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Einheit des Handelns

Aus der Mai 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Petrus war seines Zeichens ein Fischer, anspruchslos und ohne Bildung, während Paulus eine gute Erziehung genossen hatte und zur stolzen Sekte der Pharisäer gehörte. Dennoch aber bewiesen diese beiden so grundverschiedenen Männer bei ihrem Bekehrungs- und Heilungswerke die höchste und edelste Art des Handelns. Die klare Erkenntnis des alleinigen Gottes, dem sie beide dienten, befähigte Petrus, den Lahmen vor der Tür des Tempels zu heilen und zu jener edlen Frau, die für tot erklärt worden war, zu sagen: „Tabea! stehe auf!” Vermöge dieser gleichen Erkenntnis konnte Paulus nach seinem Schiffbruch bei der Insel Melite (dem heutigen Malta) die Otter, welche ihm an die Hand gefahren war, abschlenkern, ohne daß ihm ein Übels widerfuhr; auch vermochte er den Vater des Obersten der Insel zu heilen.

Es wird uns erzählt, daß, als Jesus den Petrus aufforderte ihm zu folgen, dieser sofort seine Netze verließ und ein treuer Nachfolger des galiläischen Propheten wurde. Paulus andrerseits hat den großen Lehrer wohl nicht persönlich gekannt, auch hielt er es anfangs für seine Pflicht, die Nachfolger Jesu zu verfolgen und dem Tode zu überliefern. In der Science jedoch bewiesen diese beiden Männer (der Fischer und der Gelehrte) wahre Einheit des Handelns, weil sie lernten, die heilende Macht der Wahrheit widerzuspiegeln, zum Heil der leidenden und sündhaften Menschheit. Ferner dient uns die folgende Tatsache zur Lehre. Obgleich Paulus versucht hatte die Gemeinde zu zerstören, so rechneten ihm doch die Mitglieder der schwergeprüften Kirche seine Grausamkeit nicht übel an, nachdem er sich zur Wahrheit bekannt hatte. Man traute ihm allerdings zuerst nicht, als er sich denen anschloß, die er vormals verfolgt hatte, was ja ganz begreiflich ist; jedoch wird uns nicht berichtet, daß Haß oder Rache gegen ihn geäußert worden wäre.

Das Verständnis von dem einen wahren Gott vernichtet die Empfindung des Grolls, des Beleidigtseins und des Unterdrücktseins vollständig und bewirkt wahres Vergeben, eine dauernde Aussöhnung. In dem Maße, in dem man sich das Bewußtsein des Guten aneignet und an demselben festhält, verliert man das Bewußtsein des Übels, welches früher scheinbar so schwer zu ertragen war. Ein tiefer Friede kommt über diejenigen, die in die Gegenwart Gottes eintreten. Der durch Sorge und Verdruß hervorgerufene innere Aufruhr legt sich, und die sanfte Stimme der göttlichen Liebe wird hörbar. Mrs. Eddy erklärt: „Das Wesen aller Gottesverehrung ist die Widerspiegelung und Demonstration der göttlichen Liebe, welche Krankheit heilt und Sünde zerstört” („Science and Health“, S. 241). Nur diese Art der Verehrung bewirkt Einheit der Handlung bei Personen, die in Bezug auf Temperament, Erziehung, gesellschaftliche Stellung und Erfahrung durchaus verschieden sind. Diese Gottesverehrung liefert den zentralen Beweggrund, von welchem sich alle Mitglieder einer Christian Science Organisation leiten lassen. Heilen, in des Wortes umfassendster Bedeutung, heißt, die Werke Gottes tun.

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