Für Leute, die an der Küste leben, ist Nebel eine gewohnte Erscheinung. Wenn er heranrollt, ist er manchmal so dick, dass man nicht einmal die andere Straßenseite erkennen kann. Vertraute Orientierungspunkte wie Laternenmasten, Zäune oder vorbeifahrende Autos sind verschwunden. Verschwunden – oder nur nicht sichtbar? Natürlich verändert der Nebel die Landschaft nicht oder löscht sie aus – er hüllt sie nur ein.
Die Natur des Nebels diente mir als hilfreiche Metapher in meiner Erfahrung als Christliche Wissenschaftlerin. Wenn ich wegen eines Problems betete, war es oft so, dass ich keine richtige Klarheit gewinnen konnte. Ich fragte mich dann: Was geht hier vor? Wie sieht die Wahrheit aus, die Realität, auf welche Art sieht Gott die Situation – die wahre „wahre Landschaft“? Und dann tauchten die Fragen auf: Warum kann ich nicht klarer sehen? Wie kann ich den ‚Nebel‘ loswerden, der Gottes Sichtweise verschleiert?
Oft haben wir unterschwelligen Ungenauigkeiten Zutritt zu unserem Denken gewährt, was unwissentlich gegen eine Heilung ins Gewicht fällt. Dies ist der Nebel der begrenzten Sichtweise – wir schauen nicht durch den Nebel hindurch, sondern lassen ihn unseren Blick trüben. Wenn verborgene Irrtümer in der metaphysischen Grundlage unserer Gebete enthalten sind, wird unser Blick weiterhin verschwommen bleiben. Mary Baker Eddy sagt: „... ein Irrtum in der Prämisse muss auch in der Schlussfolgerung erscheinen.“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 167) Wie wissen wir, ob und wann unsere grundlegenden Voraussetzungen falsch sind? Wenn wir unsicher sind oder beim Beten eindeutige Klarheit vermissen, können wir dies als Hinweis darauf werten, dass wir unbeabsichtigter Weise einen Irrtum ins Denken eingelassen haben.
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