Als ich eines Nachmittags alles dafür vorbereitete, mit meinem Enkel Kekse zu backen, trat ich auf ein Spielzeug aus Eisen und sagte: „Aua! Dieses blöde Ding!“ Ich legte es beiseite und ärgerte mich nicht weiter, und wir wandten uns wieder unseren Keksen zu.
Der restliche Nachmittag war so mit Aktivitäten angefüllt, dass ich nicht gezielt betete, und ich hatte keinen Augenblick Zeit, mir meinen Zeh anzuschauen, der schmerzte. Ich dachte nur auf fast unbeschwerte Weise: „Kekse backen. Fertig. Wäsche aufhängen, Wäsche zusammenlegen. Fertig. Abwaschen.“
Doch als ich am Abend zur Bahn ging, um nach Hause zu fahren, hatten sich die Schmerzen so verschlimmert, dass mir der Gedanke kam, dass ich jetzt eigentlich ins Krankenhaus gehen sollte. Doch auf diesen Gedanken folgte ein weiterer, nämlich dass ich mir Zeit nehmen konnte, hinsichtlich des Zehs gemäß der Christlichen Wissenschaft zu beten. Das tat ich dankbar und durchdachte jede Idee, die ich von Gott als tröstend-liebevolle Botschaft über Seine Unfehlbarkeit bekam.
Als ich zu Hause war, kam wieder der Gedanke ans Krankenhaus auf. Aber ich durchdachte weiterhin ganz aufmerksam jeden göttlichen Gedanken, den ich erhielt, und legte mich dann ins Bett.
In dem Moment machte es ein leichtes „Klick“ in meinem Zeh, und der Schmerz breitete sich noch weiter aus. Diesmal setzte ich dem vehement etwas Spezifisches entgegen: Was weiß Gott über mich? Nur Gutes, weil Er mich ja gemacht hat. Was will mir hier das Gegenteil erzählen? Das, was Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift „sterbliches Gemüt“ nennt, genauer: „Nichts, das behauptet, etwas zu sein, denn Gemüt ist unsterblich; … der Glaube, dass empfindungslose Materie Empfindung habe; … das, was in der Wissenschaft weder existiert noch vom geistigen Sinn erkannt werden kann“ (S. 591–592).
Ich folgerte, dass mir, Gottes geistiger Idee, mein geistiger Sinn, also meine Fähigkeit, Gott und Sein Wirken wahrzunehmen, zu keinem Zeitpunkt geraubt werden konnte, genauso wenig wie meine Unversehrtheit, weil mir beides von Gott, dem unendlichen Guten, gegeben ist. Ich zweifelte auch keinen Moment daran, dass mein tägliches Gebet zum Schutz vor Disharmonie aller Art wirksam war. Dankbar vertraute ich auf Gott, und trotz der Schmerzen schlief ich ruhig ein.
Als ich am Morgen aufwachte, spürte ich lediglich einen geringen Druck im Zeh, der innerhalb des nächsten Tages verschwand. Ich konnte zur Ehre Gottes und mit einem Lächeln das Haus verlassen und hatte seitdem keine Probleme mit dem Zeh.
Kerstin Schaeffer
Hamburg, Deutschland
