Die Karibik, wo ich lebe, ist zwischen dem 1. Juni und dem 30. November im Allgemeinen starken Unwettern ausgesetzt, einschließlich Starkregen und Hurrikanen bzw. Zyklonen. Diese Wetterereignisse verursachen aufgrund von Überflutungen und Wind erhebliche Schäden und Verluste an Gebäuden. Obdachlosigkeit, getötetes Vieh und eine beeinträchtigte Wirtschaft haben auch den Verlust an Arbeitsplätzen und Unternehmen zur Folge.
Jedes Jahr gibt es Prognosen über die Anzahl der erwarteten Stürme und der damit einhergehenden Schäden. Einige Christinnen und Christen prophezeien ferner, dass Gott Zerstörung schickt, während andere mit der Hoffnung beten, dass Gott gut ist und uns vor solchen Verheerungen schützen kann.
Unser aus drei Inseln – Grenada, Carriacou und Petite Martinique – bestehender Staat erhielt unlängst eine Warnung vor einem Tropensturm, der auch das südöstlich von uns gelegene Trinidad und Tobago betreffen sollte. Radarbilder zeigten den voraussichtlichen Pfad des Sturms, dessen Weg direkt über die Inseln zu führen schien. Das meteorologische Institut vor Ort erklärte, dass es kein Sturm, sondern eine starke tropische Welle war, die in der bevorstehenden Nacht und den beiden darauffolgenden Tagen orkanartige Winde, Überflutungen und Bergrutsche bewirken würde. Es wurde hoher Sachschaden erwartet.
Wir sind ein betendes Volk, daher wusste ich, dass viele Menschen beteten. Mein Gebet lag darin zu wissen, dass es nur ein Gemüt gibt (das ist ein anderer Name für Gott), das alles regiert, dass dies das einzige Gemüt in jedem von uns ist und dass dieses göttliche Gemüt alle Systeme steuert, Wetter eingeschlossen, sowie alles Denken; somit sind wir keiner Furcht ausgesetzt.
Die Bibellektion jener Woche aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft zum Thema „Gott“ war mir eine große Hilfe dabei. Sie enthielt folgende Stelle aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft von Mary Baker Eddy: „Der Ausgangspunkt der göttlichen Wissenschaft ist, dass Gott, Geist, Alles-in-allem ist und dass es keine andere Macht und kein anderes Gemüt gibt – dass Gott Liebe ist und dass Er daher das göttliche Prinzip ist.
Um die Wirklichkeit und Ordnung des Seins in ihrer Wissenschaft zu erfassen, musst du damit anfangen, Gott als das göttliche Prinzip von allem anzusehen, was wirklich besteht. ... Alle Substanz, Intelligenz, Weisheit, alles Sein, alle Unsterblichkeit, Ursache und Wirkung gehören Gott an. Sie sind Seine Attribute, die ewigen Manifestationen des unendlichen göttlichen Prinzips, Liebe“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 275).
Das Verständnis, dass Gott – göttliches Prinzip, der unveränderliche, erhabene Gesetzgeber, die einzige Macht und Gegenwart, göttliche Liebe – unser Ausgangspunkt ist und dass Gottes Schöpfung Gott widerspiegelt und geistig ist, bewirkt Heilung. Im Licht der göttlichen Gesetzgebung haben weder sogenannte Naturgesetze noch menschliche Prognosen und Meinungen Bestand. Und Christus Jesus hat nicht gelehrt, dass Gott zerstörerische Stürme schickt. Er sagte: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, um die Seelen der Menschen zu vernichten, sondern zu erretten“ (Lukas 9:56).
Und ich dachte an die Geschichte in der Bibel, wie Petrus auf dem Wasser gewandelt ist (siehe Matthäus 14:25–32) – er fing an zu sinken, als er den Wind bemerkte und nicht mehr auf Jesus schaute, dessen eigene Fähigkeit, auf dem Wasser zu gehen, sein Verständnis von Gott als der einzigen Gegenwart und Macht bezeugte. Also hielt ich mein Denken beharrlich auf Gott gerichtet und wandte mich von der Suggestion ab, dass destruktive, materielle Kräfte die Kontrolle übernommen hatten.
Ich war überzeugt, dass meine ursprüngliche Erklärung, dass das göttliche Gemüt alle Systeme einschließlich des Wetters regiert, von Gott kam und dass Seine Arbeit bereits abgeschlossen war, und wurde ganz ruhig. Ich ging zu Bett und verbrachte eine gute Nacht.
Am folgenden Morgen ging aus den Nachrichten auf sozialen Medien vor Ort und aus Trinidad und Tobago hervor, dass sich kein Unwetter gebildet hatte. „Unwetterwarnung eingestellt“ lautete eine Schlagzeile, obwohl der Artikel sagte, dass wir dennoch in einigen Regionen starken Regen zu erwarten hatten. Viele Kommentare äußerten, wie groß Gott ist, und erkannten Gottes Macht an. Es war den meisten Tag über sonnig. Später am Nachmittag fiel nur ca. zwei Stunden lang Regen, der einige Straßen überflutete, aber kaum Schaden anrichtete.
Nach diesem Vorfall las ich die Erinnerung von Clara Knox McKee in dem Buch We Knew Mary Baker Eddy, Expanded Edition, Vol. I [Wir kannten Mary Baker Eddy, Erweiterte Ausgabe, Band 1], in der beschrieben wird, wie Mrs. Eddy Mitglieder ihres Haushalts (Personen, die sie unterrichtet hatte) aufforderte, sich dem Bösen in Form eines herannahenden Sturmsystems geistig zu stellen und es zu zerstören: „[Mrs. Eddy] forderte jeden von uns auf, zu einem Fenster zu gehen, uns davorzustellen und zu erkennen, dass in Gottes Schöpfung keine zerstörerischen Elemente enthalten sind. Als der Wirbelsturm direkt auf Pleasant View [Mrs. Eddys Haus] zukam und nicht mehr als ca. eine Meile entfernt war, teilte er sich in zwei Teile und ging um Concord [in New Hampshire] herum in die Berge, wodurch an unserem Ort kaum Schaden angerichtet wurde“ (S. 465). Das bestätigte mir, dass unser kurz davor erlebtes unerklärlich gutes Wetter das natürliche Ergebnis des göttlichen Gemüts in Tätigkeit war und dass das göttliche Gemüt immer tätig ist.
In den darauffolgenden Tagen kündigte das meteorologische Institut am Ort weitere Wellen tropischer Stürme an, jedoch mit dem Zusatz: „falls sie eintreten“. Am Ende hatten wir mehr Sonne als Regen. Ein Nachrichtensender aus Trinidad und Tobago versuchte, diese plötzlichen Änderungen im vorhergesagten Wetter zu erklären, während Kommentare auf sozialen Medien sie der Macht Gottes zusprachen.
Ich danke Gott für Seine Güte und beständige Fürsorge.
