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Unsre Idee von Gott

Aus der Mai 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Nichts ist für einen Menschen von größerer Wichtigkeit, nichts beeinflußt seine Lebensanschauung so sehr, als seine Idee von Gott. Eine Religion, die uns Gott so kennen lehrt, wie Er in Wirklichkeit ist, nämlich als einen Gott, der „ganz lieblich” ist und den man lieben muß, nachdem man sein wahres Wesen erkannt hat — eine solche Religion bringt der Welt unschätzbare Segnungen. Es ist ihre Aufgabe, die Menschen von Aberglauben und Furcht zu befreien und ihnen die Freiheit und Freudigkeit zu bringen, welche allen Kindern Gottes von Rechts wegen zukommt.

Nachdem wir durch die Christian Science ein Verständnis von den Lehren Jesu erlangt haben, wird es uns klar, daß es nichts Leichteres, Natürlicheres und Vernünftigeres auf der Welt gibt, als Gott zu lieben. Die Christian Science lehrt uns Gott kennen, und dadurch lernen wir Ihn lieben. Der erste Schritt, um Gott lieben zu lernen, ist also, Ihn kennen zu lernen.

Durch Worte und Ideen, die wir verstehen können, zeigt uns die Wissenschaft des Christentums, was Gott ist. Jesus erkannte die herrlichen Möglichkeiten des Seins; daher sagte er: „Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.” Die Christian Science lehrt, daß es uns möglich ist, die Wahrheit zu verstehen und daß wir dadurch von Sünde, Krankheit und Furcht befreit werden können. Wohl ein jeder wird zugeben, daß er das Gute, die Intelligenz, das Leben, das Prinzip liebt. Ist dies der Fall, so kann er Gott lieben, denn in ihrer höheren Bedeutung bezeichnen diese Worte das Wesen Gottes.

Das Prisma der Christian Science spaltet die Strahlen der Wahrheit, so daß wir die Wahrheit verstehen können; zugleich aber zeigt sie, wie diese Strahlen zusammenlaufen, wodurch wir zu dem Verständnis der Einheit und Ganzheit des Grundes und Schöpfers aller Dinge gelangen, den wir Gott nennen und dessen Schöpfung der Mensch und das Weltall ist. Früher haben wir geglaubt, daß Gott das Leben gibt; jetzt wissen wir, daß Er selbst das Leben ist, wie ja auch die Bibel deutlich erklärt. Paulus sagt: „Denn in Ihm leben, weben und sind wir.” Wenn wir Gott als Geist erkennen, so fangen wir an zu verstehen, warum Er Leben ist und daß Er nichts andres als Wahrheit sein kann. Da der Geist, der Gott ist, kein Übel umfaßt, so kann das Wort gut offenbar auf Gott angewandt werden. Nachdem wir Gott nicht bloß als ein Wesen unter vielen, sondern als das eine allumfassende Wesen erkannt haben, wird uns die biblische Definition von Gott als dem „Ich bin” (2. Mose 3: 14, nach der Züricher Bibel) allmählich klar. Der „Ich bin” bedeutet dann für uns so viel als Substanz, Prinzip, Gesetz.

Geist (Mind) ist notwendigerweise aktiv und drückt sich in Ideen aus, denn sonst wäre er nicht Geist. Er muß als Prinzip, Er muß gesetzmäßig wirken. Intelligente Tätigkeit, dem Prinzip und Gesetz gemäß, bedeutet so viel wie Ordnung, Harmonie, Vollkommenheit. Gar mancher Mensch ist dadurch, daß die wahre Idee von Gott in seinem Bewußtsein erwacht ist, von einer langwierigen Krankheit geheilt worden. Solcher Art ist die Macht der geistigen Idee.

Wenn es dem Menschen klar wird, daß Gott nur Gutes für ihn bestimmt hat, daß alle seine Beschwerden und Leiden durch seine falsche Annahme betreffs Gottes und betreffs des Menschen Beziehung zu Ihm verursacht worden sind, so wird sein Herz schon hier auf Erden mit einem niegeahnten Gefühl von Glück und Frieden erfüllt werden. Er wird Furcht, Sünde und Krankheit im wahren Lichte sehen — als Täuschungen, die keine Ähnlichkeit haben mit irgend etwas, was von Gott kommt, und die er, weil sie nicht auf Wahrheit beruhen, als etwas Unrechtmäßiges betrachten muß und daher loswerden kann.

Unsre Zeit erwacht immer mehr zu der Erkenntnis, daß man Gott „im Geist und in der Wahrheit” anbeten muß. Der Aberglaube weicht der wahren Erkenntnis, Glaubenslehren und Dogmen geben der reinen, unverfälschten Wahrheit Raum, Beweise von der Macht Gottes treten an Stelle der Zeremonien und Formen, und die Liebe zu Gott vertreibt die Furcht vor Gott. „Die völlige Liebe treibet die Furcht aus.”

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