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Sein Leben gestalten

Aus der März 2008-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dr. Doreen Blumhardt — einer berühmten Lehrerin, Töpferin und Keramikkünstlerin aus Neuseeland — wurde vor kurzem die höchste Ehre ihres Landes zuteil: Sie wurde in den Ritterstand von Neuseeland aufgenommen. Diese Auszeichnung, die auf 20 lebende Mitglieder beschränkt ist, ehrt das Lebenswerk von Dr. Blumhardt als Kunsterzieherin und als Keramikerin.

Neben ihrer Tätigkeit als großartige Mentorin für viele neuseeländische Künstler ist Frau Blumhardt eine engagierte Christliche Wissenschaftlerin, die auch daran mitgewirkt hat, die Kunst in ihrem Land zu fördern. Dazu gehört die Einrichtung der Blumhardt — Stiftung, die dazu beiträgt, die reiche Tradition von Neuseelands schöner und angewandter Kunst zu unterstützen und zu pflegen. Heute, mit 92, arbeitet Frau Blumhardt immer noch fast täglich in ihrer häuslichen Werkstatt und begeistert andere Menschen durch ihre Leidenschaft für die Töpferei.

Frau Blumhardt, die schon ihr ganzes Leben lang Christliche Wissenschaftlerin ist, sprach am Telefon mit Ingrid Peschke der Chefredakteurin des Christian Science Sentinel, die sie in ihrem Zuhause in Wellington, Neuseeland, anrief.

Ingrid Peschke (IP): Die Auszeichnung, die Sie gerade erhalten haben, ist eine große Ehrung. Können Sie uns etwas darüber erzählen?

Dr. Doreen Blumhardt (DDB): Ich wusste selber nicht viel darüber. Ich erhielt die Auszeichnung erst vor kurzem. Sie ehrt mein Lebenswerk als Kunstlehrerin und Töpferin und im Laufe des Jahres wird noch eine Feier zur Ehrung aller Empfänger stattfinden.

IP: Was ist für Sie der größte Erfolg Ihres Lebens?

DDB: Nun, ich war mein Leben lang Lehrerin und ich habe diese Arbeit sehr geliebt — besonders die Arbeit mit Erwachsenen und die Aufgabe, sie zu Erziehern auszubilden. Ich glaube, mein größter Erfolg ist meine Zufriedenheit mit dem Lehren und der Gewinn, den ich daraus beziehe — was ich für andere Menschen tun kann und getan habe. Viele meiner Studenten arbeiten jetzt sogar in anderen Erdteilen.

IP: Wann haben Sie aufgehört zu unterrichten?

DDB: Ich habe nicht aufgehört — warum sollte ich aufhören? Man bringt immer irgendjemandem irgendetwas bei. Ich kann nicht behaupten, dass ich jemals aufhören werde.

IP: Eine gute Ansicht. Ich denke, „Ruhestand“ hat etwas Endgültiges – aber Ihr Leben hat zweifellos nicht aufgehört.

Ich glaube, mein größter Erfolg ist meine Zufriedenheit mit dem Lehren und der Gewinn, den ich daraus beziehe — was ich für andere Menschen tun kann und getan habe. Viele meiner Studenten arbeiten jetzt sogar in anderen Erdteilen.

DDB: Nun, ich bin 92 und ich bin immer noch aktiv. Mit der Hilfe eines Assistenten mache ich immer noch Töpfe und verkaufe sie von zu Hause aus und bei Ausstellungen. Ich habe meine Werke auch schon mehrmals im Ausland ausgestellt.

IP: Wie haben Sie Ihre Liebe zur Töpferei entdeckt?

DDB: In der Hochschule für Lehrer, an der ich arbeitete, musste ich alle Arten Kunst unterrichten und Töpferei war eine davon.

Ich bin nie darin unterrichtet worden, aber durch meinen Unterricht habe ich mich dem örtlichen Töpferverein angeschlossen und habe mir die Fertigkeiten angeeignet. Es wurde mein Hobby und eine Kunstform, die ich besonders gerne unterrichtete.

Ich nehme an, mir gefällt der 3-D Effekt daran. Ton zu formen und zu gestalten ist eine ganz besondere Arbeit.

IP: Haben Sie einen Lieblingstopf? Und wenn ja, können Sie ihn beschreiben?

DDB: Ich bin in meinem Zuhause von meiner Kunst umgeben. Alle Arten von Töpfen — in jeder Größe.

Ich habe einen, den ich besonders liebe, den ich vor einigen Jahren gemacht habe. Ich kann ihn von meinem Bett aus sehen. Er ist fast kreisrund und hat oben eine Tülle — er hat eine erdbraune Grundfarbe mit hellgraublauen Spritzern.

IP: Was lieben Sie daran?

DDB: Es ist die Form, die mir gefällt. Er macht mir große Freude — ich gehe zu Bett und schaue ihn mir an und ich wache auf und schaue ihn mir an. Er hat einfach eine vollkommen zufriedenstellende Form und ich liebe ihn.

IP: Wie können Sie Tonformen auf das Formen von Leben übertragen? Ich denke dabei an die Aussage von Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit: „Lasst uns also unsere Anschauungen über das Dasein zu Lieblichkeit, Frische und Fortdauer gestalten statt zu Alter und Verkümmerung.“ (S. 246)

DDB: Ich habe ganz bestimmt nicht die Absicht, dem Alter nachzugeben. Ich bin sehr dankbar für mein Leben als Christliche Wissenschaftlerin. Leben ist ewig — wir können nicht leugnen, was Mary Baker Eddy über das Leben sagte. Leben ist herrlich, wenn wir über Leben als Synonym für Gott denken. Und ich bin dankbar, dass ich ein wenig davon verstehe. Ich gebe mein Bestes.

IP: Haben Sie durch die Christliche Wissenschaft eine bestimmte Heilung erlebt, die für Sie besonders bedeutend ist?

DDB: Das kann ich nicht sagen. Die Christliche Wissenschaft ist einfach ein Teil meines ganzen Lebens — ich könnte nicht ohne sie leben. Ich hatte ein sehr gesundes Leben. Und das wegen der Wissenschaft.

IP: Erzählen Sie uns bitte ein wenig über lhren Werdegang in der Christlichen Wissenschaft!

DDB: Als ich 17 war, lebte meine Familie auf einer Farm im Norden Neuseelands. Ich ging fort, um bei meiner Tante zu wohnen, die Praktikerin der Christlichen Wissenschaft war, weil ich an ihrem Wohnort, in Christchurch, eine Schule für Kunst besuchen wollte. Ich begann mit ihr in die Kirche zu gehen und seitdem bin ich Christliche Wissenschaftlerin. Es gab einfach ständige Demonstrationen der Wahrheit. Ich würde sagen, alles was ich in meinem Leben erreicht habe, habe ich durch die Christliche Wissenschaft erreicht.

IP: Und welcher Teil der täglichen Routine ist die Töpferei jetzt für Sie?

DDB: Ich töpfere etwas, wenn ich mich danach fühle, was sehr oft vorkommt. Ich liebe es einfach. Es gibt nichts, was ich mehr liebe. Es ist keine Arbeit, es ist meine Liebe.

Ich war nie verheiratet. Ich glaube, man könnte sagen, mein Geliebter war meine Töpferei.

IP: Ihr Nachname klingt Deutsch. Haben Sie deutsche Vorfahren?

DDB: Ja, mein Vater stammte aus Stuttgart, meine Mutter aus Hessen.

Meine Muttersprache war Deutsch — mein Großvater ist nach Neuseeland gekommen und er hatte mit meiner Großmutter 14 Kinder. Mein Vater ging zurück nach Deutschland, um eine Frau zu finden und brachte sie mit zurück. Meine Mutter liebte Kunst und war immer von Kunst umgeben und mein Vater konnte sehr gut zeichnen. Die Kunst steckte also von Anfang an in mir.

Ich ging fort, um bei meiner Tante zu wohnen, die Praktikerin der Christlichen Wissenschaft war, weil ich an ihrem Wohnort, in Christchurch, eine Schule für Kunst besuchen wollte. Ich begann mit ihr in die Kirche zu gehen.

IP: Wie denken Sie über das Kirchenlied mit der Zeile: „Der ew'ge Geist der Töpfer ist, Sein Ton Ideen sind“? (Mary Alice Dayton, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 51)

DDB: Also, das ist mein Lieblingslied! Es ist die göttliche Inspiration, die mir so gut gefällt. Nichts entsteht einfach so aus Ton — sie müssen nachdenken, bevor sie etwas damit machen, und das tue ich.

IP: Haben Sie nicht deshalb diese Auszeichnung bekommen — weil diejenigen, die Sie ehren, die Inspiration in Ihrer Arbeit gesehen haben?

DDB: Ich denke schon.

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