Editorials
Es ist ein Fehler zu glauben, daß die Menschen der Welt Vollkommenheit aufzwingen können. Brüderliche Liebe mit ihren charakteristischen Merkmalen Langmut, Friede, Gerechtigkeit und Zuneigung stellt sich mit Sanftheit im menschlichen Bewußtsein ein.
Es scheint heute ungemein leicht zu sein, dem Hauptstrom des menschlichen Lebens und denen, die wir gern für Zustände, wie wir sie sehen, verantwortlich machen, entfremdet zu werden. Ja, manche Menschen schlagen entsetzt die Hände überm Kopf zusammen, wenn sie die Probleme der Welt betrachten, und suchen Zuflucht in einer Lebensform, die im Gegensatz zum Althergebrachten steht.
Wenn wir uns mit schwierigen Situationen abmühen, haben wir manchmal den Eindruck, wir seien hilflose Opfer von Umständen geworden, über die wir keine Gewalt haben. Hilflosigkeit deutet auf einen Kräfteverfall hin, auf die Unfähigkeit, sich zu verteidigen oder zu schützen.
Die Christliche Wissenschaft hat der Menschheit einen bemerkenswerten Dienst erwiesen, indem sie enthüllte, wie überaus praktisch es ist, ein sittliches Leben zu führen. Dieser Wissenschaft gemäß ist es notwendig, daß wir Güte walten lassen und sie nicht einfach als ein erhabenes Ideal ansehen, das nach Belieben angenommen oder zurückgewiesen werden kann.
Dieser dem Wohlwollen und der Liebe entspringende Zuruf ergeht an die jungen Menschen von denen, die auf ihr Wohl bedacht sind: von ihren Eltern, den anderen erwachsenen Mitgliedern ihrer Familie, ihren Lehrern. Wenn er an einen jungen Menschen gerichtet ist, der dazu neigt, seine Möglichkeiten zur eigenen Förderung ungenutzt zu lassen, kann er für ihn eine ernste Mahnung sein, denn, in Mary Baker Eddys Worten, „wenn durch unbedachtes Reden oder Handeln das verläßliche Jetzt verlorengeht, so kommt es nicht wieder zurück“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S.
Die Reden, die auf den Sitzungen der Vereinten Nationen gehalten werden, werden gleichzeitig in mehrere Sprachen übersetzt. Ein Besucher kann sich seine eigene Sprache wählen und durch den Kopfhörer die Rede in der Sprache verfolgen, die er versteht.
Die Menschen fragen sich mitunter, wie groß ihr Mut sei — wie heftig sie mentalem Druck Widerstand leisten würden und wie lange sie in einer Lage, wo offenbar ihr Leben gefährdet ist, standhaft bleiben könnten. Viele hegen insgeheim Zweifel und fürchten, daß sie demütigende Charakterschwäche an den Tag legen könnten.
„Wie kann ein Christlicher Wissenschafter sagen, daß es keine Materie gebe, wenn ich sie sehen und fühlen kann, wenn ich ihre physischen Bestandteile und Eigenschaften kenne, wenn ich weiß, wie ich sie auseinandernehmen und wieder zusammensetzen kann? Wie kann man behaupten, Krankheit zu heilen, wenn man dem Körper, in dem sie enthalten ist, keine Beachtung schenkt? Ich gebe zu, daß man durch hypnotische Suggestion den Patienten glauben machen kann, er sei gesund, aber wenn er aus seiner Trance erwacht, wird er finden, daß die Krankheit noch genauso da ist wie zuvor. “ Dieser völlig falsche Begriff von der Christlichen Wissenschaft und ihrer Wirkungsweise wird manchmal von denen gehegt, deren Methode des Folgerns das Ergebnis eines eingehenden Studiums der Naturwissenschaften und vielleicht der Psychologie ist.
Die Christliche Wissenschaft betont, daß das göttliche G emüt ewig ist, ohne Anfang oder Ende, und daß der wirkliche Mensch die geistige Widerspiegelung dieses ewigen G emüts ist. Ob wir das ewige G emüt als unser eigenes G emüt akzeptieren oder nicht, kann an unserer Einstellung zum Alter beurteilt werden.
Unabhängigkeit beruht auf Abhängigkeit. Klingt diese Behauptung widersinnig? Zuerst vielleicht ja; forschen wir aber tiefer, dann sehen wir, daß sich die Unabhängigkeit eines einzelnen Menschen oder einer Nation in einem gewissen Maße stets auf die Abhängigkeit von G ott, dem göttlichen P rinzip, gründet.