Praktisch alles, was wir über das Leben und Werk Jesu, des Messias, wissen, müssen wir den vier Evangelien entnehmen. Die in der klassischen Literatur (hauptsächlich der römischen) erwähnten Tatsachen beschränken sich auf kurze Hinweise auf seine historische Existenz, einige annähernde Daten und auf seine Kreuzigung. Wie es jedoch bei vielen biblischen Berichten der Fall ist, tragen historische und geographische Einzelheiten im Text selbst wesentlich dazu bei, die Aufzeichnungen, die fast zwei Jahrtausende lang grenzenlose Inspiration vermittelt haben, zu beglaubigen.
Auf die Bedeutung Johannes des Täufers haben wir in dieser Artikelserie bereits aufmerksam gemacht. Nur das Lukasevangelium berichtet von den Ereignissen, die der Geburt des Johannes unmittelbar vorangingen. Es ist ebenfalls nur Lukas, der von Marias Besuch bei Elisabeth erzählt, nachdem ihr der Engel die Geburt Jesu verkündigt hatte. „Der heilige Geist wird über dich kommen“, wurde Maria gesagt, „und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das von dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden“ (1:35). Gleichzeitig erfuhr sie, daß ihre betagte Verwandte ebenfalls ein Kind erwartete. „Maria aber stand auf in den Tagen und ging auf das Gebirge eilends zu einer Stadt in Juda und kam in das Haus des Zacharias und grüßte Elisabeth“ (Vers 39, 40). Nachdem Maria etwa drei Monate geblieben war, kehrte sie nach Nazareth zurück.
Lukas erwähnt, daß zur Zeit der Geburt Jesu eine Schätzung stattfand, wie es in der Lutherbibel genannt wird (eigentlich war es eine kaiserliche Registrierung oder Volkszählung). Diese Volkszählung scheint im 6. oder vielleicht 5. Jahr v. Chr. durchgeführt worden zu sein. Um den Bestimmungen zu genügen, machten sich auch Joseph und Maria, die ihm angetraut war, von Nazareth in Galiläa auf den Weg nach Bethlehem, etwa sieben Kilometer südlich von Jerusalem.
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