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Original im Internet

Unser Recht auf Selbstregierung verteidigen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 3. März 2025


Die menschliche Erfahrung ist mit schwierigen Umständen verbunden, die alle auf die Vorstellung zurückzuführen sind, Gott sei nicht allmächtig, sondern unfähig, Seine Schöpfung zu regieren, und eine andere Macht sei gegenwärtig und wirke Ihm entgegen.

Sollten wir bewusst oder unbewusst zugeben, dass diese Vorstellungen auch nur den geringsten Wahrheitsgehalt haben, dann können wir schnell meinen, die Richtung oder gar die Kontrolle zu verlieren – von Meinungen, Beliebtheit, Stolz, Angst oder Ressentiments beeinflusst, die alle menschlich und somit launenhaft sind. Diese stürmischen Wellen des menschlichen Gemüts (das der Apostel Paulus als „Gesinnung des Fleisches“ bezeichnet hat – der Glaube an ein Gott entgegengesetztes Gemüt) erzeugen weder Kraft noch Stabilität. Sie bringen vielmehr Chaos statt Ordnung mit sich und geben uns ein Gefühl von Leere, bar der göttlichen Führung, die uns befähigt, richtig zu denken und zu handeln und wirklich selbstregiert zu sein.

Christus Jesus stellte sich direkt dem Glauben an eine antagonistische, halsstarrige Macht oder Zielsetzung entgegen und offenbarte Gottes alleinige Kontrolle Seiner Schöpfung. Als er selbst mit Unklarheit, Konflikten und Krankheit konfrontiert war, begegnete er diesen mit unverrückbarer geistiger Macht und geistigem Verständnis, woraufhin Harmonie, Gerechtigkeit und Gesundheit wiederhergestellt wurden.

Das bestätigte die biblische Prophezeiung, dass das Wirken des Christus – die ewige, göttliche Wahrheit, die Jesus so umfassend manifestierte – die abschließende regierende Macht innehat. Jesaja sagt uns: „Die Herrschaft ist auf seiner Schulter“ (9:5). Jesus lebte eindeutig und überzeugend in Übereinstimmung mit den Gesetzen dieser göttlichen Regierung und bewies durch seine Heilarbeit, dass göttliches Leben ewig und göttliche Liebe immer-gegenwärtig ist und dass diese Gesetze der Harmonie vollständig in Kraft und absolut frei von menschlicher Sündhaftigkeit und Voreingenommenheit sind. 

Durch Jesu Lehren und Beispiel inspiriertes Gebet führt uns dazu, die geistige Herrschaft über und Immunität gegen ein betrügerisches persönliches Ego bzw. Gemüt in Anspruch zu nehmen, die das göttliche Gesetz uns verleiht. Dieses erhellte Verständnis heilt alle Turbulenzen, jede Ungerechtigkeit und jede Herausforderung, mit denen wir konfrontiert werden und die Gottes friedfertige, wohltätige Regierung abstreiten. Es befähigt uns außerdem, diese höheren Gesetze des Guten, die beständig in Kraft sind und unabwendbaren Fortschritt bewirken, in unserem Leben und unserer Umgebung zu erkennen. 

Hier ein Beispiel: Vor vielen Jahren brach in meinem Uniseminar über Dichtkunst ein geistiger Wettstreit unter den Studierenden aus. Die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer im Alter von 18 bis 21 Jahren sollten unter anderem lernen, die Arbeiten der anderen zu beurteilen, doch zwei von ihnen waren deutlich aktiver, konkurrenzfreudiger und kompetenter als die anderen, da sie bereits Arbeiten veröffentlicht hatten. Das Seminar wurde schnell von scharfen persönlichen Angriffen und ständigen Unterbrechungen zweier Fraktionen dominiert, die immer mehr Anhänger fanden.

Alle Bemühungen meinerseits, die Harmonie wiederherzustellen, blieben erfolglos, und so wandte ich mich an eine höhere Quelle, um zu Ordnung und einem zivilen Ton zurückzukehren. Meine Inspiration war Jesus, dessen Lehre und Vorbild unsere gottgegebene geistige Individualität und Identität ans Licht bringen, indem sie die untrennbare Verbindung aller mit ihrem göttlichen Prinzip, Liebe, offenbart. Als Gottes Sohn war Christus Jesus der bestmögliche Ausdruck der göttlichen Individualität, und er erkannte, dass diese geistige Natur – Gesundheit statt Krankheit, Kooperation und Selbstlosigkeit statt Konkurrenzdenken, Ausgeglichenheit und Selbstregierung statt Flatterhaftigkeit und reaktives Verhalten – jedem Menschen zu eigen ist. Dieses geistige Verständnis der natürlichen Güte und geistigen Vollkommenheit von Gottes Schöpfung befähigte Jesus, Angst zu vertreiben und Disharmonie und Krankheit zu heilen.

Statt das Gefühl zu haben, mit starrsinnigen Persönlichkeiten konfrontiert zu sein, appellierte ich an die höhere, gottgegebene Natur der Studierenden. Das bewahrte mich davor, durch deren aggressives Verhalten und wiederholten Drohungen, nicht mehr zum Seminar zu erscheinen, eingeschüchtert zu werden.

Auch die anderen Lehrkräfte – erfahren im Lehren und gefeierte Verfasserinnen und Verfasser von Belletristik, Schauspielen und journalistischen Arbeiten – kämpften mit Störungen und Abwesenheiten dieser Studierenden. Die Fakultät hatte eine Krisensitzung einberufen, auf der beschlossen wurde, dass das Seminar eingestellt werden sollte, bevor in drei Wochen die Zahlung der Studiengebühren fällig war. Das war das erste Mal, dass das College solch einen drastischen Schritt in Erwägung gezogen hatte. 

Ich bat darum, bis zur dritten Woche zu warten, um zu sehen, ob wir die Situation nicht in den Griff bekommen konnten. Die anderen Lehrkräfte waren skeptisch und sagten, dass sie nichts tun konnten, da kaum jemand ihre Seminare besuchte. Dennoch willigte die Fakultät ein, zu warten.

Ich war durch die Tatsache ermutigt, dass Gott, die göttliche Liebe und das göttliche Prinzip, der einzig wahre Gesetzgeber und Herrscher ist. Ich hatte das bis zu einem gewissen Grad in anderen Situationen bewiesen, und es war befreiend anzuerkennen, dass menschlicher Wille und Einschüchterungsmaßnahmen nichts mit wahrer Kontrolle zu tun haben. Sie können angesichts der Kontrolle geistiger Macht, der absoluten Autorität Gottes, der friedenschaffenden und segnenden Macht, die Jesu Heilungen zugrunde lag und die heute und immer die Wahrheit zum menschlichen Bewusstsein spricht, nichts bewirken. 

Ich bat die beiden Störenfriede zu mir und legte ihnen dar, welch eine Gelegenheit sie hatten, dieses Seminar zu bereichern und aus den Beiträgen der anderen zu profitieren. Vorherige Versuche dieser Art waren schnell daran gescheitert, dass die beiden sich gegenseitig die Schuld an dem Problem gaben, doch diesmal war es anders. Es berührte mich, wie beide still zuhörten und zustimmten und dann erzählten, wie sehr sie einander bewunderten. 

In derselben Woche kehrten alle Studierenden zum Seminar zurück, und von da an war die Atmosphäre freundlich und belebend, und als Ergebnis wurde der Beschluss, das Seminar einzustellen, aufgehoben. Der Unterricht im kritischen Analysieren war so konstruktiv, dass alle Beteiligten in jenem Jahr ein Gedicht in der Zeitschrift des Colleges veröffentlichen konnten. Sie hatten erlebt, was Selbstregierung bedeutet – sich durch den Impuls ihrer wahren Natur, der Widerspiegelung göttlicher Liebe, führen zu lassen. Sie wurden gesegnet, auch wenn ihnen das nicht bewusst war.

Selbstregiert zu sein bedeutet, uneingeschränkt Gottes allmächtiger Regierung zu unterstehen. Wir können alle wachsam sein und die Vorstellung von einer wirklichen Autorität neben Gott zurückweisen und einen Gott und somit eine alles beherrschende Regierungsmacht bestätigen, die die Menschheit durch Christus, die wahre Idee Gottes, heilt und stärkt. In dem Maße, wie wir dies tun, werden wir mehr vom Himmelreich auf Erden, der ewigen Harmonie göttlicher Liebe, erleben.

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