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Die göttliche Gerechtigkeit ist barmherzig

Aus der Oktober 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Kann ein Übeltäter gebessert werden? Kann das menschliche Gemüt eines Verbrechers geläutert, mit Gedanken von Wahrheit und Liebe neu ausgerüstet und er selbst in einer Gesellschaft, der er Unrecht zugefügt hat und von deren Gerechtigkeitssinn er verurteilt wurde, rehabilitiert werden?

Die Bibel gibt jedem Übeltäter Hoffnung auf Vergebung. Sie läßt Gott sprechen und sagen: „Wenn sich. .. der Ungerechte abkehrt von seiner Ungerechtigkeit, die er getan hat, und übt nun Recht und Gerechtigkeit, der wird sein Leben erhalten.. . Denn ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden, spricht Gott der Herr. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.“ Hesek. 18:27, 32;

Gott gibt selbst hartnäckige Sünder und moralisch Schwachsinnige nicht als hoffnungslos auf. Die Gerichtsbarkeit der Göttlichkeit ist barmherzig und sieht die Umwandlung des heimtückischsten Missetäters vor, wenn er aufrichtig seine Reue bezeigt, indem er die Niederträchtigkeit seiner Gedanken und Handlungen erkennt und sie aufgibt.

Die menschlichen Gesetze sind von Land zu Land verschieden, aber die göttliche Gerechtigkeit ist unveränderlich. Sie gründet sich auf das ewige Prinzip und ist der parlamentarischen Gesetzgebung oder gerichtlichen Auslegung nicht unterworfen. Sie schließt keine Kompromisse, und niemand kann ihr jemals ungestraft Trotz bieten. Die Sünde kann der Strafe nicht entgehen und kann niemals vergeben werden, ehe sie nicht zerstört ist. So lange wie sich jemand mit der Sünde gleichsetzt, so lange setzt er sich mit der Strafe gleich, die die Sünde nach sich zieht. Er kann das göttliche Gesetz nicht absichtlich oder unwissentlich übertreten, ohne sich eine entsprechende Strafe zuzuziehen.

Aber das göttliche Prinzip, Gott, ist auch unendliche Liebe. Er ist der göttliche Vater aller, wie Christus Jesus lehrte, und zu Seinen Eigenschaften gehört nicht nur Gerechtigkeit, sondern auch Barmherzigkeit. Diese Barmherzigkeit zeigt sich in Gnade, die zum menschlichen Gemüt durch den Christus, oder die Wahrheit, kommt — den Botschafter, der gemäß der Bibel dem Menschen kundtut, „was für ihn recht ist“ Hiob 33:23;.

Die Christliche Wissenschaft offenbart, daß es in Gottes Reich, der göttlichen Wirklichkeit, kein Übel und keinen Übeltäter gibt. Der Sprößling Gottes, zu Seinem Gleichnis geschaffen, ist immer gut und aufrichtig. Dies ist Sein Wille, Sein Gesetz, das sich niemals ändert. Wenn diese göttliche Tatsache vom Menschen verstanden wird, bringt sie dem sterblichen Gemüt das Licht, das die Falschheit der Sünde bloßstellt und den Menschen von der Annahme der Sünde trennt. Indem sie den Menschen zu dem wahren Bewußtsein des ihm innewohnenden sündlosen Seins erweckt, stellt sie für die Menschheit das Bewußtsein der gottgegebenen Unschuld und Würde voller Erbarmen wieder her.

Die Menschheit fordert immer dringender bessere Methoden für die Behandlung von Verbrechern — Methoden, deren Ziel ist, zu heilen und zu rehabilitieren, anstatt zu zerstören. Kriminologen und Strafrechtler suchen ernsthaft nach einer Reform, und die Christliche Wissenschaft kann ihnen helfen. Mrs. Eddy schreibt: „Was die Christliche Wissenschaft mit allem Nachdruck anstrebt, ist das Heilen von Sünde.“ Grundzüge der Göttlichen Wissenschaft, S. 2;

Aus diesem Grunde war Mrs. Eddy sehr daran interessiert, die Tätigkeit der Christlichen Wissenschaft in Gefängnissen zu fördern. Auf ihre Bitte nahm ein Christlicher Wissenschafter, der später ein Mitglied ihres Haushalts wurde, Verhandlungen über das regelmäßige Abhalten von christlich-wissenschaftlichen Gottesdiensten im Kreisgefängnis von Merrimack auf. Als ihr mitgeteilt wurde, daß Vorkehrungen für die Gottesdienste getroffen worden seien, antwortete sie: „Ich freue mich, daß Sie mit der C.S.-Mission begonnen haben im Vertrauen darauf, daß Sie die Gefängnistüren öffnen und die Gefangenen befreien können. Gott wird uns auf diesem von Ihm bestimmten Wege segnen.“ Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy von Irving C. Tomlinson, S. 210;

Seitdem hat sich die Mission der Christlichen Wissenschaft, „die Gefängnistüren zu öffnen und die Gefangenen zu befreien“, entfaltet. Viele hingebungsvolle Kirchenmitglieder halten in Gefängnissen in vielen Teilen der Welt regelmäßig Gottesdienste ab, kümmern sich um die geistigen Bedürfnisse aufnahmebereiter Gefangener, erklären ihnen Gottes Gesetz der Liebe und ermutigen sie, dem göttlichen Prinzip gemäß zu leben und sich darauf zu verlassen.

Vor Jahren sagte ein Gefangener, als er von dem großen Nutzen schrieb, den er durch das Lesen des Buches Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy gewonnen hatte und dadurch, daß er dessen Lehren in seinem Leben zum Ausdruck brachte: „, Ich war merkwürdig verblendet und töricht. Ich liebte die Sünde, und es schien, als würde ich niemals imstande sein, sie aufzugeben... Ich bin tatsächlich ein anderer Mensch geworden. Ich kenne nun den Weg zur Erlösung ebenso genau, wie ich den Weg zur Gefängniswerkstatt kenne... Ich brauche keine Angst zu haben, wenn ich hier fortgehe; ich fühle, daß ich mich ehrlich ernähren kann.‘ “ Vermischte Schriften, S. 404.

In jüngster Vergangenheit berichtete eine Beamtin eines Frauengefängnisses über eine Gefangene, die sich der Christlichen Wissenschaft zugewandt hatte, als sie im Gefängnis war. Obwohl diese Frau eine Mörderin war, begannen im Laufe der Jahre die sich entfaltenden geistigen Eigenschaften das Stigma der Vergangenheit auszulöschen. Sie sagte, daß diese Frau mit anderen Insassen außergewöhnliche Geduld hatte und daß sie anderen eine große Hilfe war, auch ihr selbst.

Es könnten viele Beispiele gegeben werden, um zu zeigen, daß durch die göttliche Barmherzigkeit das christusgleiche Verständnis von der Gotteskindschaft des Menschen bewirkt, daß diejenigen, die von der Gesellschaft als Kriminelle eingestuft wurden, in zunehmendem Maße die großen Eigenschaften des wirklichen, sündlosen Seins anerkennen und demonstrieren.

So wie sich das wissenschaftliche Verständnis vom sündlosen Sein entfaltet, können wir erwarten, daß mehr und mehr dieser Leute zunehmend inspiriert werden, so daß sie die kriminellen Neigungen des sterblichen Gemüts abweisen und voller Freude wiedergeboren werden. In dem Verhältnis, wie sie sich selbst als Gottes gesetzestreue Kinder identifizieren statt mit der Sünde und als Sünder, wird die Strafe, die gerechterweise der Sünde auferlegt wurde, aufgehoben werden. Die ehemaligen Übeltäter werden dann frei sein — die Meinung und der Argwohn der Welt wird sie nicht mehr verdammen, sie werden frei sein, sich in die Gesellschaft wieder einzugliedern und ein glückliches und aufbauendes Leben zu führen.

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