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Einige Gedanken über den einundneunzigsten Psalm.

Aus der Februar 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es werden oft Bemerkungen darüber gemacht, daß Christian Scientisten den 91sten Psalm so sehr oft zitieren und daß sie für denselben eine besondere Vorliebe zu haben scheinen. Tatsächlich finden sie in diesem Psalm reichen Trost und zwar offenbar darum, weil er der leidenden Menschheit eine sehr klare und bestimmte Botschaft bringt. Kein anderer Teil der Bibel wird wohl von Christian Scientisten eifriger studiert, das 8. Kapitel des Römerbriefes, die Bergpredigt und die zehn Gebote vielleicht ausgenommen. Gar herrliche Verheißungen enthält der 91ste Psalm, und wer ihn ernstlich studiert, wird reichlich belohnt. Jeder Vers schließt einen Schatz in sich. Keine Zeile scheint überflüssig zu sein. Jedes Wort hat eine tiefe Bedeutung. Es dient dieser Psalm wirklich als eine Behandlung; er flüstert uns Trost und Segen zu; er bewirkt Frieden und Gesundheit; er führt uns auf geistige Höhen und bringt uns in den beseligenden Umgang mit dem Quell aller Gesundheit und Heiligkeit. Er dient dazu, die Wolken des Zweifels und der Unsicherheit zu verscheuchen, indem er Mut und Hoffnung einflößt.

Die wichtigsten Zusagen des 91sten Psalms sind Schutz und Sicherheit. Er verspricht uns nicht nur Schutz und Sicherheit, sondern er sagt uns auch, wo sie zu finden sind. Die Sterblichen schauen sich allerwärts nach einem Ort um, wo ihnen keine Gefahr droht, haben ihn aber in der Materie noch nie gefunden. Unser Psalm erklärt deutlich, daß dieser Ort im Geist, in Gott zu finden ist. Die Menschenkinder fürchten sich im Tale zu bleiben und fürchten sich, auf den Berg zu gehen. Sie fürchten sich vor der Erde, dem Wasser und der Luft. Sie fürchten sich zu Hause zu bleiben und fürchten sich auszugehen. Sie fürchten sich vor dem Essen und fürchten sich vor dem Fasten. Sie fürchten sich vor einander, fürchten sich vor dem Teufel, und was am allertraurigsten ist, sie fürchten sich vor Gott. Wenn sich etwas ereignet was man auf keine andere Weise erklären kann, so sagen die Sterblichen, Gott habe es nach Seinem unerforschlichen Rat so verordnet. Und doch bemühen sie sich, Ihn zu lieben.

„Der Mensch, vom Weib geboren,” mit all seiner Furcht, erinnert an die Worte Hiobs: „Denn das ich gefürchtet habe, ist über mich gekommen.” Die Gefahren, welche Unwissenheit und Aberglaube heraufbeschwören, um uns zu peinigen, werden durch unsere Furcht vor denselben und unseren Glauben an dieselben vergrößert und scheinbar in unserer individuellen Erfahrung verwirklicht. Zu allen denjenigen, die sich fürchten, sagt der Psalmist: „Daß du nicht erschrecken müssest” [nach der englischen Bibel: „Du sollst nicht erschrecken”]. Wie tröstend wirkt doch diese Botschaft! Wie angenehm berührt sie das beunruhigte, leidende Sinnenbewußtsein und ermahnt uns zum Vertrauen. Sie erinnert uns an die ermutigenden Worte des Jesajas: „Du erhältst stets Frieden nach gewisser Zusage; denn man verläßt sich auf dich.” Diese Worte drücken denselben Gedanken aus, der im 91sten Psalm vorherrscht, nämlich den Gedanken des Friedens, der Freiheit von Disharmonie. Wo finden wir diese Segnungen? Nicht in der Materie, nicht in materiellen Heilmitteln, nicht in der materialistischen Theologie. Sie sind sonst nirgends zu finden als in dem Bewußtsein, das nur Gott und seine Schöpfung anerkennt. Wir müssen sie im Geistigen suchen, in der Freiheit vom Fleischlichen. Paulus sagt: „Fleischlich gesinnet sein ist der Tod, und geistlich gesinnet sein ist Leben und Frieden.” Materiell denken ist Tod, geistig denken ist Leben.

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