Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Werktätigkeit

Aus der Dezember 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Obschon Mrs. Eddy in ihren Schriften durchgängig darauf hinweist, wie notwendig es ist, daß jeder Christliche Wissenschafter das, was er von der Wahrheit erfaßt hat, in die Tat umsetze, so gibt es doch viele, die zwar durch die Christliche Wissenschaft geheilt worden sind, die Notwendigkeit eignen Forschens und eigner Arbeit aber nicht eingesehen haben. Daher leben sie als Patienten andrer Personen von Jahr zu Jahr dahin; mit andern Worten, sie haben ihre frühere Anhänglichkeit an den Hausarzt und an die materiellen Heilmethoden auf einen ausübenden Vertreter der Christlichen Wissenschaft übertragen. Wenn sie auf die Erlangung des Verständnisses der Christlichen Wissenschaft die Zeit und Arbeit verwenden wollten, die sie sich kosten lassen, um eine neue Kunst zu erlernen oder weltliche Kenntnisse zu sammeln, dann würden sie imstande sein, sich selbst und andern zu helfen. Statt dessen aber geben sie sich damit zufrieden, bloße Empfänger zu sein. Sie vergessen des Meisters Befehl: „Machet die Kranken gesund, reiniget die Aussätzigen, wecket die Toten auf, treibet die Teufel aus.”

Solche Leute sollten auf den folgenden Aufruf Mrs. Eddys hören: „Arbeitet, arbeitet, arbeitet — wachet und betet” („Messages to The Mother Church“, S. 20). Durch fleißige Arbeit und ernstes Forschen werden sie zu der Überzeugung gelangen, daß vor Gott kein Ansehen der Person gilt, und daß Er denen, die Ihn ernstlich suchen, das zur Ausführung Seines Werkes nötige Verständnis nicht vorenthält. Ferner wird es ihnen offenbar werden, daß die Zahl derer, die Zutritt zu Ihm erlangen, keineswegs auf eine vermittelnde Priesterschaft beschränkt ist. Er ist aller Vater, und alle sind in gleichem Maße Seine Kinder —„Gottes Erben und Miterben Christi.” Wie ein kleines Kind sich an Vater und Mutter wendet und das feste Vertrauen hat, daß sie geben können, was von ihnen erbeten wird, so sollten auch wir großen Kinder auf die Allmacht und Allgegenwart unsres Vater-Mutter Gottes vertrauen, in dem Bewußtsein, daß, wenn wir in der rechten Weise bitten, Er uns erhören wird.

Auf Seite 452 von Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Erwartest du einfach dadurch zu heilen, daß du die Worte der Verfasserin wiederholst, daß du recht redest und unrecht handelst, dann wirst du enttäuscht werden. Solch eine Praxis demonstriert nicht die Wissenschaft, durch die das göttliche Gemüt die Kranken heilt.” Ferner schreibt sie auf Seite 350: „Um alle Aussprüche unsres Meisters, wie sie im Neuen Testament berichtet werden, verstehen zu können, jene Aussprüche, die so unendlich wichtig sind, müssen seine Nachfolger zu der Größe des Menschentums in Christus Jesus heranwachsen, was sie befähigt, ihn geistig auszulegen. Dann wissen sie, wie Wahrheit den Irrtum austreibt und die Kranken heilt. Jesu Worte waren das Erzeugnis seiner Taten, und beide müssen verstanden werden. Bis die Werke begriffen werden, die seine Worte erklären, sind die Worte blind.”

Salomo sagt: „Klugheit ist ein Brunnen des Lebens dem, der sie hat”, und Tausende von Christlichen Wissenschaftern beweisen die Wahrheit dieses Spruchs. Sie sehen nun ein, daß die wahre Erkenntnis Gottes tatsächlich ewiges Leben ist, und daß sie, um in dieser Erkenntnis zu wachsen, jedes Körnlein der Wahrheit, das sie erlangt haben, anwenden müssen. Nur auf Gott zu vertrauen, ohne Sein Wesen und Seine Macht zu verstehen, genügt nicht; auch haben Christliche Wissenschafter mehr nötig als nur den Buchstaben der Lehre Mrs. Eddys sich anzueignen, wofern sie die Kranken heilen und die Sünder von ihren bösen Wegen ablenken wollen. Mrs. Eddy besteht in ihren Schriften fortwährend auf Tatbeweisen; sie verlangt von ihren Nachfolgern, daß sie nicht nur Hörer sondern auch Täter des Worts seien. Wie wichtig dieses Tun ist, wie sehr wir danach streben sollten, die Segnungen Gottes aktiv und nicht passiv entgegenzunehmen, hat Mrs. Eddy in folgenden Worten hervorgehoben: „Es ist möglich, ja es ist die Pflicht und das Vorrecht eines jeden Kindes, Mannes und Weibes, dem Beispiel des Meisters durch die Demonstration der Wahrheit und des Lebens, der Gesundheit und der Heiligkeit, in einem gewissen Grade zu folgen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 37).

Der Ruf ergeht also an jeden Christlichen Wissenschafter, sein Teil dazu beizutragen, damit das Himmelreich hier und jetzt in den Herzen der Menschen aufgerichtet werde. Wir sind dankbar für das, was bereits in diesem Erlösungswerk geschehen ist; aber es gibt noch sehr viel zu tun. Wollen wir müßig dastehen, während die Saat, welche „weiß zur Ernte” ist, nicht eingeheimst wird? Das sei ferne! Laßt uns das uns anvertraute Pfund getreulich anwenden. Gehören wir zu den „ständigen Patienten”, dann laßt uns die mesmerischen Bande der Abhängigkeit von Persönlichkeit zerreißen und uns an den alleinigen Gott wenden, „der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen.” Sind wir ausübende Vertreter, dann laßt uns unsre Patienten dazu anhalten, beharrlich den Willen Gottes zu erforschen und zu tun — so viel als möglich sich selbst zu bemühen, ihre Seligkeit selbst auszuarbeiten. Wir wollen ihrem zeitweiligen Bedürfnis abhelfen, zugleich aber ihr Verständnis stärken und sie dann aus dem Nest schieben, wie die Vogelmutter mit ihren Jungen tut, damit sie sich ihrer Flugkraft bewußt werden. Laßt uns andern das mitteilen, was wir erhalten haben, bis die ganze Welt an den Segnungen teilnimmt, die die Wahrheit verleiht.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1914

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.