Wenn unsere Kinder erwachsen werden, ausziehen und nicht mehr unter unserer direkten Fürsorge sind, kann es sich anfühlen, als sei die Verbindung zu ihnen nicht mehr so eng. Doch wir können auch unsere erwachsenen Kinder in unsere Gebete einschließen. Manchmal wissen die Eltern nichts von einem speziellen Bedürfnis eines erwachsenen Familienmitglieds, fühlen sich jedoch bewogen zu beten und erkennen in ihrem eigenen Denken die absolute Geborgenheit dieses Kindes in Gottes Obhut. Ein andermal kann eine direkte Bitte um Hilfe durch Gebet eingehen. Das war in unserer Familie der Fall und illustrierte, wie Gebet uns miteinander in Gottes schützender Geborgenheit verbunden hält.
An einem Freitagabend rief unser Sohn an, da er ein geschäftliches Problem mit uns durchgehen wollte. Am Ende des Telefonats sagte mein Mann: „Wir beten für dich.“ Mein Sohn antwortete: „Das ist sicher der Grund, warum ich angerufen habe.“
Wir bekräftigten, dass unser Sohn als Gottes geistige Widerspiegelung nicht von Ihm getrennt werden konnte und dass er Gottes Eigenschaften auf ganz eigene Weise zum Ausdruck brachte.
Das Wochenende über lauschten mein Mann und ich im Gebet auf die geistigen Wahrheiten, die vonnöten waren, um das Problem zu lösen. Wir bekräftigten, dass unser Sohn als Gottes geistige Widerspiegelung nicht von Ihm getrennt werden konnte und dass er Gottes Eigenschaften auf ganz eigene Weise zum Ausdruck brachte. Wir hielten an der geistigen Tatsache fest, dass es keine Macht außer Gott gibt und daher keine Umstände, Prognosen oder Fehler das harmonische Vorgehen der göttlichen Liebe stören oder verneinen können.
Als unser Sohn in der folgenden Woche zurückrief, verstanden wir, warum wir uns bewogen gefühlt hatten, auf eine Weise zu beten, die das Geschäft und alle Umstände mit abdeckte, in denen er sich befinden könnte. Er sagte, dass er auf dem stark befahrenen Weg zur Arbeit in London mit dem Fahrrad verunglückt sei. Er war auf der Radspur sehr schnell um die Kurve gefahren und mit einem Lieferwagen zusammengestoßen, der Gaskanister geladen hatte. Durch den Aufprall war er vom Fahrrad in den Autoverkehr geworfen worden. Jemand hatte Sanitäter gerufen, doch abgesehen von einer tiefen Schnittwunde am Bein, die noch vor Ort verbunden wurde, war er unverletzt. Selbst das Fahrrad war völlig intakt. Und er sagte später, dass er gedanklich hinsichtlich der geschäftlichen Schwierigkeit offener für neue Möglichkeiten sei.
Wenn wir uns veranlasst sehen, für unsere Lieben zu beten, dann können wir in unserem Denken an ihrer Einheit mit Gott festhalten. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass wir zwar nicht unbedingt am Alltag unserer erwachsenen Kinder beteiligt sind, uns aber tief mit ihnen verbunden fühlen können, indem wir sie jederzeit in Gottes Liebe geborgen wissen.
Patricia Farrar
Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe April 2017
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 6. Juni 2017 im Internet.
