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Das 1. Buch Mosis.

Aus der März 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Im ersten Kapitel des 1. Buchs Mosis lesen wir: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde”; ferner: „Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde”, „Gott sah an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut.” Im siebten Vers des zweiten Kapitels heißt es dann: „Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase.” Wie aus diesen Anführungen zu ersehen ist, stimmt der Schöpfungsbericht im ersten Kapitel mit demjenigen, der mit dem siebten Vers des zweiten Kapitels beginnt, durchaus nicht überein. Mrs. Eddy macht es uns auf Seite 521 und 522 von „Science and Health with Key to the Scriptures“ klar, daß diese beiden Darlegungen der Schöpfung sich ganz und gar widersprechen. Ein jeder, der das 1. Buch Mosis aufmerksam liest, wird diesen Widerspruch ohne Schwierigkeit erkennen.

Der erste Bericht erklärt: „Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer,” und es heißt dann weiter, Gott habe dieses vollendete Weltall für „sehr gut” erklärt. Dieses sehr gute und vollendete Weltall umschloß, dem Bericht nach, den Menschen, der geschaffen ward „ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes”. Es steht nichts in diesem Bericht von Materie, nichts von Staub, nichts von einem Menschen, „der Odem in der Nase hat”. Andrerseits erklären die allerersten Worte des zweiten Berichtes, daß Gott der Herr [Jehova] den Menschen aus einem Erdenkloß machte und diesem Staub-Menschen Leben einblies. Wie oben erwähnt, ist dieser materialistische Bericht von der Schöpfung dem wissenschaftlich-geistigen Bericht direkt entgegengesetzt. Sogar der Name des Schöpfers ist von „Gott” in „Gott der Herr”, von „Elohim” in „Jehova” verwandelt worden. Der Mensch wird nicht als das Ebenbild des ewigen Gottes, sondern als ein aus vergänglicher Materie erschaffenes Wesen dargestellt. Wir finden in dieser Erzählung nicht einmal die Behauptung, daß der Mensch das Ebenbild Gottes sei. Der Mensch also, der im ersten Kapitel als ein Teil von Gottes vollkommener, vollendeter Schöpfung dargestellt ist, wird hier angenommenermaßen umgestaltet und noch einmal erschaffen, und zwar diesmal aus Erde. Warum ein göttlich-intelligenter Schöpfer es für nötig fand, Seine vollkommen gute Schöpfung oder irgend einen Teil derselben umzugestalten, ist schwer verständlich.

Der Kontrast zwischen dem ersten und zweiten Bericht der Schöpfung könnte noch in andrer Weise hervorgehoben werden; das Gesagte genügt jedoch, um klar zu machen, daß wenn der erste Bericht als wahr angenommen wird, der zweite als falsch zurückgewiesen oder wegerklärt werden muß. Christian Science hält die erste oder elohistische Auszeichnung für die wahre Darlegung der geistigen Schöpfung und erklärt, daß der zweite oder jehovistische Bericht eine Allegorie sei, deren Autor offenbar die Absicht hatte, den Glauben an eine materielle Schöpfung zu schildern. Leider haben Theologen sowie Christen im allgemeinen dieser allegorischen Veranschaulichung weit mehr Aufmerksamkeit geschenkt als der wissenschaftlichen Aufzeichnung. Der zähe Glaube an diese Dichtung mit ihrem von einem vermenschlichten Gott erschaffenen Staub-Menschen ist für all das Elend in der Welt verantwortlich. Die materielle Geschichte der vergangenen Jahrhunderte ist kaum etwas andres als eine Aufzeichnung des Kummers, der Qual und der tragischen Begebenheiten des Lebens, welche dadurch entstanden sind, daß man nicht zwischen dem Wahren und dem Falschen zu unterscheiden wußte. Krankheit und Tod scheinen nur deshalb natürlich und unabwendbar, weil angenommen wurde, der Mensch sei von einem verkörperten Gott aus „einem Erdenkloß” erschaffen worden, während das Verständnis, daß der Mensch das geistig erschaffene und unsterbliche Ebenbild des göttlichen Geistes ist, Befreiung von allem Übel möglich macht.

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