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Das Absolute und das Relative

Aus der April 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist von allergrößter Wichtigkeit, daß beim Studium der Bibel und des Lehrbuches der Christian Science, „Science and Health with Key to the Scriptures“ von Mrs. Eddy, klar unterschieden wird zwischen den Erklärungen, die in ihrer Bedeutung absolut sind und eine geistige Tatsache ausdrücken, und den Erklärungen, die relativ sind und eine menschliche Auffassung, den materiellen Standpunkt ausdrücken. Das Wort absolut ist eine endgültige Bezeichnung, der bestimmteste Ausdruck, der in irgendeiner Sprache bekannt ist. Er läßt keinerlei Abstufungen zu. Viele Darlegungen der Bibel und unseres Lehrbuches sind absolut. Sie drücken unbedingte Wissenschaft oder göttliche Wahrheit aus. Die relativen Bezeichnungen sind solche, die sich auf die materielle Auffassung der Dinge beziehen, auf den Zustand, von dem wir Kenntnis zu nehmen haben, weil die Menschheit so zäh am Glauben an Körperlichkeit haftet.

Wenn in unserem Lehrbuche erklärt wird, daß es keine Sünde gibt, so ist damit eine absolute Tatsache festgestellt, weil es im Reich der göttlichen Wahrheit, wo alles rein und heilig ist, keine Sünde geben kann. Wenn dann unser Lehrbuch erklärt, Sünde müsse zerstört werden, so dürfen wir in den beiden Behauptungen keinen Widerspruch sehen, sondern wir müssen erkennen, daß die erste eine Erklärung absoluter Wahrheit, die zweite aber nur relativ ist; d. h. daß sich die erste auf die göttliche Wahrheit, die zweite auf menschlichen Irrtum bezieht. Der Begriff Sünde, wie ihn die Verfasserin des Lehrbuches erklärt, ist, allgemein gesagt, einfach der Unterschied zwischen göttlicher Wahrheit und menschlicher oder sterblicher Annahme. In dem Maße, wie der Gedanke nicht mit der göttlichen Wahrheit im Einklänge steht, ist er unter der Herrschaft von Irrtum oder Sünde. Wenn daher unser Lehrbuch das Vorhandensein von Sünde anzuerkennen scheint, so versteht es darunter die sterbliche Annahme, die große Täuschung, die das Dasein dessen behauptet, was gar nicht wirklich ist. Wenn das Lehrbuch von Krankheit spricht, so nimmt es ebenfalls auf sterbliche Annahme Bezug; denn im Reiche der göttlichen Wahrheit gibt es keine Krankheit. Wenn es aber vom Leben spricht, so meint es damit das ewige Leben, das Gott ist, und seine wiederholte Behauptung, daß alles Leben ist, stellt die absolute Tatsache fest, die die Wirklichkeit der ganzen Welt ausmacht.

Wenn behauptet wird, es gebe keinen Tod, so ist das nur eine andere Art, eine negative Art zu sagen, daß alles Leben sei; denn wenn dieses wahr ist, muß jenes auch wahr sein. Wenn gesagt wird, der Tod sei ein Feind, der vernichtet werden muß, so ist das eine relative Behauptung, die auf eine sterbliche Annahme und nicht auf eine göttliche Tatsache Bezug hat. Wenn es auch im Reiche der absoluten, geistigen Wahrheit keinen Tod gibt noch geben kann, so berechtigt das dennoch nicht zu der Ansicht, die Erscheinung des Todes bestehe auch als sterbliche Annahme nicht.

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