Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Christliche Wissenschaft: Das Evangelium von dem Reich

(Schluß.)

Aus der März 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir wollen nun die Behauptung, daß das Übel eine Notwendigkeit sei, etwas näher ins Auge fassen. Die schädlichen Folgen der Furcht werden allgemein zugegeben. Die Furcht ist eine Erscheinungsform des Übels. Sie trübt das Urteil, hindert die Tätigkeit, schwächt das Streben, veranlaßt „des Menschen Unmenschlichkeit gegen den Menschen” und hat mehr mit Krankheit und Tod zu tun, als im allgemeinen angenommen wird. Nun ist aber der Glaube, daß Gott das Übel sende oder in Anwendung bringe, die Hauptursache der Furcht. Die Sterblichen fürchten sich, weil sie an Gottes Fürsorge zweifeln — weil sie denken, Er habe vielleicht ein schlimmes Ereignis oder einen bösen Zustand für sie bestimmt. Darf man nun dem Gott der Liebe etwas derartiges zuschreiben? Wenn Er das Übel senden würde, so wäre Er auch für die Furcht verantwortlich, welche die Menschen peinigt. In der Bibel heißt es jedoch: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht”, und an andrer Stelle lesen wir: „Die völlige Liebe treibet die Furcht aus”. Weder Furcht, noch ihre Folgen, noch der ihnen zugrundeliegende Irrtum kann der wahren Idee von der göttlichen Liebe widerstehen. Mit den folgenden Worten widerlegt Jesus die Vorstellung, daß Gott das Übel sende oder es anwende: „Er läßt sein Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.” „Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.”

Alle Christen geben zu, daß Gott Leben ist und daß Er allem Leben gibt; daß Er Geist ist, daß Sein Wille Gesetz ist, und daß Ihm alle Macht gehört. Dies sind biblische Wahrheiten, denen wir alle, wenigstens der Form nach, beistimmen. Die Handlungsweise jedoch des Durchschnittsmenschen hinsichtlich seiner Gesundheit widerspricht diesen Sätzen schnurstracks. Bei dem Bestreben, die Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen, folgen die meisten Menschen lieber einem medizinischen Werk als dem Neuen Testament. Sie beten fortwährend vor dem Altar der materiellen Annahmen an und opfern sehr oft auf demselben, während das geistige Verständnis kaum in Betracht kommt. Die Mehrzahl der Christen scheint die Materie statt des Geistes als den Ursprung und die Bedingung des Lebens anzusehen, und was Gesetz und Macht betrifft, so gestehen sie Gott weniger zu als den Bakterien.

Wie bekannt ist, geben sich die heutigen materiellen Heilsysteme sehr viel mit Bakterien oder Krankheitskeimen ab. Von gewissen Arten von Mikro-Organismen sagt man, sie hätten einen schädlichen Einfluß auf Gesundheit und Leben, während eine andre Sorte wegen ihrer angeblichen Bereitwilligkeit, die schädliche Sorte aufzufressen, willkommen geheißen wird. Der menschliche Körper wird demnach als ein Kampfplatz für Bakterien angesehen, und um Gesundheit herzustellen, sucht man nach den Bakterien, die in einem bestimmten Fall vermeintlich mehr Nutzen als Schaden bringen, und bringt sie in Anwendung. Solche Theorien stehen offenbar in keiner Beziehung zu Geist oder Gott, denn sie sind rein materiell. Sie lassen den wahren Stand und das geistige Wohl des Menschen gänzlich außer acht und halten das Leben für einen belebten Zustand der Materie.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 1913

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.