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Zeit-Lupe

Arbeitslos...

...ein kleines Wort...

Aus der März 2008-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


... allerdings kann es ein riesiges Ausmaß annehmen für den, der direkt davon betroffen ist. Wer heute arbeitslos ist, kann schnell zu dem Ergebnis kommen, er sei nur noch eine Zahl in der Statistik, während die Gesellschaft bereits zur Tagesordnung übergegangen ist. Gleichzeitig aber sieht er selbst sich mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert, die alle auf den ersten Blick eng miteinander verbunden sind und die scheinbar unausweichlich den folgenden Lauf nehmen müssen: Wer seinen Arbeitplatz verloren hat, ist ohne Arbeit, und wer ohne Arbeit ist, dem wird es bald an Geld fehlen, und wem es an Geld fehlt, der kann bald nicht mehr mithalten ...

Aber stimmt das wirklich? Muss das zwangsläufig so sein?

„Der Mensch hat was er bedarf, weil er Gott widerspiegelt."

Dieser Satz hat mich einmal sehr getröstet und aufgerichtet. Ich war damals zwar nicht arbeitslos, aber ich befand mich in einer ähnlich schwierigen Lebenslage. Am schlimmsten war die Angst, da nie wieder herauszukommen. Gleichzeitig aber war da auch ein ganz vager, nicht zu begründender Hoffnungsschimmer, der mich davon abhielt, endgültig aufzugeben.

Inmitten dieser schwierigen Zeit, als es einmal so aussah, als ob es nun wirklich nicht mehr weitergehen könnte, schenkte man mir im Leseraum meiner Zweigkirche eine kleine Broschüre aus dem Jahre 1946 mit dem Titel: „Erwache und Ererbe". Der erste Artikal „Versorgung als geistige Widerspiegelung" beginnt mit ebendiesem Satz: „Der Mensch hat was er bedarf, weil er Gott widerspiegelt." Ich spüre es noch wie heute: Als ich damals diesen Satz las, breitete sich augenblicklich eine tiefe, wohltuende Ruhe in mir aus, die die Angst verdrängte. Dieses wunderbare Gefühl lässt sich kaum in Worte fassen, aber vielleicht empfindet es jemand, der gerade jetzt diese tröstenden Worte liest und ebenfalls (so wie ich damals) spürt, dass sie an ihn gerichtet sind.

Noch einen weiteren Satz aus diesem Artikel möchte ich wörtlich wiedergeben: „Wenn Versorgung für den menschlichen Sinn zeitweilig oder dauernd abgeschnitten oder gehemmt zu sein scheint, wenn keine menschliche Quelle, kein menschlicher Zufluss vorhanden zu sein scheint, wodurch Versorgung kommen kann, wird sie doch offensichtlich werden, wenn Gott geistig und wissenschaftlich verstanden wird, wie der von Jesus erbrachte Beweis der Brote und Fische zeigt."

Diese beiden Sätze stellten für mich den sprichwörtlichen Strohhalm dar, an den man sich als Ertrinkender klammert. Ich schreibe dies so detailliert, weil ich hoffe, dass jemand, der in einer ähnlich schwierigen Lage ist, daraus vielleicht Trost und Hoffnung schöpfen mag, genau so wie ich es damals tat. Ich hatte gerade erst begonnen, die Christliche Wissenschaft zu studieren. Das heißt, ich verstand den tieferen Sinn dieser Aussagen noch gar nicht richtig, aber ich spürte, dass sie eine Wahrheit enthielten, die ich verstehen wollte. Allem äußeren Anschein zum Trotz hielt ich an der Hoffnung fest, dass „die Verheißungen erfüllt werden" — und zwar auch für mich.

Diese Verheißungen versprachen mir, dass ich immer alles haben würde, was ich „für heute" brauchte. Ich verließ mich darauf — und ich hatte tatsächlich immer alles, was ich für den Moment, buchstäblich für den jeweiligen Tag, brauchte. Anfangs hätte ich mir allerdings oft gewünscht, auch das schon zu haben (oder zumindest sehen zu können), was ich erst morgen brauchte (aber leider nie bekam). Aber es ging langsam und kontinuierlich voran.

Wenn ich heute auf diese Zeit zurückblicke, kann ich zweierlei feststellen: Erstens, dass sich die Dinge bereits zum Positiven wendeten, als es für meine Wahrnehmung immer noch weiter bergab ging, und zweitens, dass ich dankbar bin, das alles durchlebt zu haben. Ja, wirklich! Denn ich habe eine innere Stärke und Kraft gewonnen, die ich auf andere Weise vielleicht nie erreicht hätte und die ich nicht mehr missen möchte. Ebenso wenig wie die Erkenntnis, ja, das Wissen, dass der Mensch als Gottes Widerspiegelung logischerweise alles das haben muss, Gott hat.

Dieses sich von Gott regieren lassen, setzt immer eine ganz besondere Aufmerksamkeit voraus. Es erfordert, dass wir auf Ihn „lauschen“, dass wir genau hinhören.

Und das bezieht sich nicht nur auf Geld und alles, was damit zusammenhängt, sondern auch auf die Arbeit an sich, auf das Tätigsein. Denn Gott ist tätig. Also ist es Seine Widerspieglung auch. Jetzt spiegeln wir Ihn wider. Ist Er arbeitslos oder untätig? Nein.

Also greifen wir noch mal die eingangs erwähnte These auf: Wer seinen Arbeitsplatz verloren hat, ist ohne Arbeit. Stimmt das tatsächlich?

Immer, wenn ich über solche Zusammenhänge nachdenke, fällt mir der Satz ein, den der 12jährige Jesus zu seinen Eltern sagt: „Wisst ihr nicht, dass ich im Geschäft meines Vaters sein muss?" (Lukas 2, nach der King-James-Bibel). Diese Aussage eröffnet die Möglichkeit, Gott als den obersten Arbeitgeber anzusehen. Und wenn man das tut, dann kann man jegliches Tätigsein, das im Sinne Gottes ist, ganz natürlich als die gegenwärtig zu verrichtende Arbeit ansehen. Man sollte sich allerdings vergewissern, dass das Tun auch tatsächlich gottgefällig ist. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Das göttliche Gemüt schließt alle Tätigkeit und alles Wollen ein und in der Wissenschaft wird der Mensch von diesem Gemüt regiert.“ (Seite 187) Man sollte also sorgfältig darauf achten, dass man von Gott (und nicht von der Angst oder der Statistik) regiert wird.

Dieses sich von Gott regieren lassen, setzt immer eine ganz besondere Aufmerksamkeit voraus. Es erfordert, dass wir auf Ihn „lauschen", dass wir genau hinhören, um herauszufinden, was Er uns sagt. Hören! Nicht reden. Wir sollten wissen, dass wir Ihm nichts erklären oder Ihn beraten müssen. Er weiß schon alles! Und Er hat für jede Seiner Ideen den richtigen Platz bereits vorgesehen, und keine Idee kann den Platz, „die Nische", einer anderen Idee einnehmen. „Jeder einzelne muss in Zeit und Ewigkeit seine eigene Nische ausfüllen." (Rückblick und Einblick, S. 70) Wir müssen keine Angst haben, dass für uns keine Nische da wäre oder dass unsere bereits von einem anderen besetzt wäre. Arbeitslosenstatistiken wollen uns das gerne einreden, aber Gott sagt: „Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. “(Psalm 91) Das ist eine Verheißung, die wir für uns in Anspruch nehmen können. Sie sagt uns, dass wir nicht darüber nachdenken müssen, ob Gott einen anderen beschützt und uns selbst vernachlässigt. Sondern wir können darauf vertrauen, dass Er uns genau dahin führt, wo Er uns haben will, wo wir hingehören. Er kennt uns und unsere Nische — so wie Er jeden anderen für ihn erlebbar kennt und führt.

Abschließend sei gesagt: egal in welcher Lebenslage wir uns befinden und ganz unabhängig davon, was andere darüber denken — es zählt einzig und allein unsere Beziehung zu Gott. Und wenn sich diese Beziehung verbessert, (das heißt, wenn wir sie verbessern, denn von Gottes Seite aus ist sie immer vollkommen!), dann verbessern sich unsere Lebensbedingungen — ganz gesetzmäßig. Der Autor Eugene H. Peterson formuliert das in seinem Buch „The Jesus Way" [Der Weg Jesu] auf Seite 138 so (freie Übersetzung):

Wer immer wir sind, was immer wir tun, da ist mehr, und dieses mehr ist Gott ...

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