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Eine berechtigte Forderung.

Aus der Februar 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn man heutigestags die vielen Millionen Erdbewohner überschaut, so findet man wohl keinen Beweis der Ungerechtigkeit, welcher mehr Mitleid erregt und unser Rechtsgefühl mehr beleidigt als der Zustand derjenigen, die ohne eigne Schuld sich in beständigem Elend befinden und namenlosen Schmerzen ausgesetzt sind. Unzählbar ist die Schar derjenigen, die schon seit ihrer Geburt mit dem Wort „unheilbar” gebrandmarkt sind und die seitens der Ärzte zur Krankheit und Verzweiflung verurteilt wurden. Kann es etwas Mitleiderregenderes geben als solche Beispiele eines ungerechten Schicksals?

In Anbetracht solch trauriger Zustände um uns her kann man doch billigerweise erwarten, daß ein jeder Christ die Rechtmäßigkeit dieser Zustände stets ohne Zögern verneine und daß er sich über jedes Wort der Hoffnung und Ermutigung, das den unzähligen Leidenden entgegengebracht wird, herzlich freue. Ist es nicht merkwürdig, daß sich die Geistlichkeit wie auch das Volk im allgemeinen seit Jahrhunderten solcher Ungerechtigkeit ohne Einspruchserhebung unterworfen haben? Wenn wir diese Ergebung in das scheinbar Unvermeidliche mit der Stellung vergleichen, die Jesus Christus dem „gefangenen Bruder” gegenüber einnahm, muß es uns doch klar werden, daß viele sogenannte Christen tatsächlich die Allgegenwart des heilenden Christus leugnen und ihn somit vor der Welt mißachten, und daß dadurch der Gründung seiner segenbringenden Herrschaft entgegengearbeitet wird. Christus wird tatsächlich wiederum gekreuzigt, wenn Bekenner des christlichen Glaubens diejenigen tadeln, die den „Unheilbaren” die Hoffnung bringen, daß sie durch die Erkenntnis der geistigen Wahrheit Gesundheit erlangen können.

Wenn Christen die sogenannten „Unheilbaren” der Hoffnungslosigkeit überantworten, stellen sie sich der Frage gegenüber, wie ein liebevoller Gott solche Ungerechtigkeit gutheißen kann. Einerseits bäumt sich das moralische Gefühl eines jeden Menschen auf, wenn der Unschuldige für die Sünden des Schuldigen gepeinigt wird, und andrerseits predigt man in den christlichen Kirchen, daß die Gesetze, welche diese Ungerechtigkeit möglich machen, von Gott verordnet seien!

Die Betrachtung dieser gesetzwidrigen Zustände gibt dem Christian Scientisten einen tieferen Einblick in die Sündhaftigkeit des sterblichen Gesetzes, und er erkennt die grausame Lieblosigkeit, welche so viele selbstlose und strebsame Erwachsene wie auch unschuldige Kinder einem hoffnungslosen Schicksal preisgibt. Wie nie zuvor besteht die Menschheit heutigestags darauf, daß alle Menschen zu derselben Chance berechtigt sind, daß ein gerechter Gott in allen seinen Wegen gerecht ist und daß unter seiner Herrschaft alles Unrecht verschwindet. Somit muß der angeblich christliche Glaube beweisen, daß die göttliche Herrschaft eine gerechte Herrschaft ist. Christian Science erweckt diese neue und höhere Erkenntnis, und ihre Lehren werden mehr und mehr anerkannt. Sie heilt sogenannte unheilbare Krankheiten und beweist, daß der vermeintliche Unterschied zwischen Funktionsstörungen und organischen Leiden nicht existiert. Gewiß macht ein Christ seinem Namen keine Ehre wenn er sich der Behauptung widersetzt, daß Christus diejenigen, die durch ihn zu Gott kommen, von allem Übel befreit.

Die Lehre Christi Jesu zeichnet sich besonders dadurch aus, daß sie die Rechte der Bedürftigen betont. Deshalb wird von ihm gesagt: „Und viel Volks hörte ihn gerne.” Die erneute Darstellung und Betonung dieser Lehren seitens unserer Führerin bringt den Unterdrückten und Unglücklichen allenthalben die Botschaft einer neuen und „lebendigen Hoffnung.” Christian Science behauptet, daß es keine unheilbare Krankheiten gibt, und weil sie ihren Glauben durch Werke beweist, ist sie denjenigen, die früher in Banden lagen und nun frei sind, „süßer denn Honig und Honigseim.”

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