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Beweggrund und Gebet

Aus der Juni 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bei oberflächlicher Betrachtung mag es uns sonderbar erscheinen, daß die wunderbare Bekehrung des Paulus durch sein Erschauen das Christus zu einer Zeit stattfand, als er mit dem größten Eifer die Verfolgung der Christen betrieb. Wie konnte er die göttliche Botschaft hören, so fragen wir uns, während seine Gedanken doch nur darauf gerichtet schienen, diejenigen, die Gott dienten, zu vernichten. Es ist jedoch nicht schwer zu ersehen, daß der Verfolger und die Verfolgten in vielen Punkten übereinstimmten, so besonders in dem Wunsche, das Übel zu vernichten, es aus der menschlichen Erfahrung auszurotten.

Saul von Tarsus glaubte, Gott und den Menschen zu dienen, indem er die Jünger und Nachfolger Jesu von Nazareth verfolgte. Seine eignen Worte an die Juden zeigen uns dies deutlich, wenn er sagt: „Und war ein Eiferer um Gott, gleichwie ihr heute alle seid, und habe diesen Weg verfolget bis an den Tod. Ich band sie und überantwortete sie ins Gefängnis, beide, Männer und Weiber.” Daß ein Mann von solch hervorragendem Charakter sich in seiner Handlungsweise je von kleinlichen Beweggründen persönlicher Art hat leiten lassen, ist sehr unwahrscheinlich. Er kämpfte nicht gegen Menschen, sondern gegen das, was er als schadenbringend ansah. Es ist klar, daß nur seine Aufrichtigkeit und sein rechter Beweggrund ihn dazu befähigte, die Stimme der Wahrheit zu hören und die richtige Art des Kampfes gegen den gemeinsamen Feind, gegen die scheinbare Macht des Bösen zu erkennen. Mit demselben Eifer, mit dem er die Christen verfolgt hatte, widmete er sich nach der ihm gewordenen Offenbarung der Verbreitung des Evangeliums Jesu Christi.

Auch in unsern Tagen gibt es viele Menschen von ausgezeichnetem Charakter, auf die das Obige genau paßt. Sie widmen ihre Zeit und Kraft der Zerstörung dessen, was sie für ein Übel halten, und in ihrer Unwissenheit über den wahren Wert der Christlichen Wissenschaft sehen sie diese Lehre als eine öffentliche Gefahr an, die bekämpft werden muß. Wenn wir aber die Beweggründe solcher Menschen betrachten, sehen wir, daß sie im Grunde nur das Gute wollen, und daß sie ebensowohl wie Paulus eine Offenbarung haben können. Dies erklärt, warum ein öffentlicher Angriff auf die Christliche Wissenschaft für viele zum Anstoß wird, dieser Lehre ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. Wer seine Stimme gegen die Christliche Wissenschaft erhebt, wie er sie sich denkt, tut es in vielen Fällen deshalb, weil ihm an dem Wohle der Menschheit und an der Verbesserung menschlicher Zustände gelegen ist. Wir wissen, daß alles rechte Verlangen Gebet ist, das zu Gott emporsteigt. (Siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 1.) Der ernste und aufrichtige Wunsch, Gott verstehen zu lernen, die Wahrheit zu erfassen, die den Menschen freimacht, leitet viele auf den Weg des Lebens, wie er uns durch die Christliche Wissenschaft geoffenbart ist, obschon sie die Wahrheit in ganz andrer Richtung gesucht hatten. Paulus sagt: „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.”

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