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Ewiges Leben

Aus der März 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus verwies seine Nachfolger während seiner irdischen Amtstätigkeit fortwährend auf die große Notwendigkeit, das ewige Leben zu erlangen. Vor seiner Zeit hatten die Propheten viel vom langen Leben als dem natürlichen Ergebnis einer gottwohlgefälligen Lebensführung gesprochen. So sagt der Psalmist von dem, der „unter dem Schirm des Höchsten sitzt”, er werde immerdar sicher wohnen, ob auch tausend fallen zu seiner Seite und zehntausend zu seiner Rechten; er werde mit langem Leben gesättiget werden, wie Moses, der im Alter von hundertundzwanzig Jahren keine Altersschwäche kannte. Christus Jesus nun hatte einen weiteren Ausblick als Moses auf dem Berge Pisga, denn er sicherte seinen Nachfolgern das ewige Leben zu. „Ich gebe ihnen das ewige Leben”, sagte er, „und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen.”

Man sollte denken, daß diejenigen, die seinem eignen Volk und seiner eignen Religion angehörten, die Wahrheit des Seins, welche er ihnen anbot, mit Freuden angenommen hätten. Dem war aber nicht so, denn damals wie heute blendete der materielle Sinn die Augen vieler. Dies tritt in der Erzählung von dem wunderbaren Wirken des Apostels Paulus in Antiochien klar zu Tage (Apostelgeschichte 13). Die ganze Stadt war in Aufruhr geraten, weil er und Barnabas die Juden daran erinnert hatten, daß das Wort Gottes zuerst ihnen gepredigt worden war. „Nun ihr es aber von euch stoßet”, fuhr er fort, „und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden.” Beschreiben diese Worte nicht sehr treffend die geistige Haltung der Menschheit in unsern Tagen? Insoweit die Menschen die Welt und die Dinge der Welt lieben, achten sie sich selbst nicht wert des ewigen Lebens, wie dasselbe in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit dargeboten wird. Viele von ihnen denken, es werde Zeit genug sein, in das ewige Leben einzugehen, nachdem sie gestorben und wieder erwacht seien, wenn ein Erwachen überhaupt stattfinde. Paulus sagt: „Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden”. Keiner wird leugnen, daß diese Verwandlung sehr not tut. Diejenigen, die begonnen haben, das wahre Wesen des ewigen Lebens zu verstehen, wünschen am meisten den Wechsel vom Irrtum zur Wahrheit, vom Materiellen zum Geistigen, vom Sterblichen zum Unsterblichen.

Mrs. Eddy, die mit großer Klugheit die strauchelnden Schritte ihrer Schüler gelenkt hat, erklärt in Wissenschaft und Gesundheit auf Seite 246: „Der Mensch, der vom unsterblichen Gemüt regiert wird, ist immer schön und groß. Jedes kommende Jahr bringt Weisheit, Schönheit und Heiligkeit zur Entfaltung.” Dies erklärt die ganze Sache. Das göttliche Leben und die göttliche Liebe sind unsterblich. Niemand wird dies leugnen wollen. Und doch gibt es nur wenige, die daran denken, daß Gottes Bild und Gleichnis, die Widerspiegelung des Lebens und der Liebe, ebenso unsterblich ist. Die Schwierigkeit liegt darin, daß sich die Menschheit zu lange des ewigen Lebens, wie Christus es darbot, für unwert gehalten hat. Sie hat statt dessen eine sehr mangelhafte Nachahmung gewählt, in welcher der Tod eine hervorragende Stelle einnimmt. „Der Mensch ist unsterblich bis zum Tode”, sagt der Zyniker; aber Tatsache ist, daß die Sterblichen stets ihren falschen Begriff vom Dasein ausdrücken, einen Begriff, der ihnen allerdings von der Geburt an aufgedrängt wird. Welch ein Trost, daß das Übel nicht unsterblich ist! Andernfalls wäre das Menschengeschlecht ohne Hoffnung.

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