Was hätten Sie gedacht, wenn Sie aus Libyen zum jüdischen Erntedankfest nach Jerusalem gekommen wären und in Ihrer Sprache eine neue Botschaft von Menschen gehört hätten, die diese Sprache gar nicht sprachen? Und es wäre nicht allein Ihnen so gegangen. Der Mann aus der heutigen Türkei hätte die Botschaft auch in seiner Sprache gehört. Und die Besucher aus Rom hörten sie in ihrer.
Genau das ereignete sich gerade mal 50 Tage nach Christi Jesu Auferstehung und weniger als zwei Wochen nach seiner Himmelfahrt. Es war ein außerordentliches Ereignis. An dem Tag, den die Christen Pfingsten nennen, folgten auf ein Brausen vom Himmel Zungen „wie von Feuer“ und setzten sich auf jeden der christlichen Apostel, „und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt“, als sie zu den anwesenden Menschen sprachen (siehe Apostelgeschichte, Kapitel 2). Sie redeten unterschiedliche Sprachen, und die Zuhörer erhielten eine Botschaft der Hoffnung und Erlösung – jeder in seiner eigenen Sprache.
Die Botschaft, die diese Zuhörer damals hörten – viele zum ersten Mal –, war, dass Christus Jesus den Tod überwunden hatte und dann in den Himmel aufgefahren war. In den darauffolgenden Tagen und Jahren, als die christliche Lehre in alle Richtungen verbreitet wurde, haben viele selbst entdeckt, dass Jesu Botschaft des Christus, der Wahrheit, die er so umfassend gelebt hatte, wirklich jedermann überall bereitstand, um verstanden und umgesetzt zu werden, wodurch Menschen umgewandelt und geheilt wurden.
Heute spricht die Wahrheit zu uns, egal wo wir uns mental oder geografisch befinden. Wir können uns darauf verlassen, dass sie uns unsere wahre, geistige Natur offenbart und heilt, so wie es mit den frühen christlichen Jüngerinnen und Jüngern und vielen passierte, denen Christi Lehren völlig neu waren. Das, was sie vom Christus als der Göttlichkeit verstanden, die so hell in Jesu Leben schien, half, den Weg der Wirklichkeit von Gott und der göttlichen Heilmacht für Tausende von Menschen aufzuzeigen.
Die Menschheit braucht diesen Ausdruck von Wahrheit und Liebe bzw. vom Christus auch weiterhin, damit er uns die geistige Individualität zeigt, die wir als Ebenbild Gottes alle besitzen. Wir haben die Freiheit, unser wahres Selbst so zu akzeptieren, wie Gott, göttlicher Geist, es erschaffen hat, und unser Potenzial für das Gute als Menschen zu erkennen, die sich und andere heilen können.
Mary Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckt und gegründet hat, erkannte, dass Christus unabhängig von Hintergrund, Glauben oder Land zu jedem Einzelnen spricht. Ihr Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift definiert Christus folgendermaßen: „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ (S. 332).
Man kann den Christus oder den Geist der Wahrheit in jedem inspirierten, guten, ehrlichen, intelligenten Gedanken erkennen, den man hat. Die göttliche Stimme kann als Überzeugung kommen, dass Gutes mehr Macht hat als Böses, wenn wir unglücklich sind oder uns in schwierigen Umständen befinden. Sie kann die Bestätigung sein, dass wir gesund und wohlauf sind, da Gott uns so erschaffen hat.
Gedanken, die nicht von Gott kommen, umgeben uns wie Hintergrundgeräusche – und manchmal wie überwältigende Argumente, die eines Zuhörers nicht würdig sind. Eine herabziehende Emotion oder auch ein Gefühl von Kranksein ist keine Botschaft der Wahrheit. Die Christliche Wissenschaft kategorisiert solche Mitteilungen als sterblichen Irrtum, das Gegenteil von Wahrheit und als etwas, das nicht von Gott kommt. Furchterfüllte Gedanken lassen sich durch jede geistige Intuition zum Schweigen bringen, die uns von Gottes Macht, Gegenwart und Führung berichtet.
Herkömmliches menschliches Denken – eine gewohnte begrenzende Denkweise – möchte argumentieren, dass göttliche Kommunikation auf eine bestimmte Zeit in der Weltgeschichte oder unserem Leben beschränkt ist. Oder es möchte uns einreden, dass es anderen möglich ist, ihre Einheit mit Gott, dem Guten, als Sein Ausdruck zu erleben, uns aber nicht. Das würde unsere Empfänglichkeit für die Macht der Wahrheit schmälern. Doch jedes Gebet, das bestätigt, dass wir alle die Kinder des einen Gottes sind, des liebevollen, allmächtigen Geistes, zerstört ein Maß an Widerstand gegen die Wahrheit.
Die Menschen akzeptierten die Christus-Botschaft zu Pfingsten, und diese Empfänglichkeit für die Wahrheit hält bis heute an. Wir sind ein wichtiger Teil davon, wenn wir auf die geistigen Intuitionen von der Wahrheit lauschen, die uns jeden Augenblick kommen, und ihnen gestatten, die Art und Weise umzuwandeln, wie wir denken und handeln. Die Bibel berichtet, dass Tausende sich der kleinen Gruppe der Apostel auf dem Pfingstfest anschlossen. An jenem Tag verschwanden die Hürden zwischen Menschen unterschiedlicher Hintergründe. Christen – selbst ganz neue Mitglieder der Gruppe –, die durch den Christus beseelt waren, traten vor, um das umzusetzen, was der Meister gesagt hatte: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommen wird, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde“ (Apostelgeschichte 1:8).
Wir können die universale Tätigkeit der Wahrheit heute in der Arbeit der Kirche Christi, Wissenschaftler, erkennen, die das menschliche Denken von einer materiellen auf eine geistige Sichtweise von Gott und uns selbst richtet. Als ihre Kirche wuchs, fand die Führerin der Christlichen Wissenschaft eine Möglichkeit, die Gegenwart der Wahrheit an jedem Ort zu verkünden. Sie gründete diese Zeitschrift, den Herold der Christlichen Wissenschaft, mit dem Zweck, „... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 353).
Ein Heilungszeugnis, das ursprünglich in der russischen Online-Ausgabe des Herolds erschienen ist, zeigt auf stille Weise, wie die Wahrheit das empfängliche Herz erreicht. Eine Frau aus Georgien las eine Broschüre über die Christliche Wissenschaft auf Russisch und fing an, Heilungen durch das zu erleben, was sie daraus lernte. Ihre Halbtagsstelle als Lehrerin wurde zu einer Vollzeitstelle und sie wurde als die beste Lehrerin an ihrer Schule gewürdigt. Dank einer Gehaltserhöhung konnte sie mit dem Mehrverdienst Angehörigen und Freunden helfen. Außerdem wurde sie von Rückenschmerzen geheilt. Die Einzelheiten der Wahrheit, die sie aus Wissenschaft und Gesundheit lernte, waren ihre tägliche Unterstützung, als sie in ein neues Land zog, und sie wurde von regelmäßigen Menstruationskrämpfen geheilt. Sie sagte: „Die Christliche Wissenschaft hat mir gezeigt, wie ich auf Gott lauschen kann, und zeigt mir weiterhin, wie ich mein Leben leben kann. Gott ist immer bei uns!“ (HeroldCW.com/immer-bei-uns).
Selbst ein Beispiel zeigt uns, dass Wahrheit ständig eine Botschaft des Heilens an Menschen in aller Welt übermittelt. Wenn wir uns die Welt ansehen, können auch wir bezeugen, dass die Wahrheit zu jedem Menschen spricht, und zwar auf eine Weise, die sich exakt an jeden Einzelnen wendet.
Susan Stark
Geschäftsführende Redakteurin
