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Die Anbetung des Körpers — Gottes heiliger Schmuck

Aus der März 2008-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Mein Mann hat mir grünes Licht für eine Fettabsaugung gegeben“, berichtete eine der Mütter an der Schule meines Sohnes. „Ich habe gerade meine Stirnfalten aufspritzen lassen!“, meldete sich eine andere und hob ihre Sonnenbrille an, damit wir es besser sehen konnten.

Dies sind normale Gesprächsthemen zwischen den Müttern an der Schule meines Sohnes. Früher ging es um Diäten und Ausgleichstraining, doch heute geht es um totale Körperanbetung. Und das ist ziemlich verlockend. Ein perfekter Körper verspricht uns ein höheres Maß an Zufriedenheit. Er versichert uns, dass wir uns stärker akzeptiert fühlen und von unseren Freunden mehr geliebt werden. Ein toller Körper gilt als Garant, um den perfekten Partner zu finden.

Ich kann den Wunsch nach einem großartigen Körper gut verstehen. Seit ich 15 war, wünschte ich mir eine Bikini-Figur. Abbildungen in Zeitschriften hatten diesen Wunsch geweckt und ich verfolgte ihn mit aller Macht. Als ich zum ersten Mal abnahm, erntete ich ungeheure Aufmerksamkeit. Meine Freundinnen schienen neidisch auf mich zu sein und insgeheim genoss ich dieses Gefühl. Jungs fragten mich regelmäßig, ob ich mit ihnen ausgehen würde. All diese Aufmerksamkeit nährte meinen Glauben, dass Glück durch eine perfekten Körper zu erreichen wäre.

Doch bald fühlte ich mich wie auf Entzug. Süßes stand überhaupt nicht auf meinem Diät-Programm und bald bekam ich Heißhunger darauf. Ich bekam regelrechte Essattacken. Ich stopfte mich mit Süßigkeiten voll und hungerte danach für mehrere Tage. Bald wurde dieses Verhalten zur Gewohnheit. Mein emotionales Wohlbefinden stieg und fiel mit meinem Gewicht. Ich fühlte mich völlig außer Kontrolle. Ich hatte ein perfektes physisches Erscheinungsbild zu einem Gott gemacht und betete diesen Gott treu an, viele Jahre lang, und fühlte mich dabei wie eine Gefangene.

In dieser Zeit durchforstete ich sämtliche christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften in der Hoffnung, den Artikel zu finden, der mir half, schlank zu bleiben. Aber das geschah nicht. Ich las in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit und betete darum, einen Weg zu finden, von diesem Problem geheilt zu werden und schlank zu bleiben. Nichts dergleichen passierte.

Nach einem langen Leidensweg und vielen irregeleiteten Gebeten dämmerte mir schließlich die Wahrheit auf: Der Teufel hatte mich ausgetrickst. Nur hatte dieser Teufel keine Hörner, trug keine Mistgabel oder war schwarz gekleidet. Dieser Teufel war nichts weiter als eine Versuchung, eine böse Suggestion. Und eine Versuchung kommt immer in der Verkleidung von etwas sehr Attraktivem und Verführerischem – zum Beispiel in Form des Versprechens, dass ein wunderschöner materieller Körper der Schlüssel zum Glück wäre.

Ich dachte über die diversen Versuchungen nach, denen Jesus Christus begegnet war. Der Teufel versprach ihm alle Macht und allen Reichtum aller Königreiche auf Erden, wenn er nur vor ihm niederknien und ihn anbeten würde. Wie attraktiv muss das geklungen haben! Doch Jesus wusste, dass Gottes Liebe für ihn weit größer war als irgendetwas, das die Welt zu bieten hatte. Also widerstand er dem Teufel, indem er sagte: „Hebe dich hinweg von mir, Satan, denn es steht geschrieben:, Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.'” (entspr. Lukas 4)

Jesu strenge Zurechtweisung des Teufels weckte mich schließlich auf. Ich begriff, dass letztlich ICH die Idee aufgeben musste, dass Schönheit in einem perfekten Äußeren gefunden werden konnte. Zuerst scheiterte ich – schließlich wollte ich gut aussehen! Aber ich hatte lange genug gelitten, um den Teufel, oder Fehler, zu erkennen, der mir ein leeres Versprechen gemacht hatte. Also wandte ich mich vollständig an Gott. Statt einer Operation, Diät oder Training unternahm ich eine geistige Veränderung.

Ich wollte mich so sehen, wie Gott mich sieht. Erstens erkannte ich, dass die Angewohnheit, alles in sich hineinzustopfen, destruktiv ist. Das anfallsartige Essen musste aufhören. Wenn ich in Versuchung kam, benutzte ich meinen geistigen Sinn, um dem zu widerstehen, indem ich argumentierte, dass ich als Kind Gottes Seine überlegene Kraft besaß, das Suchtverhalten zu beenden. Auch wusste ich, dass Disziplin und Herrschaft, Schönheit und Anmut gottähnliche Eigenschaften waren, die ich als Sein Kind ausdrücken konnte. Dank meines Durchhaltevermögens ließen die Essattacken nach, bis ich wieder ganz normal essen konnte.

Ich betete auch mit einem Gedicht von Mary Baker Eddy mit dem Titel „Zufriedenheit“. Die letzten Zeilen lauten: „In ihm stets find, o Gotteskind, Zufriedenheit.“ (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Lied 160) Ich untersuchte gründlich die Bedeutung des Verbs zufrieden sein. Ich begann aktiv zu akzeptieren, dass ich die ungestörte, zufriedene, erfüllte Tochter Gottes war. Ebenso verstand ich, dass ich den „... heiligen Schmuck“ trug (Psalm 29), und suchte nach Wegen, diese geistige Schönheit in allem, was ich sagte und tat, auszudrücken. -

Bald stabilisierte sich mein Gewicht auf natürliche Weise auf dem genau richtigen Niveau. Meine Spontaneität und Freude kehrten zurück. Nun lebe ich, um die Schönheit von Gottes Pracht auszudrücken. Und ich habe festgestellt, dass die Freiheit, Zufriedenheit und Kontrolle der göttlichen Liebe nicht nur attraktiv ist – sie ist einfach wunderbar.

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