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Wie lernen wir Schmerzen meistern?

Aus der Oktober 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn die Christliche Wissenschaft erklärt, die Materie sei in Wirklichkeit leblos, träge, gefühllos, läßt sie die Tatsache nicht unbeachtet, daß gewisse Formen der Materie sehr lebendig, sehr empfindlich zu sein scheinen — vor allem gegen Schmerzen. Ein Beispiel dafür ist der menschliche Körper.

Die Christliche Wissenschaft erklärt jedoch diesen scheinbaren Widerspruch, indem sie zeigt, daß der materielle Körper nicht das feste, lebendige Gebilde ist, das die Sinne wahrzunehmen scheinen. Er ist ein mentales Phänomen, der subjektive Zustand des begrenzten sterblichen Gemüts, des materiellen Denkens — eine falsche Darstellung des wirklichen geistigen Menschen.

Es ist also offensichtlich, daß jegliches Leben und jegliche Empfindung, die in der Materie zu sein scheinen, in Wirklichkeit im sterblichen Gemüt sind. Schmerzen sind in Wirklichkeit eine sterblich mentale Störung, die auf das mentale Bild, Körper genannt, einwirkt; und wenn diese Tatsache nicht klar erkannt wird, ist es schwer, Schmerzen durch geistige Mittel wirksam zu vertreiben.

Mrs. Eddy erklärt diesen Punkt. Sie schreibt: „Wie der Mensch denkt, so ist er. Einzig und allein das Gemüt fühlt, ist tätig oder hindert die Tätigkeit. Da man dies nicht weiß oder vor der Verantwortlichkeit, die darin liegt, zurückschreckt, wird der Heilversuch von der falschen Seite aus gemacht, und auf diese Weise geht die bewußte Herrschaft über den Körper verloren.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 166;

In dem Maße, wie wie die Wirklichkeit unserer wahren Identität und ihre Beziehung zu Gott erkennen und beanspruchen, erlangen wir die Fähigkeit, den Körper zu beherrschen und Schmerzen zu vertreiben. Das Studium der Christlichen Wissenschaft enthüllt das vollkommene, harmonische Wesen Gottes, der göttlichen Liebe. Es verleiht dem Bibelzitat Nachdruck: „Deine Augen sind zu rein, als daß du Böses ansehen könntest, und dem Jammer kannst du nicht zusehen!“ Hab. 1:13; Dieser in jeder Hinsicht vollkommene Gott — der, wie die Bibel erklärt, unendlicher Geist, Gemüt, göttliche Wahrheit und göttliches Leben ist — kann nur einen vollkommenen Menschen als Sein geistiges Bild und Gleichnis erschaffen.

Die Christliche Wissenschaft zeigt uns, daß der wirkliche Mensch als Seine Idee oder als Sein Selbstausdruck in der Unendlichkeit Gottes, oder des Gemüts, lebt. Alle Empfindung und Tätigkeit bleibt im göttlichen Leben, und der Mensch kann nur die harmonische Empfindung und Tätigkeit erleben, die Gott ihm aufgrund des Gesetzes der Widerspiegelung zuteil werden läßt. Mrs. Eddy sagt uns: „Anstatt eine empfindende, materielle Gestalt zu besitzen, hat der Mensch, richtig verstanden, einen gefühllosen Körper, und Gott, die Seele des Menschen und allen Daseins, der für und für in Seiner eigenen Individualität, Harmonie und Unsterblichkeit ist, verleiht diese Eigenschaften und erhält sie für und für im Menschen — und zwar durch Gemüt und nicht durch die Materie.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 280;

Wie widersinnig ist doch die Vorstellung, das vollkommene göttliche Gemüt, oder die Liebe, die nichts weiter kennt als die wunderbare Harmonie ihrer eigenen unendlichen Vollständigkeit, könne etwa Schmerzen empfinden oder ihrer Schöpfung durch Widerspiegelung Leiden verursachen! Aufgrund der Unwissenheit über Gott und den Menschen ist diese Möglichkeit jedoch immer noch im menschlichen Denken vorhanden. Wir sollten lernen, diese falsche Annahme mit der Wahrheit des Seins energisch zurückzuweisen, damit sie sich nicht in unser Denken einschleichen und auf unser Leben einwirken kann.

Mitunter sind wir jedoch nicht so wachsam, wie wir sein sollten, und die Suggestion einer schmerzhaften Störung scheint unsere Schutzwehr zu durchdringen. Hier bietet sich eine Gelegenheit, sich mental zu erheben, sich auf die Seite Gottes zu stellen und die Wirksamkeit der Wahrheit zu beweisen.

Die Bibel sagt uns: „Wenn der Feind wie ein reißender Strom kommen wird, wird der Geist des Herrn ein Banner gegen ihn erheben.“ Jes. 59:19 [n. der engl. Bibel]; Wir müssen uns in unserer mißlichen Lage daran erinnern, daß sich die Schmerzen nicht im Körper befinden — ganz gleich, was die Sinne sagen. Sie sind eine hypnotische Illusion, die uns durch eine falsche sterbliche Annahme aufgedrängt wird. Sie entspringen dem Irrglauben, der Mensch sei ein organisches Gebilde, von Gott getrennt, und wir können diese Lüge zum Schweigen bringen, wenn wir klar und fest erkennen und behaupten, daß der Mensch seine vollkommene geistige Identität in und von dem einen wirklichen Gemüt hat. Mrs. Eddy schreibt: „Das volle Verständnis, daß Gott Gemüt und daß die Materie nur eine Annahme ist, befähigt Sie, den Schmerz zu meistern.“ Vermischte Schriften, S. 45;

Wir sollten auch daran denken, daß ein unwissendes Akzeptieren der Möglichkeit, Schmerzen zu haben, nicht der einzige Irrtum ist, der Leiden verursachen kann. Verschiedene Formen einer mentalen negativen Einstellung wie Melancholie, Boshaftigkeit, Groll, Ungeduld sind ebenfalls schmerzhaftes Denken, und wenn sie nicht berichtigt werden, können sie sich am Körper in Form von Leiden zeigen. Wir ernten, was wir säen, wie Christus Jesus erklärte.

Wenn jedoch die große Wahrheit wissenschaftlich verstanden wird, daß Gott das Gemüt Seiner ganzen Schöpfung ist — der einzige im Universum, der denkt und handelt —, wirkt sie als ein Gesetz der Zerstörung auf das Böse in allen seinen Formen. Wenn Gott hier ist, ist nichts Ihm Unähnliches hier. Wenn Gemüt allein denkt, dann kann nirgendwo etwas Ihm Unähnliches denken. Wenn dies erkannt wird, bleibt kein Raum für Furcht, Unkenntnis über die Wahrheit oder für sündige Charakterzüge, die uns Leiden zu bringen scheinen.

Harmonie verlangt Gehorsam gegen das Gesetz der Harmonie. Wir gehorchen dem Gesetz von Gottes Allheit, wenn wir uns bemühen, unser Leben mit Seiner Güte und Liebe zu erfüllen. Tun wir dies, so bleibt nichts im Denken zurück, was Leiden verursachen könnte. Wir werden etwas von jenem inspirierten Gemütszustand erleben, den Johannes in seiner Offenbarung symbolisch beschreibt als „das neue Jerusalem, [das] von Gott aus dem Himmel [herabfährt]“ und in dem, wie er sagt, kein Schmerz mehr sein wird; „denn das Erste ist vergangen“ Offenb. 21:2, 4..

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