Innige Dankbarkeit sowie der Wunsch, einem Leidenden helfen zu können,...

Innige Dankbarkeit sowie der Wunsch, einem Leidenden helfen zu können, veranlaßt mich, dieses Zeugnis zu schreiben. Im Frühjahr 1906 erkrankte ich am Gelenkrheumatismus, welcher um so schwerer auftrat, als ich herzleidend war. Mir wurde gleich jede Hoffnung genommen, denn die Ärzte sagten, das Leiden sei vererbt. Eine Verwandte von mir war infolge dieser Krankheit elf Jahre gelähmt gewesen. Sechzehn Monate war ich dann schwer krank und fünf Monate gelähmt; die Schmerzen waren oft unerträglich. In dieser Zeit wurde ich, da ich bei einer Lebensversicherung eingetragen bin, von elf Ärzten untersucht und behandelt. Auch in Bäder wurde ich geschickt. Zuletzt wurde mir vom Arzt gesagt, ich sollte mein Geld sparen, es wäre doch umsonst, ich würde nie wieder arbeitsfähig sein.

Doch Gottes Liebe brachte mir Befreiung. Ich wurde mit zwei lieben Damen bekannt, welche mich auf den Weg der Christlichen Wissenschaft hinwiesen. Gewohnt, meine Arbeit selbst zu tun, vertiefte ich mich in den Herold, besuchte die Gottesdienste und übersetzte aus dem Lehrbuch „Science and Health with Key to the Scriptures“ Wort für Wort mit Hilfe eines Wörterbuchs, da ich kein Englisch konnte. Das war im Herbst 1907. Im Januar 1908 nahm ich meine nicht so leichte Arbeit als Herrschaftsköchin wieder auf. Ich wußte, daß ich den Weg der Wahrheit gefunden hatte, und arbeitete acht Monate. Dann nahm ich mir zwei Monate Ruhe, und benutzte diese Zeit, um ein besseres Verständnis zu erlangen.

Nach Ablauf dieser Zeit arbeitete ich wieder fünfzehn Monate, bekam dann aber einen ernsten Rückfall. Die Hände wurden steif, an der rechten Hand trat der Mittelfinger aus dem Gelenk, der linke Fuß wurde schief, und die Schmerzen waren kaum zu ertragen. Da konnte ich die Furcht nicht mehr überwinden und bat eine ausübende Vertreterin der Christlichen Wissenschaft um Beistand. Es war eine harte Prüfungszeit, doch die Liebe siegte.