Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Ein Freund der Menschheit

Aus der Mai 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Als sich die Verfasserin für die Christian Science zu interessieren begann und sie „Science and Health with Key to the Scriptures“ wiederholt beiseite legte und immer wieder zur Hand nahm, ärgerte sie sich oft über die große Dankbarkeit, welche der Entdeckerin und Begründerin der Christian Science seitens der Christian Scientisten entgegengebracht wurde. Um diese Zeit kam sie nach ihrem Heimatsort und besuchte da die Kirche, wo sie ihren Religionsunterricht genossen hatte. Als sie den Worten des ehrwürdigen Predigers lauschte, der von der wohlbekannten Kanzel herab predigte, war sie sehr überrascht, ihn über das Thema „Große Führer” sprechen zu hören. Er sagte, eine jede Sache, die in irgendeiner Weise zum Wohle der Menschheit beitrage, müsse persönliche Führer haben; aber niemand dürfe eine solche Stellung suchen, denn je größer die Sache und je verantwortungsvoller die Führerschaft sei, desto mehr werde der betreffende Diener der Wahrheit verleumdet und verfolgt. Dieser Pastor, dessen Urteil über die Christian Science die Verfasserin früher, als sie noch Mitglied seiner Kirche war, sehr gegen diese Lehre eingenommen hatte, sprach beinahe so, als ob er die Absicht habe, Mrs. Eddys Sache zu verteidigen, denn er widerlegte Punkt für Punkt die Einwendungen, welche die Verfasserin gegen die Dankesbezeugungen derjenigen erhoben hatte, die infolge von Mrs. Eddys treuer Arbeit gesund und glücklich geworden waren. Eine einzige offene Unterredung mit einer Christian Scientistin etliche Wochen später zeigte der Verfasserin, daß sie sich aus ihrer eignen Selbstsucht und Beifallsliebe ein Bild von Mrs. Eddy zurechtgelegt hatte, welches derselben nicht im geringsten ähnlich war. Sie sah nun Mrs. Eddy so, wie ihre Werke sie offenbaren, nämlich als ein ehrliches, treues, liebevolles und wunderbar reines Herz. Sie erkannte sie als eine Person, welche für die Menschheit mit einer Selbstverleugnung arbeitet, die keiner verstehen kann, der nicht ein gewisses Maß der Demut erlangt hat. Nur ein solcher ist sich klar, daß derjenige, dem das Schauen göttlicher Dinge zuteil worden ist, nicht länger Menschenehre suchen kann. In dem Maße, wie die Verfasserin die Wirkung der Christian Science in ihrem eignen Leben kennen lernte, in dem Maße, wie sie den milden, segensreichen Einfluß dieser Lehre fühlte, war sie imstande, das Geheimnis von Mrs. Eddys Einfluß zu verstehen. Mrs. Eddy übt keinen persönlichen Einfluß aus, sondern das Ausströmen der göttlichen Liebe und des geistigen Verständnisses, das ihr Bewußtsein umgestaltet hat, macht sich bei andern fühlbar. Mrs. Eddy hat Gott gefunden. Sie hat Ihn dem menschlichen Herzen erklärt. Sie hat die Dinge, welche ihr „auf dem Berge” gezeigt wurden, in ihrem eignen Leben betätigt, wodurch andre ermutigt wurden, das Heilmittel für jedes Weh in der göttlichen Liebe zu suchen.

Durch Liebe und nur durch Liebe hat Mrs. Eddy ihren Platz in den Herzen und dem Leben ihrer Nachfolger gefunden. Sie besitzt keine menschlichen Mittel irgendwelcher Art, mit denen sie andre an sich fesseln könnte, selbst wenn dies ihr Wunsch wäre. Ein genaues Studium ihrer Schriften enthält auch nicht ein Wort, welches andeutet, daß sie von ihren Schülern persönliche Nachfolgerschaft verlangt. Wer dies nicht verstehen kann, möge bedenken, daß Mrs. Eddy einer großen Menge mindestens ebensoviel Trost und Hilfe gebracht hat, wie eine Mutter ihrem Kinde oder irgendein Lehrer seiner geringeren Anzahl von Schülern bringt. Es ist doch klar, daß die Liebe und Dankbarkeit der Christian Scientisten gegen Mrs. Eddy bloß der Ausdruck einer normalen und lobenswerten Anerkennung empfangener Wohltaten ist, wie man das ja in den Beziehungen vieler andrer Personen zu einander sehen kann. Die Liebe der Kirche gegen Mrs. Eddy ist deshalb so auffällig, weil ihrer so viele sind, die ihr Dank schulden, und weil die Welt mehr an niedrigere Motive als an das der Dankbarkeit gewöhnt ist. Wenn nun diejenigen, welchen Mrs. Eddy geholfen hat, ihre Dankbarkeit in rechter Weise ausdrücken, so ist die Wirkung einem mächtigen Triumphgesang gleich, der über die ganze Erde erschallt. Die Christian Scientisten halten dafür, daß Mrs. Eddy das größte Recht hat, sie über Gott zu unterrichten und ihnen zu zeigen, wie man ein gottwohlgefälliges Leben führt, denn sie haben die Wirkung ihrer Lehre und ihres Beispiels in ihrem eignen Leben erfahren, innerlich wie äußerlich. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.”

Copyright, 1911, by The Christian Science Publishing Society
Verlagsrecht, 1911, von The Christian Science Publishing Society

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / Mai 1911

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.