Nutzen, diese Bilder von Schwäche und Krankheit den Menschen nicht aufzudrängen, egal aus welcher Quelle sie stammen. Selbst das, was als freundliche Geste erscheint – eine Bemerkung oder Illustration, spaßig gemeint, über ein weiteres zurückgelegtes Jahr – ist letztlich nicht so friedfertig, wie es zunächst erscheint, denn damit wird der Gedanke gesät, dass wir darauf warten können, dass das Leben im Alter schlechter wird statt besser.
Hier wird deutlich, dass wir etwas „verlernen“ müssen über die Wirkung verstreichender Jahre. Und das Vermeiden fehlgeleiteter Klischees beim Altern spielt dabei eine wichtige Rolle.
Aber das ist nur die eine Hälfte der Geschichte. Die andere Hälfte hat mit der Prüfung dessen zu tun, was wir in unser Denken als wahr einlassen und was uns das nutzen kann.
Hier ist ein Vorschlag: Was wäre, wenn wir eine eher alterslose Mentalität akzeptierten? Statt blind das physische Modell des Lebens zu akzeptieren – dass der Körper zu einem Höhepunkt reift und dann alles nachlässt, und dass wir keine Wahl hätten, als diesem Muster zu entsprechen. Nehmen wir einmal an, wir würden unser Modell radikal ändern. Oder, präziser gesagt, wie wäre es, wenn wir unser Modell über das Leben ändern lassen?
Wenn das Ihre Aufmerksamkeit weckt, dann bedenken Sie einmal, dass dieser Wunsch mehr ist als einfaches Wunschdenken: Sehen Sie es als einen Impuls des Lebens selbst – von Gott, der ewiges Leben ist.
Es führt zu einem umfassenden Gefühl, die Mauern einzureißen, das kommt, wenn wir bereit sind, dass Gott uns mehr von Seiner Schöpfung zeigt und wir mehr über das Fortbestehen, die Harmonie und Güte lernen, die von einem unendlichen Leben ausgehen. Das entspricht dem Sinn des Lebens, von dem Jesus wollte, dass die Menschen „Leben und volle Genüge haben sollen“ (Johannes 10).
Das Gegenteil eines unendlich guten und völlig geistigen Lebens ist die Behauptung, dass Leben nicht nur durch und durch materiell sei, sondern unkontrollierbar wäre und letztlich enden muss. Diese bedrückende, sterbliche Sicht hat keine Wahrheit hinter sich, wie es Jesu Lebenswerk beweist. Sie ist so irreführend wie eine dieser Grußkarten.
Unser Modell ist Gottes Bild, als Ausdruck eines reichen Lebens und unerschöpflicher Güte – rein geistiges und vollkommenes Modell – ein Modell, dass uns völlig umfängt. „Lass das vollkommene Vorbild Stelle seines demoralisierten Gegenteils in deinen Gedanken gegenwärtig sein“, schrieb M. Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckte. „Diese Vergeistigung des Denkens lässt das Licht ein und bringt das göttliche Gemüt, bringt Leben, nicht Tod, in dein Bewusstsein." (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 407)
Die Serie in der Times deutet an, dass ein wenig mehr von diesem geistigen Licht seinen Weg ins menschliche Bewusstsein findet. Viele, die daran arbeiten, dass verstanden wird, welche Wirkung die vorübergehenden Jahre auf das Leben der Menschen haben, erhaschen mehr und mehr einen Schimmer vom wohltuenden Einfluss verbesserter Gedanken über Gesundheit und Langlebigkeit. Wenn das auch noch nicht das Gleiche ist wie eine völlig alterslose Mentalität, so beschreibt es doch einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung.
