Die vielen Segnungen, die mir durch die in den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichten Zeugnisse zuteil wurden, veranlassen mich, davon zu berichten, was diese wunderbare Religion für mich getan hat. Vor über zwanzig Jahren litt ich an Lungentuberkulose, die als erblich betrachtet wurde und an der meine Mutter und mehrere ihrer Familienangehörigen gestorben waren.
Ich mußte meine Arbeit aufgeben, und gemäß den arbeitsrechtlichen Bestimmungen unterzog ich mich ärztlicher Behandlung und regelmäßigen Untersuchungen. Das Leben schien für mich keine Zukunft zu haben, und die plötzliche Untätigkeit bedrückte mich sehr.
Meine Stiefmutter wußte von meinem Zustand und brachte mich zu einem Ehepaar, mit dem sie befreundet war. Sie wußte, daß diese Leute Heilungen vollbrachten, und zwar so, wie Jesus heilte, ohne Arznei und durch Gebet. Ich blieb dort und war täglich mit ihnen zusammen, wenn sie aus der Bibel und aus einem anderen Buch lasen, das Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy war. Allmählich verstand ich den Gedanken, daß der Mensch nicht ein Erzeugnis der Materie ist. Ich entsinne mich, mit welchem Nachdruck die Worte in meinem Ohr klangen, die sonntags am Ende des Gottesdienstes, der im Wohnzimmer des Ehepaares abgehalten wurde, verlesen wurden: „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß wir Gottes Kinder sollen heißen“, und dann das Ende dieses Zitats: „Und ein jeglicher, der solche Hoffnung hat zu ihm, der reinigt sich, gleichwie er auch rein ist“ (1. Joh. 3:1–3). Der vorherrschende Gedanke war dann für mich: „Das kann ich tun — ich kann Hoffnung haben!“
Einige Monate später luden mich meine neuen Freunde ein, mit ihnen zur Küste zu gehen. Ich zögerte, da ich zu der Zeit immer noch jede Woche zu einem Arzt ging und mich einer schmerzhaften Behandlung unterzog. Als ich meinem Gastgeber das Problem erklärte, tat er es mit einem einzigen Satz ab. Er sagte: „Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2. Kor. 3:17). Ich entschloß mich dann, die ärztliche Behandlung aufzugeben, und tat es auch.
Von da an erhielt ich metaphysische Behandlung durch Gebet in der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns.. Ich machte sehr schnell Fortschritte. Ich hatte immer noch etwas Angst, aber ich hatte erkannt, daß Krankheit ihren Ursprung nicht in der Materie hat, sondern in der falschen Annahme von der angeblichen Macht der Materie. Eine Stelle, die ich in Wissenschaft und Gesundheit (S. 425) fand, half mir bei meinem Entschluß: „Gott ist mehr für den Menschen als seine Annahme, und je weniger wir die Materie und ihre Gesetze anerkennen, desto mehr Unsterblichkeit besitzen wir. Das Bewußtsein baut einen besseren Körper auf, wenn der Glaube an die Materie besiegt worden ist.“
Furcht wurde durch Vertrauen auf Gottes Liebe ersetzt, und ruhig ging ich meinen täglichen Pflichten nach. Dann näherte sich Wieder der Termin für die halbjährliche Untersuchung beim Fürsorgeamt, dem ich unterstand. Ich wurde für gesund erklärt und durfte wieder arbeiten gehen. Die Heilung war von Dauer.
Ich bin sehr dankbar für die körperliche Freiheit, aber noch viel dankbarer bin ich für die mentale Freiheit, die, wie die Christliche Wissenschaft uns lehrt, der erste Schritt zur Heilung ist. Probleme von Mangel und in zwischenmenschlichen Beziehungen wurden harmonisch gelöst. Ich wurde von Erkältungen und Verbrennungen geheilt. In jedem Fall lernte ich, daß ich mehr Geduld, Demut und Ausdauer und mehr Liebe für meine Mitmenschen widerspiegeln mußte.
Nach meiner Heirat wurde ich Mitglied Der Mutterkirche. Ich bin Mrs. Eddy sehr dankbar für die christlich-wissenschaftliche Organisation, die uns, wenn wir mit anderen in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen der Kirche arbeiten, hilft, „den neuen Menschen anzulegen“ (Kol. 3:10 — n. der engl. Bibel), wie Paulus sagt. Unsere Kinder besuchen die Sonntagsschule der christlich-wissenschaftlichen Kirche, in der mein Mann und ich Mitglied sind, und sie verstehen das praktisch anzuwenden, was sie über ihr geistiges Sein lernen.
Der Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft und der jährliche Besuch der Schülerversammlung sind eine Quelle ständiger Freude.
Ich bin tatsächlich zu einem neuen Leben erweckt worden.
Porto Alegre, R.G.S., Brasilien
