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Disharmonie ist unwirklich.

Aus der März 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gibt keine Sache, über die der Mensch mit Recht traurig sein kann. Entweder sind der Mensch und das Universum geistig, ewig und vollkommen, oder sie sind materiell, zeitlich und unvollkommen. Wäre letzteres der Fall, so bliebe es sich ganz gleich, was mit dem Menschen geschieht, denn beim Tode würde dann Vergessenheit eintreten. Ist jedoch ersteres der Fall, wie Christian Science lehrt, so muß jeder Mensch früher oder später sein wahres Wesen kennen lernen. Wir sollten uns alle Tage aufs neue freuen, denn jeder Tag bringt uns der Erfüllung unsrer Hoffnungen näher. Ob ein Tal durchschritten oder ein Berg erstiegen werden muß, bleibt sich ganz gleich, denn jeder Tag, jede Stunde bringt uns näher ans Ziel. Daher können wir nicht anders als dankbar und fröhlich sein und sollten einstweilen unverzagt weiter arbeiten.

Hier entsteht nun die Frage: Was für eine Reue ist gut und fruchtbringend? Ist es nicht die Reue, die uns davon abhält, unsre Fehler zu wiederholen und die uns zeigt, wie wir handeln müssen? Ist es nicht ein Grund zur Freude, wenn wir sehen, was wir falsch gemacht haben? Was ist dabei Verzweiflungsvolles? Jahrelange falsche Erziehung haben den Menschen schlecht und selbstsüchtig gemacht. Wenn er nun die Nichtigkeit des Übels eingesehen hat, so sollte ihm das ein Grund zur Freude sein und er sollte ausrufen: „Jetzt sehe ich, was ich falsch gemacht habe; jetzt kann ich es besser machen.” Das Licht der göttlichen Wahrheit und Liebe öffnet uns die Augen und gibt uns zugleich die Kraft, das Gute, das wir sehen, zu tun. Deshalb braucht niemand traurig und verzweifelt zu sein, denn es gibt nichts, das sich zwischen uns und Gott, nichts, das sich zwischen einen Menschen und den andern, der die Wahrheit kennt, stellen könnte. Der Apostel Paulus sagt: „Denn die göttliche Traurigkeit wirket zur Seligkeit eine Reue, die niemand gereuet; die Traurigkeit aber der Welt wirket den Tod.” Wir sollten uns nicht von der Traurigkeit der Welt quälen lassen. Wir müssen uns über persönlichen Kummer und persönliches Leid erheben und nur den wahren Menschen berücksichtigen, der immer glücklich und zufrieden ist. Das Gefühl des Kummers ist oft ein Fallstrick, den der Irrtum uns in den Weg legt, um unsern Fortschritt zu hindern.

Wenn wir traurig sind, so machen wir aus einer Unwirklichkeit eine Wirklichkeit, denn Traurigkeit kommt nicht von Gott, und alles, was nicht von Ihm kommt, ist unwirklich. Also ist das erste, was wir uns zu fragen haben, wenn wir körperlich oder seelisch leiden: „Kommt es von Gott?” Wenn wir diese Frage mit nein beantworten, so haben wir nur zu wissen, daß das Leiden unwirklich ist und deshalb nicht existiert. Ist das Bewußtsein des Leidens dadurch entstanden, daß wir gesündigt haben, so kommt es wiederum nicht von Gott. Wir überwinden es mit Gottes Hilfe, indem wir durch das Erkennen der Wahrheit unsre Fehler berichtigen. Je bälder wir dies tun, desto besser ist es. Also Kummer und Leid dürfen wir nicht bei uns dulden, denn sie sind nicht von Gott gesandt, sondern werden von Ihm vernichtet. Sünde, Kummer und Unrecht sind unwirklich; sie sind kein Teil Seiner Schöpfung und sind deshalb einfach nichts. Kann ein Nichts den Menschen von Gott trennen? Wenn nichts zwischen dem Menschen und Gott steht, so ist die Verbindung offenbar vorhanden. Krankheit und Sünde sind nichts; ebenso ist Kummer nichts. Wir haben sie nur in wissenschaftlicher Weise als nichts zu erkennen, und sie kehren dann in ihr ursprüngliches Nichts zurück. Lohnt es sich also um nichts traurig zu sein?

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